P-FMEA QS9000 bzw.VDA2005-09-21T08:13:30+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement P-FMEA QS9000 bzw.VDA

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  • Norge
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    Hallo zusammen

    Kürzlich hatten wir das ISOTS-Audit und der Auditor hat unsere P-FMEAs als zu ausführlich befunden, da wir die P-FMEAs analog zu VDA aufgebaut haben, also überlegen, was bei einem Prozessschritt (Funktion) schief gehen kann. Dabei werden natürlich auch pot. Folgen wie z.B. Produktionsverzögerungen und Mehraufwand in der Produktion betrachtet. Das finde ich prinzipiell auch sinnvoll, da diese Fehler bzw. Fehlerfolgen zwar nicht unbedingt zu fehlerhaften Produkten, aber zu Mehrkosten in der Produktion führen.

    Es ist doch im Sinne der ISOTS, dass eine ständige Optimierung von allen Prozessen stattfindet um sowohl in qualitativer wie auch wirtschaftlicher Hinsicht sich zu verbessern.

    Bei den P-FMEAs hat der Auditor nun gesagt, wir sollen analog QS9000 vorgehen, die bei der P-FMEA „nur“ Fehler nennt, die unittelbar am Produkt auftreten. Zitat Auditor: Dem OEM ist es doch egal, wie ihr zum Produkt kommt, Hauptsache, es ist fehlerfrei.

    Ich bin da anderer Meinung (siehe oben). Für die OEMs ist doch eine ständige wirtschaftliche Verbesserung genauso wünschenswert.

    Was meint ihr dazu? Bin gespannt, von euch zu hören.

    Grüsse

    Stefan

    geändert von – norge on 21/09/2005 08:15:31

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Norge,

    die Stellungnahme Eueres Auditors scheint mir auch ein wenig fade zu sein.
    Den OEM interessiert nicht nur ein fehlerfreies Produkt, sonder sicherlich auch, dass es zur richtigen Zeit und am richtigen Ort vorliegt. Dazu passt ja Dein Argument „Produktionsverzögerung“. Auch der in den Prozessen anfallende Ausschuß und Schrott kann dem Kunde nicht egal sein, denn er will diese Verluste resp. Kosten, die ja mit einkalkuliert sind, nicht über den Teilepreis mit finanzieren.
    Also hat der Kunde sehr wohl ein berechtigtes Interesse, dass mittels der FMEA die „saubere“ Wertschöpfung der einzelnen Prozesse abgeklopft werden.

    Evtl. will Euer Auditor eine sogenannte Risikobewertung sehen, die vor einer FMEA durchgeführt werden kann.
    Hiermit kannst Du wirklich „harmlose“ Prozesse ohne Potentiale herausfiltern, die dann in der FMEA auch nicht behandelt werden müssen.

    Definition des Tages:
    FMEA = Fehler Macht Ein Anderer ;-)

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    Norge
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 29

    Hallo Norge,

    die Stellungnahme Eueres Auditors scheint mir auch ein wenig fade zu sein.
    Den OEM interessiert nicht nur ein fehlerfreies Produkt, sonder sicherlich auch, dass es zur richtigen Zeit und am richtigen Ort vorliegt. Dazu passt ja Dein Argument „Produktionsverzögerung“. Auch der in den Prozessen anfallende Ausschuß und Schrott kann dem Kunde nicht egal sein, denn er will diese Verluste resp. Kosten, die ja mit einkalkuliert sind, nicht über den Teilepreis mit finanzieren.
    Also hat der Kunde sehr wohl ein berechtigtes Interesse, dass mittels der FMEA die „saubere“ Wertschöpfung der einzelnen Prozesse abgeklopft werden.

    Evtl. will Euer Auditor eine sogenannte Risikobewertung sehen, die vor einer FMEA durchgeführt werden kann.
    Hiermit kannst Du wirklich „harmlose“ Prozesse ohne Potentiale herausfiltern, die dann in der FMEA auch nicht behandelt werden müssen.

    Definition des Tages:
    FMEA = Fehler Macht Ein Anderer ;-)

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    Hallo Qualiman

    Wie siehst du denn den Unterschied zwischen Vorgehen P-FMEA nach QS9000 bzw. VDA?

    Zu deinem Vorschlag der Risikobewertung: Die FMEA ist doch genau eine Risikobewertung. Wenn bei einem Prozessschritt keine Fehler erkennbar sind, wird das dort eingetragen und man dokumentiert so, dass dieser Prozessschritt unproblematisch ist.

