QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Närrische Zeiten in Deutschland !
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AnonymGast20. Februar 2004 um 13:14 UhrBeitragsanzahl: 2122
Helau und Alaaf, liebes Forum.
rechtzeitig zur närrischen Zeit flatterte bei mir ein Auftrag rein, bei dem es um die komplette Objektbetreuung eines grossen Labors geht.
U.a. müssen Reinigungskräfte auch in Strahlen-Labors putzen gehn.
Neben unseren üblichen Qualitfikations-Nachweisen benötigen wir aber dafür eine Genehmigung nach §15 Strahlenschutzverordnung.
Ich hab mich heute beim Gewerbeaufsichtsamt erkundigt:
Die umfangreiche Genehmigungsprozedur dauert ca. 3-4 Wochen, kostet ca. 300 Euro.
Aber noch besser: Wir müsen hierfür einen Strahlenschutzbeauftragten bestellen. Dafür müssen wir jemand auf 2-Tageskurs schicken, Kosten 620 Euro. Plus Fahrt, Verpflegung und Übernachtung nochmals 150 Euro.
Macht also rund 1100 Euro, nur damit ne Putzfrau in einem Strahlenlabor putzen darf !
Deutschland – Alaaf und Helau an Deine Behörden, nicht nur während der närrischen Zeit !
Gruß,
Martin S
Ich finde die Verordnungen okay und hoffe alle halten sie ein.
gewidmet einem Mediziner (war mal mein Nachbar) der mittlerweile an Verstrahlungen im Krankenhaus verstorben ist.
Der Schadensersatz konnte ihm die letzte Zeit nicht wirklich angenehmer machen!Also nimm es bitte nicht ganz so locker
Stephan
AnonymGast23. Februar 2004 um 11:19 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Stephan,
in diesem Fall wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Es handelt sich um ein Labor für Schüler / Studenten, in dem kein offener Umgang stattfindet. Die Aufgabe besteht darin, einen Müllsack aus dem Eimer zu wechseln, in dem sich Papierabfall befindet. Mehr nicht.
Gruß,
Martin S
warum machen die schüler das dann nicht selbst, wenn sie doch schon mal da sind ?
wäre das keine lösung und wenn sie ihn nur vor die tür stellen, oder gilt das papier dann als kontaminiert?
AnonymGast23. Februar 2004 um 16:15 UhrBeitragsanzahl: 2122Helauu !
Das wurde bislang auch so gemacht – der Mülleimersack wurde vor die Labortüre gestellt. NUR (Trommelwirbel): Jetzt hat der Brandschutzbeauftragte bei der Begehung festgestellt, das dieser Mülleimersack – bis zur Einsammlung am Abend – eine Brandlast im Gang darstellt. Tusch ! Tätääää. Tusch !
Und deshalb soll jetzt das Reinigungspersonal dieses Labor reinigen (also betreten, Sack tauschen und wieder raus) – es handelt sich um ein kleines Labor.
Nahallamaaarsch. Uff dätää, uff dätää.Und dafür ein Strahlenschutzbeauftragter – wir schunkeln mit unseren Behörden.
Ein dreifach kräftiges Helauuuu !
Na, ich hoffe noch auf den Aschermittwoch :-)
Gruß
Martin S
Hallo Martin!
Ich komme mir ja fast selber albern vor, aber: Wie wär’s mit einem feuerfesten Eimer? Aus Stahl mit schwerem Deckel? So was muß doch käuflich zu erwerben sein, brennbare oder kontaminierte Abfälle haben andere doch auch?
Schöne Grüße
Frank
PS: Hat sich hier nicht neulich noch einer gefreut, daß er im gesetzlich geregelten Bereich arbeitet ;-))))))
AnonymGast24. Februar 2004 um 13:44 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Frank,
nach wie vor befürworte ich ein QM-System, das auf gesetzlichen Regelungen basiert.
Von Überreglementierung war aber nicht die Rede.In diesem speziellen Fall liegt die Trägheit eines Beamten zu Grunde, sich in den Fall einzudenken und den Mühen einer Ausnahmeregelung hinzugeben.
Nun gut, sei’s drum. Auf Grundlage dieser Vorgabe hab ich den Auftrag halt so durchkalkuliert, das die Kosten für den Strahlenschutzbeauftragten mit berücksichtigt sind. Die Zeche zahlt letztendlich der Steuerzahler.
Auf den 1. Blick eine geringe Summe, aber rechnet man das auf die gesamtdeutsche Behördenmentalität hoch…das kann man dann im Mängelbericht des Bundesrechnungshofes nachlesen.
Alaaf und Helau !
Martin S
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