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Im Prinzip sind das die Argumente meines Chefs.
„Wir brauchen keine QS. Die Produktion muss selbst die Merkmale überprüfen und einhalten. Können die Merkmale nicht eingehalten werden, muss mit dem Kunden über Akzeptanz oder Änderung der Vorgaben verhandelt werden.“
Grundsätzlich ist gegen diese Utopie nichts zu sagen. Wünschenswert sogar und kostengünstig. Leider funktioniert das nicht mehr so einfach wie vor zwanzig Jahren oder wie in einem 3-Mann-Betrieb.
Den Prüfplan möchte ich sehen, der von der PL abgezeichnet werden muss. Zwei Merkmale drin und das Prüfintervall alle acht Stunden? Wenn mal Engpass beim Personal, mit dem Termin oder der Anlagenkakazität ist, wird auf die Prüfung wohlmöglich verzichtet.
Bei uns ist die QS die Abteilung, die der Produktion jeden Fuzzel vorgeben und die Einhaltung überwachen muss, sonst gibt es Reklamationen ohne Unterlass.
Die Statistiken würden 100%ig geschönt werden.
QMB und QSL sind komplett getrennt und das ist gut so. QMB kann natürlich theoretisch auch eine andere Aufgabe übernehmen, aber ab einer gewissen Unternehmensgröße lässt sich das einfach vom Aufwand her nicht mehr managen (Audits, Dokumentation, Überwachung).
Fazit: QS sollte in der Produktion mitarbeiten, kann aber auf keinen Fall der PL unterstellt sein. Hat auch eine praktische Seite: Prügelknabe ist der, der den Prozess letztendlich freigibt und überwacht und nciht der, der ihn einstellt und durchführt.
Gruß
Nadja