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Hallo
ich mache in einem kleinen (5 MA), ISO 9001 zertifizierten Materialprüflabor eine Lieferantenbewertung. Diese soll sich auf die Kalibrierer beziehen, von denen das Labor Dienstleistungen (also Kalibrierung einiger Prüfgeräte) bezieht.Zuerst hab ich die Kalibrierer mal zusammengesucht, es sind 6 Stück, dann haben die Laborleitung und ich zusammen Kriterien aufgestellt, nach denen sie bewertet werden sollen (mit Noten von 1-5). Das ganze wurde in einer Matrix zusammengefasst. So weit so gut.
Nur, das kann doch nicht genug sein? Ich möchte, um objektive Entscheide in Zukunft treffen zu können, mich nicht auf diese Matrix stützen. (ich kann daraus wohl genügend Information ziehen, andere jedoch nicht). Ich möchte, dass die Kalibrierer bewertet werden, so dass man eine Art A, B und C Lieferant resp. Kalibrierer hat. Doch wie kommt man dazu? Oder reicht meine Matrix doch schon aus??
Gruss Maegeändert von – mae on 22/11/2005 17:09:26
Hallo mae,
wo ist Dein Problem? Kalibrierdienste sind für euch Dienstleister, d.h. Kriterien wie Verfügbarkeit, Termintreue, Service, Preis/Leistungsverhältnis, Prüfnachweise und ggf. auch rechtzeitige Benachrichtigung über anstehende K-Termine sollten doch genügen.
Eventuell kannst du noch die Prüfnormen-Information (welche Norm hat sich wann geändert oder was wird in Zukunft kommen) hinzunehmen.
Alle diese Kriterien sind weitestgehend objektiv messbar. Wenn du daneben noch sogen. soft skills suchst, dann wird das Ganze vermutl. mit einem zusätzlichen „Nasenfaktor“ versehen (wie erklär ich das einem Auditor?!). Also ich empfehle dir hier möglichst objektiv zu verfahren, d.h. das beste Leistungspaket (inkl. Kostenbetrachtung – ist aber nicht immer der Kernentscheider) sollte auch die beste Bewertung bekommen.
Die Bewertung sollte dann analog zu einer klassischen Lieferantenbewertung erfolgen.Keep on fighting!
Wir bewerten unsere Dienstleister auch nur nach 4 Kriterien in Prozent:
Termin, Qualität, Kosten, ServiceDaraus bilden wir dann einfach einen gewichteten Mittelwert und fertig.
Das System ist simpel, kostet die zuständigen MA nicht zuviel Zeit und reicht, zumindest bei uns, völlig aus.
Hallo IsoMan und Harm, hallo an alle
wie gesagt, die Kriterien sind nicht so das Problem, da hab ich längst dieselben aufgestellt, wie ihr sie mir genannt habt. Diese Kriterien für jeden einzelnen zu werten (Note 1 bis 5) ist auch nicht das Problem.
Mein Problem ist, dass ich, nachdem ich alles in der Matrix (od. Tabelle) zusammengefasst hab, nicht weiss wie weiter. Was heisst z.B. ein „gewichteter“ Mittelwert? gewichtet?
Könnte mir jemand an dem Punkt weiterhelfen?Gruss mae
Naja, wir sind erst einmal von 25% Gewichtung für alle 4 Kriterien ausgegangen.
Dann haben wir im Laufe der Zeit für bestimmte Lieferantengruppen die Gewichtung ein bisserl verschoben, um diese Art von Lieferanten besser bewerten zu können (also z.B. 30/30/20/20)Für den abschliessenden Mittelwert haben wir dann einfach eine Grenze festgelegt, unter der wir Maßnahmen einleiten (wir haben also kein A/B/C/D System sondern halt ein %-System)
Natürlich leiten wir bei größeren aktuellen Problemen auch bei Dienstleistern Sofortmaßnahmen ein und warten nicht erst auf die Lieferantenbewertun ;-)
Hallo mae,
gewichteter Mittelwert ist ein Mittelwert, bei dem unterschiedliche Gewichte zur Berechnung verwendet werden.
Beispiel: Du hast 4 Werte, x1=1, x2=5, x3=6, x4=15
Beim (ungewichteten) Mittelwert hat jeder Wert das gleiche Gewicht (nämlich bei 4 Werten das Gewicht 1/4):
xquer = ( 1+5+6+15) / 4 = 1/4 *1 + 1/4 *5 + 1/4 * 6 + 1/4 * 15 = 6,75Wenn Du ein gewichtetes Mittel nimmst, dann kannst Du z. B. damit steuern, dass sehr kleine oder sehr große Werte (oder beide) weniger Einfluss auf dem Mittelwert haben, indem Du den extremen Werten ein kleineres Gewicht gibst als den mittleren Werten.
Z. B. kannst Du für die obigen vier Messwerte die Gewichte des größten und des kleinsten Werts auf 1/8 setzen. Da aber die Summe der Gewichte *immer* 1 sein muss, musst Du dann das 1/4, was Du jetzt nicht mehr bei den beiden extremen Werten hast, auf die mittleren Werte verteilen, z. B. indem Du die mittleren Werte mit 1/4 + 1/8 = 3/8 gewichtest.
Das gewichtete Mittel wäre dann:
x_gewquer= 1/8 *1 + 3/8 * 5 + 3/8 *6 + 1/8 *15 = 6,13
d. h. der Einfluss des extremeren Werts 15 ist zwar noch da, aber kleiner als bei dem ungewichteten Mittelwert.Wie die Gewichtung vorgenommen wird, ist situationsabhängig.
Neben dem gewichteten Mittel gibt es auch noch das getrimmte Mittel, bei dem ein Teil der oberen und unteren Werte nicht berücksichtigt wird (z. B. die größten und die kleinsten 5% der Werte).
Viele Grüße
Barbara
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Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.Meine Güte….
Da sach ich: Barbara, die barbarische…..
Und wie kriegt man das in unsere Mausgeschichte?????
Dino
*lach*
Glaub mir, Dino, ich find immer irgendwelche Zahlen, mit denen etwas Statistisches passieren kann :-)
Viele Grüße
Barbara
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Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.Hallo Barbara,
Deine Ausführungen sind immer wieder Genuss!!Schmatz!
Gruss Carlos
Mille Gracie, Senor Carlos & Schmatz zurück!
Viele Grüße
Barbara
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Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.Hallo Barbara,
eigentlich wäre es :
muchas gracias.muchas gracias
Saludos Carlos
…und mille grazie meine ich dazu.
sehr verständlich wie du (mir vermutlich nur) die Ausdrücke „gewichteter“ und „ungewichteter“ Mittelwert näher gebracht hast.
Nicht, dass mir der Inhalt deiner Ausführungen neu gewesen wäre, aber diese Ausdrücke…ich glaub, ich hab manchmal ein bisschen sprachliche Probleme : )Tanti saluti mae
geändert von – mae on 23/11/2005 17:51:11
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