QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Normforderung 6.2.2.4 Mitarbeitemotivation
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Hallo zusammen,
in unserem Voraudit Anfang Januar sind wir über die Normforderug 6.2.2.4 gestolpert. Durch die GL und den Personalleiter wurde vorgeschlagen, die Mitarbeitermotivition anhand der Krankenquote zu messen. Der Auditor war davon nicht begeistert; Grippewelle lässt grüßen. Außerdem ist lt. Norm nicht nur gefordert die Motivation zu messen, sondern es ist ein Prozess vorzuweisen, mit dem die Motivation gefördert wird. GL/Personalleitung sind grundsätzlich gegen Mitarbeiterbefragungen, Verbesserungswesen und Jahresgespräche; kommt nichts bei raus und zu Zeit aufwendig. Kein Kommentar von meiner Seite dazu. Nun die Frage, wie wird diese Normforderung bei Euch umgesetzt? Wird sie als auch nur als notwendiges Übel angesehen oder eher ernsthaft betrachtet. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr ein paar Ideen für mich hättet. Danke für Eure Hilfe. Grüße, BettinaHallo!
Bei uns ziemlich einfach: wir nehmen regelmäßig am Wettbewerb „Great place to work“ teil.
Eine beschriebenen Prozess „Mitarbeitermotivation“ haben wir nicht. Allerdings wird dieser gelebt. Es werden Fördergespräche geführt woraus sich auch Schulungsmaßnahmen ableiten. Eine Zielvorgabe gibt es dabei auch, jeder Mitarbeiter hat Anspruch auf 5 Tage Schulung im Jahr. Flexible Arbeitszeit, Aufbau von Zeitkonten, keine automatische Zeiterfassung tragen auch dazu bei. Und nichts trägt so gut zur Motivation bei, wenn jeder Mitarbeiter eine Umsatzbeteilung erhält. Es gibt noch viel mehr was wir machen, nur alles aufzählen dauert zu lange.
Viele Grüße
Ami
Hallo Bettina,
dies ist kein einfaches Thema.
Die Krankenquote ist nicht so schlecht, wie du denkst. Korrigiere sie um die Grippewelle und sie ist schon ein kleines Fensterchen zur Motivation der Mitarbeiter.
Ob sie bei 5 % oder 10 % oder 15 % liegt, sagt schon was aus.Die Fluktuationsquote dazu betrachtet, sagt auch was aus. Wenig Fluktuation im Vergleich zu hoher, spricht für sich.
Eine Mitarbeiterbefragung kann auch helfen, wenn der Fragebogen so gemacht ist, dass die Leute sich in den Fragen wiederfinden und auch sehen, dass die Befragung etwas hilft zu verändern im Betrieb.
Eine Umsatzbeteiligung hat natürlich auch seinen Reiz. Doch wie schon oft hier im Forum angesprochen, ist Geld allein keine Garantie für stets hohe Motivation.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo Bettina!
Wie wäre es mit der Betriebszugehörigkeit? Da lässt sich eigentlich auch viel draus ableiten.
Gruß
MichaelDanke für Eure bisherigen Antworten.
Die Krankenquote ist mit Sicherheit nicht schlecht, reicht aber Meinung nach nicht aus. Ebenso die Fluktuation; sie gibt mir zwar Hinweise; aber alleine reicht sie nicht. Außerdem fehlt dann ja immer noch der Aspekt der Förderung. Unsere Fluktuation ist sehr gering, wir haben viele MA die zwischen 10-20 Jahre dabei sind, die Krankenquote ist im Normalbereich (Vergleiche Angaben Krankenkassen) aber trotzdem ist die Motivation meiner Meinung nach eher am Boden. Für mich sind die Gründe offensichtlich, aber die kann ich nicht der GL vortragen bzw. bei Versuchen in diese Richtung vorzustoßen, habe ich gleich gemerkt, wo ich dran bin.
Also wenn Ihr noch mehr Ideen habt, gerade auch für den Bereich Förderung, immer her damit; werde Euch ewig dankbar sein :)
Grüße, BettinaHallo Bettina,
obwohl die von dir genannten Faktoren einigermaßen ok sind, kann es dennoch sein, dass die Motivation niedrig ist.
Dies liegt dann an der Führungsebene. Sie ist entscheidend dafür zuständig wie die „Untergebenen“ motiviert sind. Und da man dabei zuviele Fehler machen kann und es nur wenige Führungskräfte gibt, die sich in diesem Bereich gut auskennen und danach handeln, ist eine demotivierte Belegschaft eher Standard heutzutage.
Leider.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
google mal nach der Herzberg-Theorie. Da gibt es mehrere Faktoren, die demotivierend wirken, wenn sie nicht erfüllt sind, aber bei Erfüllung nicht besonders motivieren (Geld, Verhalten unter Kollegen, Fairness von Vorgesetzten, Arbeitsplatzanordnung, etc.). Hygienefaktoren nennt man die.
Wirkliche Motivation ist Anerkennung, Qualifikation durch Schulung, Information zu Rückmeldungen der Kunden usw.
Wenn ihr schon keine Mitarbeiterumfrage macht, dann wenigstens eine Bewertung/Einschätzung durch mehrere Abteilungsleiter mit Personalverantwortung.
AnonymGast5. März 2009 um 13:41 UhrBeitragsanzahl: 2122Wo steht genau in der Norm, dass die Motivation gemessen werden muss ?
Martin S
Also,
ich gehe mal davon aus, dass hier entweder die TS gemeint ist oder aber ihr mit der 9004 arbeitet, denn in der 9001 steht davon nix.
