MSA bei nicht zerstörungsfreier Prüfung2005-11-22T10:42:02+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement MSA bei nicht zerstörungsfreier Prüfung

Ansicht von 9 Beiträgen – 1 bis 9 (von insgesamt 9)
  • Autor
    Beiträge
  • Norge
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 29

    Hallo zusammen

    Wie sieht eigentlich die Probenvorbereitung für eine MSA mit zerstörender Prüfung aus?

    Konkret gehts um die Bestimmung von Haftkräften mittels einer Zugprüfmaschine, welche nicht zerstörungsfrei durchgeführt werden können.

    Mein Problem ist nun, dass ich bei einer MSA nicht weiss, wie gross der Einfluss der Proben wirklich war, da ich diese ja nicht wie bei einer Massprüfung z.B. auf einer Messmaschine ausmessen kann und weiss, was für Prüflinge der Werker bekommt.

    Wie kann ich mit dieser Fragestellung umgehen?

    Danke für euren Input und Grüsse

    Norge

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Moin,

    ich kram mal in meinen Erinnerungen.

    Du führst eine Prüfung durch, bei der der Prüfling letzten Endes zerstört wird.
    Dabei ist es anscheinend ausschlaggebend, welche Kräfte an einer Verbindung auftreten.
    Was du nicht weißt ist, wie stark die einzelnen Komponenten einen Einfluss haben.

    Ich habe mal ein ähnliches Problem gehabt, dabei war dies recht einfach zu lösen.

    Die Verbindung muss eine bestimmte Kraft aushalten, bevor sie sich löst.
    Dabei kann folgendes passieren:

    Lösung der Verbindung vor Erreichen der Kraft: Prüfung nicht bestanden
    Proben lösen sich auf, bevor Kraft erreicht wird: GGF. erst mal die Proben einzeln testen, um Kraftgrenze zu erfahren, Rückmeldung an Konstruktion / Entwicklung, keine Aussage zur Verbindung möglich
    Verbindung löst sich nach Erreichen der definierten Kraft: Prüfung i.O.
    Proben lösen sich nach Erreichen der Kraftgrenze, aber Verbindung hält: Prüfung i.O.

    Wichtig wäre es nach meiner Meinung, dass du weißt, was die einzelnen Komponenten aushalten und du festhältst, wann dein Prüfling bei welcher Kraft den Geist aufgibt.

    Dino

    Norge
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 29

    Hallo Dino

    Danke für die Antwort. Aber mir gings mehr darum, ob bei nicht zerstörungsfreien Prüfungen überhaupt eine MSA im üblichen Sinne durchführbar ist, da die Wiederholbarkeit gar nicht betrachtet werden kann bzw. verschiedene Prüfer immer verschiedene Prüflinge erhalten.

    Unter solchen Voraussetzungen befürchte ich, dass ev. die Proben den grösseren Einfluss auf die MSA haben, als das Messmittel bzw. das Messsystem und es deshalb zu Fehlinterpretationen kommen kann (z.B. Aussage MSA nicht fähig, dabei war die Probenstreuung die Ursache).

    Grüsse

    Norge

    Moin,

    ich kram mal in meinen Erinnerungen.

    Du führst eine Prüfung durch, bei der der Prüfling letzten Endes zerstört wird.
    Dabei ist es anscheinend ausschlaggebend, welche Kräfte an einer Verbindung auftreten.
    Was du nicht weißt ist, wie stark die einzelnen Komponenten einen Einfluss haben.

    Ich habe mal ein ähnliches Problem gehabt, dabei war dies recht einfach zu lösen.

