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Hallo zusammen,
zum Thema „Wann funktioniert Motivation über Geld?“ (oder auch finanzielle Incentives, Belohnungen, etc.) gibt es ein sehr gut gemachtes 11-minütiges Video bei Youtube:
RSA Animate – Drive: The surprising truth about what motivates us
(wie der Titel verrät: das ist ein englisches Video)Hier wird gezeigt, bei welchen Tätigkeiten Geld als Belohnung funktioniert (nur bei den mechanischen Tätigkeiten), wie Geld die Motivation bei kognitiven und kreativen Arbeiten verändert (je höher der in Aussicht gestellte Bonus, desto schlechter die Leistung) und welche anderen Möglichkeiten es gibt, damit Menschen gerne und gut für ein Unternehmen arbeiten (Herausforderung, Erweiterung des eigenen Könnens, erreichbares Ziel).
Eigentlich wissen wir das ja alle ;)
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)hmmm….
also so ganz kann das nicht hinhauen. Die Summe muß wohl doch ab einem gewissen „Umkipppunkt“ eine positive Rolle spielen. Anders würde Bestechung doch nicht funktionieren. Und Drogenhändler sind normalerweise auch hochmotiviert.
Ich könnte mir vorstellen, daß bei solchen Untersuchungen die Beziehung zum Wohlstandsniveau fehlt. Zum Thema „Glück“ ist bekannt, das Geld durchaus glücklich machen kann. Es gibt aber eine Obergrenze: Wenn die wichtigen Bedürfnisse (und etwas darüber hinaus) erfüllt sind, wird die Kurve schlagartig sehr flach.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
Ach, Barbara,
kurz geprüft, ob Dein Beitrag vom 1. April stammt. Nein.
Denn bedenke, Mitarbeiter könnten auch im Beststeller Sprenger, Reinhard K.: „Mythos Motivation – Wege aus einer Sackgasse“ gelesen haben.
Die erkennen im Video einen hilflosen Versuch der Restauration der „Manipulation by Incentive“, erkennen die böse Absicht dahinter und reagieren eher anders, als die Leute hinter’m Video gedacht haben mögen.
Ja, Frank, natürlich hast Du Recht. (Wieder mal…)
Der kausale Zusammenhang zwischen Prämie und Mehrleistung ist aber nicht so einfach, wie es zur Zeit Maslows noch aussah.
Sondern: Wir können die Denkweise der FMEA anwenden auf soziale Systeme und hier fragen: „Welche Einflüsse beeinflussen das Engagement eines Mitarbeiters?“
Dann finden wir so viele Einflüsse, wie wir nur finden wollen. Die wichtigsten liegen eher in der Persönlichkeit des Vorgesetzten als in der Höhe der Prämie.Wer die Untersuchung karikieren möchte, der kann das tun mit der Feststellung: „Jeder Arbeitnehmer ist bereits motiviert, das zu tun, was notwendig ist für die Zukunft seines Einkommens, des Arbeitsplatzes seiner Wahl und seiner Freiheit, diesen selbst wählen zu dürfen. Führungskräfte können aber prüfen, was sein Engagement behindern könnte und das ausräumen.“
„Der Regent muß sich in die Lage eines Landmannes oder eines Handwerkers versetzen und sich dann fragen: ‚Wenn Du in diese Klasse von Menschen geboren wärst, was würdest Du von dem Regenten verlangen?‘.“ (Friedrich der Große)
Qualitäter, achtet bitte auch auf die Qualität in den sogenannten „Soft Facts“. Allein in den Theorien und Lehren darin wurde nämlich genügend herum geschlampt.
Ciao
Wolfgang HornHallo Wolfgang!
Hmmm… ja…. schlaue Idee. Der Einfluß des Beobachters auf das Experiment. Der gängige Fehler, Menschen als Objekte zu behandeln.
Erinnert so ein bischen an die alte Geschichte vom Verhaltensforscher, der irgendeine Intelligenztest-Versuchanordnung für einen Orang-Utan aufgebaut hatte, sich, um das Experiment nicht zu verfälschen, aus dem Zimmer verdrückte und den Affen durch ein Guckloch in der Türe beobachten wollte. Alles, was er sah, war ein großes, braunes Auge.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
Hi, Frank,
hübsche Geschichte mit den beiden Affen.
Richtig ist natürlich: Techniken von Messung, Veränderung und erneuter Messung, die in der Anwendung auf tote Materie gut funktionieren, die versagen eher, wenn die Messobjekte mitdenken und sogar taktisch reagieren können.
Meine Alternative ist dazu die Technik des Alten Fritz#, sich selbst in den Landmann hinein zu versetzen.
Er beobachtet eben nicht von außen – sondern durch Beobachtung „von innen“ erfährt und erkennt er plausibel, was er dann nicht mehr messen muss.
Frank, als Führungskräfte wollen wir, dass unser Laden besser funktioniert als der unserer härtesten Konkurrenten.
Das geht mit Einsicht und der Technik des Alten Fritz weit besser als mit Messungen, peinlichen Beweisen und Predigten im Seminar.Schließlich löst Du Qualitätsprobleme weniger durch Besprechung im Meeting-Raum, sondern gehst mit dem Meeting-Team an den Ort des Geschehens.
Ciao
Wolfgang Horn… ich löse Qualitätprobleme derzeit leider meistens, indem ich alle so lange haue, bis sie endlich ihren Job machen…
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