Lieferantenbewertung und Reklamationshäufigkeit2013-04-24T09:14:28+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Lieferantenbewertung und Reklamationshäufigkeit

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  • mosigkauer
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 85

    Hallo an Alle,

    Ein Kriterium der Lieferantenbewertung ist die Anzahl der Reklamationen in einem bestimmten Zeitraum. Lieferant A liefert 2x im Jahr, Lieferant B liefert 200x im Jahr. Beide haben 2 Reklamationen. Nehmt ihr jetzt die Anzahl als Kennzahl oder die Quote? Beide Varianten finde ich nicht gerecht. Die Anzahl zu nehmen wäre für Lieferant A ja sehr gut. bei der Quote freut sich Lieferant B. Gibt es eine Berechnungsformel, die hier eine ungefähre Gerechtigkeit bringen kann?

    Danke schon einmal für die Bekanntgabe eurer Lösungen.

    viele Grüße vom
    mosigkauer

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Mosigkauer!

    Die Anwort bei uns lautet „Ja“ ;-)

    Wir machen beides. Grund: Wenn ein Lieferant eine hohe Reklamationsquote hat, ist da was faul und es gehören Maßnahmen dahinter. Wenn ein Lieferant eine niedrige Reklamationsquote, aber viele Reklamationen hat, macht er uns viel Arbeit und Ärger und große Risiken – es lohnt sich also für uns, Maßnahmen dahinterzusetzen, die die Verhältnisse verbessern. Wir schneiden außerdem die Mathematik bei einer Minimalzahl von Lieferungen ab – der mit den zwei Lieferungen im Jahr wird erst gar nicht betrachtet.
    Soweit die interne Vorgehensweise. Ein offizielle Lieferantenbeurteilung bekommen nur A-Lieferanten geschickt. Da wird die QKZ (also in gewisser Weise die Reklamationquote) herangezogen. A-Lieferanten liefern alle so viel, daß sie aussagekräftig ist.

    Nachsatz zu diesem Verwirrspiel: Wir sind längst darauf gekommen, daß es nie möglich ist, alle Verhältnisse in einer Mathematik sinnvoll abzubilden.

    Schöne Grüße

    Frank

    „and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
    ‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)

    QM-FK
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 469

    Ich kenne ein Unternehmen, das hatte eine einzige Reklamation …

    … und musste daraufhin Insolvenz anmelden.

    Kundenunzufriedenheit und Imageschaden sind nun mal schwer zu quantifizieren, sind aber für die Lieferantenbewertung im Schadensfalle von Bedeutung.

    @Frank:
    Die Mathematik ist auch nur eine Beschreibung.
    Auch die Quantengravitationstherie ist mathematisch formuliert, allerdings benötigt diese derzeit mindestens den 9-dimensionalen Raum. [;)]

    Viele Grüße
    QM-FK

    Don’t think it – ink it.

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Mosigkauer,

    als ich noch SQA war und die Lieferantenbewertung durchführen durfte, verwendete ich zur Einstufung der Lieferanten und dessen Produkte eine Gewichtung mit folgenden Kriterien:
    – Wertigkeit des Produktes (Kosten, Relevanz im System, Ersatzbeschaffung)
    – Risiko bei fehlerhaftem Produkt (Immage, Kosten, Lieferverzug)
    Um diese Gewichtung wertemäßig abzubilden, kannst Du die D- und P-FMEA zu Rate ziehen.
    Dies Faktoren kannst Du aber auch für Dich selbst festlegen und entsprechend gewichten.

    @ Frank
    Was verstehst Du unter A-Lieferant?
    Ich kenne das für die Einstufung der Performance eines Lieferanten. Ich persönlich würde in diesem Fall bei einem Audit eine Abweichung geben, da ja die A-B, B und C-Lieferanten nicht von Euch über deren Ranking informiert werden und somit gar nicht wissen, wie gut/schlecht diese sind.
    Oder bedeutet ein A-Lieferant, dass dieser viel liefert und eine entsprechende QKZ vorhanden ist? Auch hier sehen ich ein Risiko!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Ex-Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    bestofqualitaeter
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 46

    Ähnliches Thema hatten wir hier schon. (keine Kritik!)

    Ich stelle mir immer die Frage, wofür brauche ich die Lieferantenbewertung.
    Ich finde sie dient dazu unter einer vielzahl von Lieferanten, die ich nicht überblicken kann, diejenigen zu erkennen, die Probleme und dergleichen machen.

    Wenn ich in der Statistik sehe, das ein Lieferant nur auf Grund der Rechengrundlage auffällig ist, kann ich intern festlegen, dass keine Maßnahmen erforderlich sind.

    Bei allen Verfahren sollten wir das logische Denken nicht ausser acht lassen.
    Also sollte die Lieferantenbewertung doch ein Hilfsmittel (WErkzeug) für den Einkauf sein, nicht eines um eine Norm zu erfüllen.
    Ich schaue mir das als Auditor immer an.

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Qualyman!

    Tschuldigung, hätte ich dazusagen sollen. A-Lieferant heißt bei uns entweder hoher Umsatz oder strategisch wichtig (Technologieträger ( Single Source).

    Schöne Grüße

    Frank

    „and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
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    QM-FK
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 469

    Servus,

    den Ansatz der „strategischen“ Lieferanten verknüpfe ich stets mit dem Überbegriff der „kritischen“ Lieferanten, wobei dabei diejenigen im Fokus stehen, welche mich in meiner Auslieferung nachhaltig beeinträchtigen können.

    Wenn ich mich richtig erinnere, standen bei Ford einmal alle Bänder für mehere Tage still, weil die Türschlösser nicht geliefert wurden.

    Viele Grüße
    QM-FK

    Don’t think it – ink it.

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    … was bedeutet, daß eine richtig moderne Materialsteuerung aus jedem Teil und jedem Lieferanten etwas Kritisches basteln kann…

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