    Es kann ja auch sein, dass der Prozessschritt kein akutes Risiko mehr darstellt, weil bereits Massnahmen getroffen wurden. Aber auch das bildet die P-FMEA doch genau ab. Wieso also vorgängig eine Risikoanalyse? Die FMEA ist doch die Risikoanalyse..

    Wie siehst du das?

    Grüsse

    Stefan

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hi Stefan,

    der Vorteil einer Vorab-Risikoanalyse liegt darin, daß nicht das komplette FMEA-Team hierzu notwendig ist und keine RPZ lange und breit diskutiert werden muß. (Teamsitzungen mit Diskussionen sind ja auch eine Kostenfrage). Am Schluß der V-Analyse heißt es eben nur: FMEA relevant oder nicht!

    Weiterhin haben wir die Prozeß-FMEA´s nach Standard-Prozessen, welche identisch und mehrfach im Unternehmen laufen und sich nur an den unterschiedlichen Bauteilen unterscheiden, unterteilt.
    Somit spart man sich durch die Verwendung von „FMEA-Textbausteine“ bei neuen Bauteilen erheblich viel Zeit!

    Zum Schluß

    Feine Unterschiede zwischen Dir und Deinem Chef

    Wenn Du lange brauchst, bist Du langsam.
    Wenn Dein Chef mal länger braucht, ist er gründlich.

    Wenn Du etwas nicht machst, bist Du faul.
    Wenn Dein Chef etwas nicht macht, ist er zu beschäftigt.

    Wenn Du einen Fehler machst, bist Du ein Idiot.
    Wenn Dein Chef daneben liegt, ist das nur menschlich.

    Wenn Du etwas unaufgefordert machst, hast Du Deine Kompetenz überschritten.
    Wenn Dein Chef spontan eine Entscheidung trifft, ist er initiativ.

    Wenn Du standhaft bleibst, bist Du engstirnig.
    Wenn Dein Chef sich durchsetzt, ist er standhaft.

    Wenn Du eine Benimmregel mißachtest, bist Du unhöflich.
    Wenn Dein Chef sich daneben benimmt, ist er originell.

    Wenn Du Deinem Chef eine Freude machst, bist Du ein Arschkriecher.
    Wenn Dein Chef seinem Chef eine Freude macht, ist er kooperativ.

    Wenn Du mal gerade nicht im Büro bist, lungerst Du herum.
    Wenn Dein Chef außer Haus ist, ist das geschäftlich. Immer.

    So ist das Leben …….. oder?

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Hallo Norge,
    Komischerweise hat unser Auditor genau das gegenteil von uns verlangt, sprich er möchte die Prozessschritte noch detailierter sehen.
    Wir haben je nach Produkt 5-7 Hauptprozesse, unsere Prozessbalaufplan hat dem entsprechend 180 bis 200 Schritte, also alles sehr detailiert. Die FMEA somit genau so, plus mehrere Fehler pro Prozessschritt.
    Nun möchte unser Auditor, dass wir die FMEA noch weiter verfeinern. Da soll noch jemand von einem „Harmonisierung“ sprechen.
    Ein weiterer Punkt, die Risikoanalyse, ist genau so umstritten, uns wurde z.B gesagt, dass wir die FMEA`S Auswerten müssen, anhand einer eben solchen Analyse.
    Umstritten darum, weil die meisten Prozessschritte nichts mit den Hauptprozessen zu tun haben, wie z.B Transporte, Lagerung etc, und eine Prozessverbesserung dadurch sehr schwer durchsetzbar ist, weil wir ja nicht einfach eine grössere Halle bauen können usw.

    Ich halte die ganze sache Sehr subjektiv, ich denke auch, dass 3 Auditoren 3 verschiedene Meinungen zum Thema hätten.

    Gruss Carlos

    Norge
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 29

    Hi Stefan,

    der Vorteil einer Vorab-Risikoanalyse liegt darin, daß nicht das komplette FMEA-Team hierzu notwendig ist und keine RPZ lange und breit diskutiert werden muß. (Teamsitzungen mit Diskussionen sind ja auch eine Kostenfrage). Am Schluß der V-Analyse heißt es eben nur: FMEA relevant oder nicht!

