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Hi, Frank,
Du: „Die Mitarbeiterbefragung …hat einfach kein Schwein interessiert.“
Genau dies Desinteresse ist als Krankheitssymptom so deutlich wie eine Pestbeule.
Wobei die Engagierten bis hin zur Geschäftsführung an Gesicht verloren haben.Die Engagierten haben in gutem Glauben etwas angefangen wie viele andere auch, aber sie haben ihr gesetztes Ziel verfehlt.
Diese Rufschädigung halte ich für keine Kleinigkeit, denn sie schadet der Flexibilität und Produktivität des Unternehmens.
In solche Aufgaben kann besser abschneiden, wer in Technik bewährte Qualitätsmethoden auch im Bereich der Soft Facts einsetzt.Dann kann er aus auffälligen Symptomen die unauffällige und vielleicht auch tabuisierte Krnkheitsursache diagnostizieren und an der Wurzel packen.
In der Technik seid Ihr alle Meister darin.
Im Bereich der Soft Facts hinderte das „Softe“.
Du: „Zu gründlich im Vergleich zur Ausgangsfrage…“
O.K., diesen Schuh ziehe ich an, nächstes Mal mache erst die Brisanz hinter dem relativ harmlos erscheinende Symptom sichtbar.Du: „Und sooo überempfindlich ist der meistens auch nicht.
„Lieber schlucken als protestieren“ ist eine Überlebensstrategie.Du: „Die futtern alle brav das Gleiche wie wir…Die Umfrage ist, glaube ich, auch nicht von der GL erfunden worden sondern vom Kantinenchef selber.“
Ah, das klingt viel, viel besser. Bei MacDonalds habe ich die Frage noch nie gehört, aber in guten Restaurants: „Ist es ihnen recht?“, fragt der Ober, „schmeckt es ihnen?“
Der Unterschied: Hier fragt der Lieferant seinen Kunden.Der Chefkoch wird diese Frage an seine Lehrlinge und Gesellen nicht stellen, denn er ahnt oder weiß, er definiert den „guten Geschmack“, und mit der Frage: „Lehrlinge, schmeckt euch, was wir unseren Gäste zubereiten? Sagt mir, sollte ich anders würzen?“ würde er eine Lücke in dieser notwendigen Kernkompetenz zugeben.
Stattdessen hört er lieber dem Schmatzen in der Gaststube zu, schaut deren Gesichtern auf die Miene, und fragt gelegentlich selbst seine Kunden, wie es ihnen schmeckt, und interpretiert das Ungesagte aus ihren Blicken heraus.
Und gegenüber seinen Lehrlingen ist der Meister der diktatorische Patriarch, der ein Künstler nun mal sein muß.
Also, Frank, da sind kleine Unterschiede.Ich: „2. Die Berichte, die er bekommt, sind aufrichtiger.“
Du: „Ist aber irgendwo auch ein Mißtrauensantrag an den Mittelbau, oooooder?“
Das 5fach-o zeigt die Vorsicht, und dem stimme ich zu, man könnte Mißtrauen drin sehen. Manche machen das auch ungeschickt, und bei der Inspektion durch den Chef schwitzen die Manager dann ihre Sakkos durch.
Es geht aber auch geschickter.Goethe: „Alles Gescheite ist schon mal gedacht worden; man muß nur versuchen, es noch mal zu denken.“
Du: …Man muß versuchen, danach zu handeln, das ist der schwierige Teil…
:-) hihi, logisch.Ich lese gerade Marc Aurel (161-180): „Wie leicht es doch, die einem lästig oder unangemessen ist, und gleich wieder beruhigt zu sein!“
(Ich kämpfe gerade mit dem Guckloch-Editor, der die Eingaben einfach nicht weitergibt an die Vorschau, aber im Forum steht dann was anderes, also korrigiere ich wieder.)
Also, ich lese gerade Marc Aurel: „Wie leicht ist es doch, jede Vorstellung zu verbannen und auszulöschen, die einem läöstig oder unangemessen ist, und gleich wieder völlig beruhigt zu sein!“
oder: „Geh immer den kurzen Weg. Kurz ist der naturgemäße Weg, der dahin führt, daß du in allem Reden und Tun der gesunden Vernunft golst. Ein solcher Vorsatz erspart dir UImwege, Hemmungen und allerlei spitzfindige Berechnung.“
Kommentar: Marc Aurel glaubte an eine „Weltvernunft“, die Venunft des Einzelnen sei ein Teil davon.