Mitarbeitermotivation würde ich niemals anhand der Krankheitsquote messen, die ist nämlich Statistik nach Churchill: Gut gefälscht. Man nehme nur die momentane Situation und was sich noch alles auf die Arbeit schleppt, um ja keine Handhabe zu bieten, dass man ihn feuern könnte.
Gerade diese Motivation gehört zu den „weichen Indikatoren“. Was du nehmen kannst:
Wie viele Mitarbeiter haben von sich aus gekündigt?
Habt ihr ein Vorschlagswesen? Wie hoch ist die Anzahl der Vorschläge zur Anzahl der Mitarbeiter?
Dazu noch die Anzahl der Beschäftigten nach Dienstjahren.
Sind aber alles sehr weiche Faktoren. Da suchen wir alle nach der Eierlegenden Wollmilchsau.Dino
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Lieber Gott, hilf mir, mein großes Maul zu halten.
Wenigstens so lange, bis ich weiß, wovon ich rede.
(F.J. Strauß)Hallo Bettina,
hier ein Zitat aus Dinos Beitrag:
>>Habt ihr ein Vorschlagswesen? Wie hoch ist die Anzahl der Vorschläge zur Anzahl der Mitarbeiter?<<Nach jahrelanger Erfahrung kann ich sagen: wenn ein Wert NICHTS taugt bei der Messung der Mitarbeitermotivation ist es das Vorschlagswesen!
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo zusammen,
habe da aus den verschiedensten Gründen meine Probleme mit der Definition „Motivation“.
Ob Motivation nach Maslow oder Herzog spielt meiner Meinung nach, in der heutigen Zeit und im Moment der vielen Krisen, überhaupt keine große Rolle mehr!!!Meine persönliche (Eigen)Motivation wird schon dadurch ausgelöst, dass ich überhaupt noch einen Arbeitsplatz habe und den Lebensunterhalt meiner Familie bestreiten kann.
Wenn ich darauf warte, dass mich irgendjemand zusätzlich von außen motiviert oder auch stimuliert, habe ich ein Problem!Um dennoch zufrieden zu leben, versuche ich folgende Weisheiten umzusetzen:
Befreien Sie sich …
… von dem Verlangen, immer glücklich sein zu müssen:
Entdecken Sie die große Kraft der Dankbarkeit!… von dem Gefühl, immer allen gerecht werden zu müssen:
Entdecken Sie den unsichtbaren Schutzschild der inneren Stärke!… von den hohen Erwartungen der anderen:
Entdecken Sie die Kunst, wieder uneffizient zu sein!… von dem inneren Zwang, immer perfekt sein zu müssen:
Entdecken Sie das Geheimnis der Gelassenheit!… von der Angst vor dem Älterwerden:
Entdecken Sie die wahre Liebe zu sich selbst!… von den Schuldgefühlen gegenüber sich selbst und anderen
Entdecken Sie Ihren inneren Frieden!… von dem Verlangen, immer noch mehr haben zu wollen:
Entdecken Sie Ihren wahren Reichtum!… von den mentalen Fesseln, Blockaden und Käfigen:
Entdecken Sie Ihren Enthusiasmus und IHRE NEUE LEBENSFREUDE!Noch einen Spruch hierzu:
„In der Hast des modernen Lebens haben viele Menschen sich zu Maschinen entwickelt, deren einziger Zweck das Geldverdienen ist“
Dalai LamaGute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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msb,
ich hab da andere Erfahrungen. Aber, wie gesagt, dieses Thema ist subjektiv.
Ein Auditor hat mal gesagt:
Wenn ihre Fehlerquote gut ist, dann sind auch ihre Mitarbeiter höchstwahrscheinlich motiviert. Nehmen Sie die Anzahl der internen Reklamationen als Indikator.
Wie dem auch sei: Dieses Thema werden wir nie zufriedenstellend abarbeiten können.
Dino
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Lieber Gott, hilf mir, mein großes Maul zu halten.
Wenigstens so lange, bis ich weiß, wovon ich rede.
(F.J. Strauß)Hi an die Runde,
qualyman hat natürlich Recht, jeder Familienvater ist bereits hoch motiviert durch die Aussicht auf Zukunft seines Einkommens und des Arbeitsplatzes seiner Wahl.
Alles andere ist sekundär und dient eher der Profilierung des Akademikers oder dem Einkommen des Coaches.
Hat eigentlich schon mal jemand die FMEA (oder den 8D-Report) angewandt auf „Mangelnde Mitarbeitermotivation“?
Oder besser: „demotivierte Mitarbeiter“?Google brachte bis zum Ende meiner Geduld zu „FMEA“ und „Mitarbeitermotivation“ fast nur Seminarangebote, die beides getrennt behandeln.
Denn wenn ich QM und die „Rule of Ten“ richtig verstanden habe, dann müßte die Anwendung der FMEA auf „motivierte Mitarbeiter“ dem Qualitätsgedanken weit mehr entsprechen als nur die primitive Messung und Dokumentation des Mangels.
Ciao
Wolfgang HornHallo,
würde auch sagen, solange wir keine klare Definition von „Motivation“ haben, ist alles darüber reden oder schreiben müßig, weil jeder was anderes darunter versteht.
Dann bleibt es bei einem Reden in den Wind.Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
AnonymGast6. März 2009 um 10:26 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
manchen normverliebten Auditoren will es einfach nicht in den Kopf gehen, dass Gefühle nicht messbar sind.
Motivation ergibt sich aus der momentanen Gemütsverfassung eines jeden Einzelnen und ist nicht messbar. Motivation kann von einer Sekunde auf die andere wechseln.
Da ist es sinnvoller, die Zeit dafür zu verwenden, morgens durch die Werkhalle zu laufen und jedden Mitarbeiter persönlich mit Handschlag und einem „Hallo ! Wie geht es Ihnen“ zu begrüssen.
Martin S
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