    Weiterhin haben wir die Prozeß-FMEA´s nach Standard-Prozessen, welche identisch und mehrfach im Unternehmen laufen und sich nur an den unterschiedlichen Bauteilen unterscheiden, unterteilt.
    Somit spart man sich durch die Verwendung von „FMEA-Textbausteine“ bei neuen Bauteilen erheblich viel Zeit!

    Zum Schluß

    Feine Unterschiede zwischen Dir und Deinem Chef

    Wenn Du lange brauchst, bist Du langsam.
    Wenn Dein Chef mal länger braucht, ist er gründlich.

    Wenn Du etwas nicht machst, bist Du faul.
    Wenn Dein Chef etwas nicht macht, ist er zu beschäftigt.

    Wenn Du einen Fehler machst, bist Du ein Idiot.
    Wenn Dein Chef daneben liegt, ist das nur menschlich.

    Wenn Du etwas unaufgefordert machst, hast Du Deine Kompetenz überschritten.
    Wenn Dein Chef spontan eine Entscheidung trifft, ist er initiativ.

    Wenn Du standhaft bleibst, bist Du engstirnig.
    Wenn Dein Chef sich durchsetzt, ist er standhaft.

    Wenn Du eine Benimmregel mißachtest, bist Du unhöflich.
    Wenn Dein Chef sich daneben benimmt, ist er originell.

    Wenn Du Deinem Chef eine Freude machst, bist Du ein Arschkriecher.
    Wenn Dein Chef seinem Chef eine Freude macht, ist er kooperativ.

    Wenn Du mal gerade nicht im Büro bist, lungerst Du herum.
    Wenn Dein Chef außer Haus ist, ist das geschäftlich. Immer.

    So ist das Leben …….. oder?

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    Hallo Qualyman

    Also für meinen Geschmack ist ein solches Vorgehen nicht optimal. Eine Vorabanalyse ohne die Fachspezialisten dabei zu haben erscheint mir fragwürdig, da dann mit weniger Fachwissen am Tisch vorab entschieden wird, was ein Risiko sein kann und was nicht. Irgendwie untergräbt das die Idee der FMEA, da wie gesagt durchaus beim Fehler darauf hingewiesen werden kann, dass keiner vorstellbar ist oder bereits vorbeugende MAssnahmen getroffen sind, die eine niedrige RPZ rechtfertigen und dass dann in der FMEA dokumentiert ist.

    Das Standardprozesse nicht jedesmal neu angeschaut werden müssen, ist klar. Auch wir arbeiten da mit Standard-FMEAs, welche aber trotzdem gepflegt werden.

    Grüsse

    Stefan

    PS. „Unterschied zwischen Chef und dir“ ist stark :-)

    Norge
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 29

    Hallo Norge,
    Komischerweise hat unser Auditor genau das gegenteil von uns verlangt, sprich er möchte die Prozessschritte noch detailierter sehen.
    Wir haben je nach Produkt 5-7 Hauptprozesse, unsere Prozessbalaufplan hat dem entsprechend 180 bis 200 Schritte, also alles sehr detailiert. Die FMEA somit genau so, plus mehrere Fehler pro Prozessschritt.
    Nun möchte unser Auditor, dass wir die FMEA noch weiter verfeinern. Da soll noch jemand von einem „Harmonisierung“ sprechen.
    Ein weiterer Punkt, die Risikoanalyse, ist genau so umstritten, uns wurde z.B gesagt, dass wir die FMEA`S Auswerten müssen, anhand einer eben solchen Analyse.
    Umstritten darum, weil die meisten Prozessschritte nichts mit den Hauptprozessen zu tun haben, wie z.B Transporte, Lagerung etc, und eine Prozessverbesserung dadurch sehr schwer durchsetzbar ist, weil wir ja nicht einfach eine grössere Halle bauen können usw.

    Ich halte die ganze sache Sehr subjektiv, ich denke auch, dass 3 Auditoren 3 verschiedene Meinungen zum Thema hätten.

    Gruss Carlos

    Hallo Carlos

    Euer Vorgehen finde ich ganz praktisch: das runterbrechen auf die einzelnen Arbeitsschritte. Denn wenn auch nicht alle Massnahmen z.B. aus finanziellen Gründen umgesetzt werden können, kannst du aufgetretene Abweichungen im Prozess viel besser zuordnen und Massnahmen besser definieren. Und wer weiss, vielleicht wird die Halle doch irgendwann gebaut, wenn das die einzig vernünftige Abstellmassnahme ist ;-)

    Auf jeden Fall danke für eure Inputs, war interessant.

    Grüsse

    Stefan

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