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Hallo,
wir werden seit einiger Zeit von verschiedenen Kunden mit sehr ausführlichen Stoffverbotslisten (kundenspezifisch) konfrontiert. Der Kunde verlangt eine Bestätigung, daß die Stoffe aus seiner Liste nicht in unseren Produkten enthalten sind. Diese Bestätigung ist aus meiner Sicht ohne Materialprüfung nicht ausstellbar.
Bitte um Info, wie Ihr mit diesem Thema umgeht.
Anmerkung: unsere Produkte sind nicht im IMDS gelistet und das wollen wir auch nicht anfangen.Gruss
ThomasHallo,
um was für Stoffverbotslisten geht es denn? Z.b. ROHS?
Bekommt ihr die Stoffe zugeliefert oder stellt ihr selbst einen eigenen daraus her? Falls ihr die Stoffe zugeliefert bekommt dann schick die Kundenanfrage einfach an euren Vorlieferanten weiter. So machen wir das bei Reach / ROHS Anfragen.
Wenn ihr aber einen neuen Stoff herstellt dann werdet ihr wohl vermutlich nicht um eine Prüfung drum herum kommen.Gruß: Mr.Idea
Es geht um Listen wie z.B. die GADSL (VDA) oder Stoffverbotslisten von Siemens, Bosch, …
Dort sind ca. 100-200 Stoffe aufgelistet. Der jeweilige Kunden möchte eben bestätigt haben, daß diese Stoffe nicht in unseren Produkten enthalten sind. Die Weitergabe an Lieferanten halte ich nur für bedingt zielführend, da diese dann vor dem gleichen Problem stehen.
Gibt es irgendwelche Standardantworten oder wie geht ihr damit um: Ablehnung der Forderung oder Kostenverrechnung, da Aufwand…?
Hallo Thomas,
die Sache ist nicht so kompliziert.
Es ist wie Mr. Idea sagte, wenn du einen Stoff herstellst, kommst du um eine Prüfung nicht herum.Wenn du Stoffe nur einkaufst und weiterverarbeitest (wie wir z.B.) dann reicht man die Forderung an den Lieferanten weiter, der das Antwortschreiben schon in der Schublade hat, weil du nicht der erste bist, der es haben will.
Wir hatten nie Probleme damit mit unseren Lieferanten.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Leider ist die Sache nicht so einfach.
Auch wir haben ein vor-formuliertes Antwortschreiben. Ein Teil der Kunden gibt sich mit den allgemeinen Aussagen (..erfüllen die Richtlinien RoHS, REACh,…blabla) zufrieden, andere jedoch wollen explizit und rechtsverbindlich eine Unterschrift, dass exakt die genannten 100-200 Stoffe nicht in unseren Produkten enthalten sind. Letztendlich kommt dann auch der Lieferant nicht um eine Materialanalyse herum, weil uns eine pauschales Antwortschreiben auch nicht weiterhilft.Hallo Thomas,
noch ein Versuch.
Der Hersteller „Musterlieferant“ stellt Draht her, den du kaufst und weiterverarbeitest.
Er darf die 200 verbotenen Stoffe nicht einsetzen und er tut es auch nicht. Kunde „Musterkunde“ will von dir ein Schreiben, dass in deinem Drahtprodukt die 200 Stoffe nicht drin sind.
Du reichst diese Anfrage an deinen Musterlieferanten weiter, der schon tausende solcher Schreiben bekommen hat und bestätigt dir, dass er diese 200 Stoffe nicht eingesetzt hat und du bestätigst deinem Musterkunden, dass du die 200 Stoffe nicht eingesetzt hast.Und das kannst du so machen für alle Arten von Produkten. Und selbst, wenn dein Musterliefeant ein Händler ist, muss er sich an die Quelle zurückarbeiten und das Schreiben beschaffen.
Mach mal für 200 Stoffe eine Analyse, dann hast du aber was zu tun.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Ok, jetzt muss ich auch nochmals erklären, warum das Ganze so schwierig ist:
Wir haben ca. 30.000 verschiedene aktive Artikelnummern in unserem System. Diese Artikel sind beileibe keine Rohstoffe, sondern teilweise Halbfertigteile, die Ihrerseits aus vielen Einzelkomponenten bestehen. Insgesamt haben wir ca. 1000 aktive Lieferanten. Eine Beantwortung von allen Komponenten bis auf den Rohstoff und den damit verbundenen Ausschluss der gelisteten Verbotsstoffe ist schlichtweg utopisch. Daher meine Suche nach alternativen Vorgehensweisen. Hat jemand ein geschickt formuliertes Anschreiben ? Gibt es alternative Vorgehensweisen ?
Hallo,
ob ein geschicktes Anschreiben dein Problem löst, weiß ich nicht.
Obgleich deine letzten Aussagen so klingen, wie wenn die bisher beschriebene Vorgehensweise nicht machbar ist, sehe ich keine Alternative.
Selbst wenn du ein komplexes Halbfabrikat hast, dass aus den unterschiedlichsten Ausgangsstoffen hergestellt wurde, dann muss in der Herstellung dieses Halbfabrikats diese Stoffverbotsbescheinigungskette schon gelaufen sein.
Jeder Verwender eines Stoffes, der an dem Halbfabrikat mitgewirkt hat, muss sein sauberes Arbeiten bestätigen, so dass es dem Endhalbfabrikathersteller auch nicht schwer fällt, ein solches Schreiben auszustellen. Sonst kann man das mit der Stoffverbotsliste ja bleiben lassen.Dass du es mit 1000 Lieferanten zu tun hast ist natürlich heftig, aber was kann man machen?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
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