Ciao
Wolfgang Horn.
geändert von – Uhu on 06/09/2006 12:40:35
@QMarc: Ja, klar! ;-))))
Marc Aurel: „Geh immer den kurzen Weg. Kurz ist der naturgemäße Weg, der dahin führt, daß du in allem Reden und Tun der gesunden Vernunft gehorchst. Ein solcher Vorsatz erspart dir Umwege, Hemmungen und allerlei spitzfindige Berechnung.“
Unbekannter Chinese: „Wenn Du schnell ankommen willst, nimm‘ einen Umweg.“
Ich: Hätt’s ja lieber anders, aber oft ist das Leben zu kurz, um alle per Vernunft (oder zumindest meiner Vorstellung davon ;-) zu überzeugen. Marc Aurel wäre bei seinem Sohn mit einer Abtreibung auch weiter gekommen als mit seinen Schriften….
Du: „Manche machen das auch ungeschickt, und bei der Inspektion durch den Chef schwitzen die Manager dann ihre Sakkos durch. Es geht aber auch geschickter.“
Eben. Und das trifft für alle Methoden zu, die Du gelegentlich angreifst. Mitarbeiterbefragung, SixSigma und was noch: Ich kann sie als GL immer benutzen, um meiner ganzen Mannschaft mitzuteilen, daß sie unfähige Trottel sind. Ich kann sie genauso mit ihr gemeinsam benutzen, um die Firma zu verbessern.
Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo Frank, Hallo Wolfgang,
eigendlich wollte ich nur eine Anregung oder Vorschläge wie man diese Mitarbeiterbefragung besser und effektiver machen könnte. Denn ohne Rückläufer ist das ganze sinnlos und bringt für die ganze Firma keinen nutzen.Ihr, aber steitet euch um des Kaisersbart.
Mir ist wichtig Erkenntnisse aus der Befragung zu ziehen. Vorallem wie motiviere ich die Mitarbeiter, also meine Kollegen, diesen Bewertungsbogen abzugeben.
gruss
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
Hi, hschl,
Du: „Ihr, aber steitet euch um des Kaisersbart.“
Nein, ich machte auf Zusammenhänge aufmerksam, die in den „Soft Facts“ gern übersehen werden, und die Diskussion darüber wich dann von Deinem Bedarf ab.
Du: „eigendlich wollte ich nur…Vorschläge…wie man diese Mitarbeiterbefragung besser und effektiver machen könnte.“
Eben. Du hast eine klare Aufgabe vor Augen und in der ersten Näherung keinen Anlaß, weiter zu denken als Dein Chef.
Ich sehe Dich aber als bereits auserkorenen Sündenbock, der später für die übersehenen Nebenwirkungen verantwortlich gemacht wird.Aber die Regel „Du sollst deinen Chef nicht gegen seinen Willen glücklich machen wollen“ gilt auch für Dich und Deine Frage.
Also stelle ich es ein. Danke, Frank.
Ciao
Wolfgang HornHallo hschl!
Ist mir schon klar. Ist aber nicht das erste Mal, daß ein Thread nicht genau da gelandet ist, wo der Beginner ihn hin haben wollte. Das waren nicht immer die uninteressantesten. Und bei „Thema verfehlt“ sind wir, glaube ich, noch nicht. Wir sind ja noch nicht mal bei den Vor- und Nachteilen von Flaschenkindern angekommen ;-)))
Aber noch mal für Dich, falls es weiter vorne untergegangen ist:„Ich halt’s allerdings auch nicht für sinnvoll, einfach „Seid Ihr zufrieden?“ zu fragen. Es muß ja zumindest woanders schlimmer sein, sonst wären schon alle weg. Konkrete Fragen zu einem Themenschwerpunkt (jedes Jahr ein anderer) kommen sicher besser. Wenn dann nach 2 Monaten noch die Auswertung und die daraus abgeleiteten Maßnahmen am schwarzen Brett hängen, steigt die Rückläuferquote sicher kontinuierlich.“
@Wolfgang: Nicht drücken! Jetzt machen wir schon bis zum Ende weiter!!!
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo Frank,
eine Bitte.
Könntet Ihr sowas nicht per Mail machen?
Ich merk immer wieder, das bei sehr interessanten Themen gerne abgeschweift wird. Das wär gar nicht so schlimm, nur wenn ich über Uhu’s ellenlange Beiträge wegscrolle, überscrolle ich oftmals auch für mich wichtigere Beiträge.Hallo Wolfgang,
dein Satz:>Aber die Regel „Du sollst deinen Chef nicht gegen seinen Willen glücklich machen wollen“<
zeugt nicht gerade zu einem guten Verhältnis zur GL.
Hallo Frank,
dein Satz:>Ist aber nicht das erste Mal, daß ein Thread nicht genau da gelandet ist, wo der Beginner ihn hin haben wollte.<
ist für dieses Thema auch nicht besonders fürderlich.
Hier habe ich das Thema „Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung“ vorgebracht. In vielen Betrieben ist es ein berechtigtes Problem, diese mit verwendbaren Ergebnissen zu bekommen.
Angriffe auf die GL und Normvorgaben, bringen mich und auch Andere in Forum nicht weiter.
PS: Die GL hatte mich gebeten aus, dieser Befragung etwas zu machen, aus der die GL schlüsse ziehen.
Das Motto zu diesem Thema ist:
Entweder macht man es Richtig oder man lasse es sein.
gruss
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
Boah eh…müsst ihr zeit haben..seitenweise..is grad sommerpause oder was.. :-)
lg
christophHallo hschl,
versuch das Ganze doch mal aus Mitarbeiter-Sicht zu sehen. Wann hättest Du Lust dazu, einen Fragebogen auszufüllen?
1. Einfache, relevante, leicht verständliche und leicht lesbare Fragen (Beispiele s. o., also nix „Wenn Sie sich Ihren Arbeitsplatz wunschgemäß zusammenstellen könnten und dabei Ihre Aufgaben berücksichtigen, wie zufrieden sind Sie mit der jetztigen Ausstattung Ihres Arbeitsplatzes aus ergonomischer Sicht?“ in Garamond 6pt)
2. Sich selbst erklärenden Skala (z. B. Fragebogen-Gesichter die die Schulnoten 1-6 repräsentieren)
3. Kurzer Fragebogen (5-10 Fragen)
4. Informationen werden genutzt
Dann musst Du Dir noch überlegen, ob die Mitarbeiter eher online den Fragebogen ausfüllen (empfiehlt sich, wenn alle am PC arbeiten und einen Zugriff auf das Intranet haben) oder ob der Fragebogen in Papierform verteilt werden soll.
Zusätzlich kannst Du Dir ein System überlegen, wonach die Rückläufe unabhängig von den Antworten erfasst werden (natürlich unter Berücksichtigung der Anonymität und des Datenschutzes).
Was bei der Umsetzung hilft ist, den Mitarbeitern vorher zu sagen, warum es diese Befragung gibt, wer die Erfassung und Auswertung macht, was mit der Auswertung passiert und wer die (anonymisierten) Ergebnisse bekommt.
Und um eine höhere Rücklaufquote zu bekommen, kannst Du auch mit kleinen Gimmicks (Gutscheine für die Kantine / Kaffeeautomat) oder einer Verlosung die Teilnahme-Bereitschaft erhöhen.
Das meiste davon hatten wir hier schon angesprochen. Ich frag mich wirklich, was Dir fehlt, also sag bitte das nächste Mal etwas konkreter, was Du gerne möchtest. Das hilft uns allen beim Antworten.
Viele Grüße
Barbara
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„Was war das für eine Stimme?“ schrie Arthur.
„Ich weiß nicht“, brüllte Ford zurück, „ich weiß es nicht. Es klang wie Wahrscheinlichkeitsrechnung.“
Douglas Adams – Per Anhalter durch die GalaxisHallo Barbara.
ich sende dir den Fragebogen und einige Infos zu den Mitarbeitern und Firma.Über einen Komentar darüber wäre ich Dankbar.
gruss
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
Moin hschl,
wichtig ist aus meiner Sicht, dass ihr nach der Befragung den Mitarbeitern möglichst schnell Feedback gebt.
Aktionen dieserart sind auch sehr gut geeignet, Misstrauen zu schüren, an der GL zu zweifeln bzw. den Sinn des Ganzen abzuwerten, wenn die Mitarbeiter nicht informiert werden. Jeder der einen Fargebogen ausfüllt, möchte seine Meinung im Umfeld der anderen sehen und ernst genommen werde.Viele Grüße und viel Erfolg
Qmarc____
Wie verlassen sind die Wege des geringsten Widerstands?Hallo Forum,
danke für die zahlreichen Anregungen.
Leider ist dieses Projekt von der GL auf Eis gelegt worden.
Sie wollen eine andere Durchführung, eine Vorgesetzten-Mitarbeiter-Gespräch.
gruss
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
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