Messmittelfähigkeit2017-10-31T13:05:58+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Messmittelfähigkeit

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    Beiträge
  • Loddi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo zusammen,
    Bin seit kurzem mit dem Thema Messmittelfähigkeit konfrontiert worden und stehe
    Hier ganz am Anfang.
    Kann mir jemand erklären, was beim Cg und Cgk Wert dahinter steckt, dass diese einen Wert von größer / gleich 1,33 haben sollen?
    Was sagt diese Zahl aus?
    Wäre toll, wenn Ihr mir hier weiterhelfen könntet.

    Vielen Dank und schöne Feiertage
    Loddi

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hallo Loddi,

    der Cg/Cgk Wert beschreibt den Abstand der mittleren Wertelage von der Toleranzgrenze geteilt durch 3 Standardabweichungen.
    Über die Normalverteilung kannst du dann den Ausschuss prognostizieren.

    1,33 entspricht somit einem Abstand der mittleren Wertelage von der Toleranzgrenze von 4 Standardabweichungen, und damit einem prognostizierten Ausschuss von (1-0,99997) -> ca. 0,003 % (ich hoffe, ich hab mich mit den Kommastellen nicht verzählt)

    hth,

    Rainaari

    Loddi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo Rainaari,
    Vielen Dank für Deine Antwort.
    Hängt das dann damit zusammen, dass bei 1,33 z.B 99,73% aller Messwerte innerhalb von 3 Standardabweichungen liegen?

    Kann ich es so ausdrücken, dass wenn der Wert für die Standardabweichung klein ausfällt, der Cg und Cgk Wert dadurch größer wird?

    Viele Grüße
    Loddi

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hallo Loddi,

    ja, eine kleine Standardabweichung sorgt für gute Cp Werte. Liegt die Prozeßmitte schön mittig innerhalb der Toleranzen, ist der CpK ebenfalls hoch. vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Prozessf%C3%A4higkeitsindex

    –Rainaari

    Loddi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo Rainaari,

    Super, vielen Dank für Deine Informationen

    Schönes Wochenende
    Gruß
    Loddi

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Moin,

    ich mag da noch etwas ergänzen:

    Bei der Prozessfähigkeit (Cp, Cpk, Pp, Ppk mit kleinem p im Index für process oder Pm, Pmk, Cm, Cmk mit kleinem m im Index für machine) ist es so, wie Rainaari geschrieben hat. Da wird standardmäßig und nach Norm der 6S-Bereich mit einer Abdeckung von 99,73% als Bezugsbereich verwendet.

    Bei der Messmittelfähigkeit (Cg, Cgk mit kleinem g im Index für gage oder gauge) ist das anders. Erstens gibt es dafür sehr unterschiedliche Formeln, die mal mit 4S (+/-2S) und mal mit 6S (+/-3S) arbeiten. Zusätzlich werden unterschiedliche Anteile der Toleranz verwendet (20%, 15%..) Damit sind die Cg/Cgk-Werte weder direkt vergleichbar noch so einfach interpretierbar wie die Prozessfähigkeitswerte.

    Die Cg/Cgk-Werte sind ausschließlich im VDA Band 5 „Prüfprozesseignung“ definiert. Varianten finden sich z. B. bei Dietrich & Schulze „Eignungsnachweis von Prüfprozessen“. Es gibt allerdings – anders als bei der Prozessfähigkeit – kein anderes Handbuch außer VDA 5 und KEINE Norm (DIN, ISO), in der die Messmittelfähigkeits-Werte Cg/Cgk beschrieben werden.

    Tendenziell ist es bei Cg/Cgk auch so, dass größere Werte eine kleinere Streuung und/oder kleine systematische Abweichung vom Referenzwert anzeigen. Da die Formeln extrem unterschiedlich sind, ist der Wert 1,33 als Mindestwert (anders als bei der Prozessfähigkeit) eine ziemliche Gummi-Grenze, weil er je nach Formel einfacher oder schwerer einzuhalten ist. Deshalb ist eine Bewertung von Cg/Cgk nur dann ansatzweise möglich, wenn die Formel mitgeliefert wird.

    Viele Grüße
    Barbara

    ————
    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Loddi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo Barbara,

    Vielen Dank für Deine ausführlichen Informationen

    Grüße
    Loddi

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