    Die Verbindung muss eine bestimmte Kraft aushalten, bevor sie sich löst.
    Dabei kann folgendes passieren:

    Lösung der Verbindung vor Erreichen der Kraft: Prüfung nicht bestanden
    Proben lösen sich auf, bevor Kraft erreicht wird: GGF. erst mal die Proben einzeln testen, um Kraftgrenze zu erfahren, Rückmeldung an Konstruktion / Entwicklung, keine Aussage zur Verbindung möglich
    Verbindung löst sich nach Erreichen der definierten Kraft: Prüfung i.O.
    Proben lösen sich nach Erreichen der Kraftgrenze, aber Verbindung hält: Prüfung i.O.

    Wichtig wäre es nach meiner Meinung, dass du weißt, was die einzelnen Komponenten aushalten und du festhältst, wann dein Prüfling bei welcher Kraft den Geist aufgibt.

    Dino

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Norge,

    deshalb brauchst Du auch Referenzteile, bei denen Du weißt, bei welchem Zug sie auseinander gehen.

    Wenn Du z. B. vier sehr ähnliche Referenzteile hast, dann gehst Du davon aus, dass die Messergebnisse ähnlich sein müssten (so ungefähr jedenfalls) und kannst dann aus den Messergebnissen für diese vier Teile Rückschlüsse auf die einzelnen Komponenten der Messungenauigkeit treffen.

    Viele Grüße

    Barbara

    ~~~~~~~~~~~~~~~
    Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.

    Fritz
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 66

    Hallo Norge
    im Handbuch zur MSA ist gleich auf den ersten Seiten ein Wegweiser durch das Handbuch.
    Da ist zu lesen:
    Kann die Messung wiederholt werden?
    Ja? – Nein?
    Bei >NEIN<
    Außerhalb des Anwendungsbereiches dieses Handbuches. Siehe Literaturhinweise im Anhang.
    Damit ist die Sachlage klar!
    Alle Brücken, es doch irgendwie zu schaffen, setzten sehr viel Erfahrung voraus, wenn von der Gleichheit der Proben ausgegangen wird.
    Ich weiß, wenn guter Rat teuer ist, dann wird all zu oft >angenommen<.
    Nun kenne ich mich in der Werkstoffprüfung nicht aus; aber vielleicht verhilft eine kalibrierte Kraftmessdose weiter. Oder kannst Du die Analyse im elastischen, zerstörungsfreien Bereich durchführen?
    Gruß von der schönen blauen Donau
    Fritz

    __________________________________________________________
    Null Fehler ist >OUT< – Null Streuung ist >IN<!

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Norge, hallo Fritz,

    im AIAG-MSA-Manual (engl. Version) soll eine Anleitung zur zerstörenden Prüfung sein, nur hab ich das Manual leider nicht vorliegen.

    Viele Grüße

    Barbara

    ~~~~~~~~~~~~~~~
    Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.

    Norge
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 29

    Hallo Barbara

    Danke für den Tipp. Dann werde ich mich mal auf die Suche nach dem Manual machen.

    Grüsse

    Norge

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    MSA 3.Auflage deutsch

    ab Seite 143

    diplo
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1

    hi folks,
    ich bin der neue, und lese meine diplomarbeitbetreffend gern dazu in eurem forum.
    ich habe ähnliches problem. im meiner dpl.-arbeit soll ich über prüfmittelfähigkeit referieren, ein kapitel, hauptsächlich zum thema gummi.
    nach rücksprache mit einem gerätehersteller sagte dieser, es gibt für die härtemessung an gummi kein normal um eine messmittelfähigkeit nachzuweisen. ups.
    die lösung sieht anders aus.
    die angabe der härte erfolgt bei gummi über den eindringweg. es wird also der wegaufnehmer „befähigt“.
    in deinem fall der zerstörenden prüfung, musst du also „nur“ nachweisen das a) die weg-anzeige korrekt arbeitet, b) die angezeigte kraft auch die richtige ist und das ganze reproduzierbar ist, thema cg und cgk.
    damit sollte sich das thema haftprüfung verfrühstücken lassen.

    es grüßt,
    diplo

Ansicht von 9 Beiträgen – 1 bis 9 (von insgesamt 9)
  • Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben