Messung KVP2005-05-04T11:24:24+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Messung KVP

Ansicht von 7 Beiträgen – 1 bis 7 (von insgesamt 7)
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    Beiträge
  • el_verde
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 209

    Hallo zusammen,

    bei uns taucht immer wieder das Thema Messung der kontinuierlichen Verbesserung auf. Wir haben zwar Messungen der Prozesse die regelmäßig durchgeführt werden – und auch zur Messung des KVP herangezogen – aber dies reicht unserem Auditor nicht.

    Wir haben auch ein sog. KVP – Formular entwickelt, dass bei Abweichungen vom Prozess durch die Mitarbeiter ausgefüllt werden soll. Der Wunsch unseres Auditors ist, dass dieses Formular zur Messung des KVP herangezogen wird. Frei nach dem Motto, wieviel ausgefüllte KVP – Formulare hatte ich im letzten Berichtszeitraum im Vergleich zum vorherigen.

    Nur leider funktioniert das bei uns nicht. Trotz mehrfacher intensiven Schulungen wird dieses Formular nicht genutzt. Abweichungen vom Prozess werden sofort mündlich / telefonisch geklärt und abgestellt. Den Mitarbeitern ist es einfach „zu blöd“, zusätzlich noch dieses Formular auszufüllen.

    Meine Frage ist nun, wie regelt ihr die Messung der kontinuierlichen Verbesserung bei euch?

    Gruß

    el verde
    ——————————-

    Wer Tipp- und Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Hi el_verde,

    normalerweise sollte es reichen, die kontinuierliche Verbesserung anhand von Kennzahlen (Reklamationskosten, fehlerhafte Teile, Wasserverbrauch (UM) etc.) zu verdeutlichen.
    Euer Auditor scheint mir da etwas übersensibel zu sein. Die Anzahl der ausgefüllten Formulare halte ich für eher kontraproduktiv. Erstmal kannst Du sie künstlich hochhalten, indem Du alle Kleinigkeiten dokumentierst und zweitens ist nur die Anzahl der Formulare ein absolut schlechter Indikator dafür, ob es bei Euch wirklich besser läuft.
    IMHO reicht die Verbesserung Eurer Prozesskennzahlen, denn KVP hat doch genau dies zum Ziel (… und nicht die Anhäufung von virtueller Dokumentation).

    Gruß aus dem Norden
    QMarc

    daihiep
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 7

    Hallo El Verde,

    ich kann mir nicht vorstellen, dass der Auditor seine Kritik mit der Anzahl der ausgefüllten Blätter gemeint hat.

    Meine Erfahrungen waren, dass er lediglich sehen wollte, welche Problemfälle wir haben, welche Lösung dafür geplant sind, wie weit die Umsetzung ist, welche bereits erfolgreich umgesetzt wurden und welche Vorbeugungsmaßnahmen geplant oder bereits als QM-Anweisung existenz sind . – Am besten ein KVP-Ordner anlegen und ein Umsetzungsplant entwickeln.
    Wenn das mit dem Formular noch nicht klappt, machst Dir Notizen zu jedem Vorgang und legst in den Ordner.

    KVP-Formular:
    Unterbreite Deinen Chef den Vorschlag, ein Belohnungssystem für Verbesserungsvorschläge zu entwickeln und einzuführen.
    Mit Geld oder andere Leistungen kann man MA motivieren, oder?

    Gruß DH

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo daihiep,

    nein, mit Geld oder geldwerten Leistungen kann man keine Menschen motivieren. Höchstens mal kurzfristig.

    Dafür gibt es mehrere Gründe:

    1. Das Lohnniveau in Deutschland ist so hoch, dass sich eine Einmalzahlung zwar ganz nett macht, aber keinen großen Effekt auf das Gesamteinkommen hat. Und solange die meisten Menschen locker 3x im Jahr in Urlaub fahren können, wirst Du mit KVP-Prämien keine Innovationswelle lostreten können.

    2. Wie willst Du Verbesserungen mit Geld bewerten? Welche Kriterien legst Du da an? Wenn es um die Einsparungen geht, mag das noch kalkulierbar sein. Hat nur den Nachteil, dass sich die Mitarbeiter dann auf die Dinge stürzen, die Geld bringen. Wenn es um so etwas wie verbesserte Arbeitsumgebung, Mitarbeitermotivation geht, dann wird es mit der monetären Einsparung schwierig.
    Und wenn Du dann doch die Verbesserungsvorschläge honorierst, dann wird der „Tarif“ nicht von allen als gerecht empfunden werden, was wiederum zu Verstimmungen und einer Anti-KVP-Haltung führen kann.

    3. Du könntest natürlich auch alle Vorschläge mit einem gewissen Sockelbetrag x honorieren, wenn ihre Verbesserungswirkung anerkannt wird und dann zusätzlich einen Anteil x für die Einsparungen und einen Anteil y für die Erhöhung der Motivation und einen Anteil z für die Verbesserung der Arbeitsumgebung und einen Anteil xyz für was auch immer einführen. Auch damit wird es nicht wirklich gerecht werden (schöne Beispiele für Ideen, wie man es jedem Recht machen will und es dann in die Hose geht finden wir in unserem Steuerrecht).

    4. Wie willst Du die Abgrenzung zwischen „Die Idee gehört zur normalen Arbeit“ und „Das ist ein Verbesserungsvorschlag außerhalb der normalen Arbeit“ hinkriegen? Oder willst Du jeden einzelnen klitzekleinen Verbesserungsvorschlag ans schwarze Brett hängen und (finanziell) bewerten? Schlimmstenfalls machen dann alle um jeden potentiellen Verbesserungsvorschlag einen Riesenwind, weil das ja Geld bringen könnte.

    Die Idee hinter der kontinuierlichen Verbesserung ist nicht, dass die Mitarbeiter mehr Geld durch Vorschläge bekommen, sondern dass sie daran arbeiten die Prozesse zu verbessern, ihren Arbeitsplatz langfristig zu sichern und sich selbst eine bessere Arbeitsumgebung zu schaffen.

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    PS: Natürlich weiß ich, dass die Wirklichkeit oft anders aussieht und Vorschläge sehr oft mit Geld vergütet werden.

    Viele Grüße

    Barbara

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Hallo „der grüne“

    Vieleicht Zielt der Auditor in folgende Richtung:

    Schritt 1:
    Erfassen aller KVP Massnahmen.

    Schritt 2:
    Unterscheiden von KVP Massnahen welche aus Verbesserungsvorschlägen entstanden sind mit solchen welche aus Rekklamationen (intern wie extern) entstanden sind.

    Schritt 3

    KVP Massnahmen aus Reklamationen nach Fehlerursachen analysieren.

    Schritt 4

    Bei den Fehlerursachen mit den meisten Reklamationen, da den Hebel ansetzen und dort mit KVP beginnen.

    Werden die KVP Massnahmen nun überwacht und verfolgt(PDCA), müssten die Fehlerurschen mit den meisten Reklamationen weniger werden, und durch andere Fehlerursachen vom den ersten Plätzen im Fehlerursachen-Ranking abgelöst werden.

    Und das ist messbar,z.B veränderung pro Quartal

    Gruss vom Bodensee

    -Michael-
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 16

    Hi,

    meines Erachtens sollte das ganze auch keine Qual für Mitarbeiter und QM-Abteilung werden. Hier erscheint mir, dass der Auditor das nicht verstanden hat, und würde in Erwägung ziehen, diesen austauschen zu lassen.

    KVP muss nicht direkt als eigenes Werkzeug gesehen werden.

    KVP wird gemessen und ist ersichtlich anhand der üblichen Statistiken (Reklamationsauswertung, Prozesskennzahlen, etc. etc.). Weiter habt Ihr doch sicherlich ein System für die Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen (resultierend aus internen & externen Audits, Reklamationen, etc.). Damit kann man auch aufzeigen, dass eine KV stattfindet.
    Weiter dann noch nicht direkt messbare Verbesserungen listen – z.B. im Rahmen des Management Reviews – beispielsweise neues, besseres Warenwirtschaftssystem, neues Werkzeug für die QM-Dokumentation oder was auch immer. Es gibt sicherlich immer jedes Jahr Änderungen. Wenn Ihr eine gesunde Firma seid, dann i.d.R. immer zum positiven (unter Berücksichtigung von Randbedingungen). Dies solltest Du auch entsprechend darstellen.

    Wie schon erwähnt: sollte das dem Auditor nicht reichen, so würde ich den austauschen lassen.

    Michael

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