Lieferantenbeurteilung2010-02-23T11:13:55+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Lieferantenbeurteilung

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    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1

    Hallo Kollegen,ich habe eine Frage bezüglich der Lieferantenbeurteilung: unser Mutterwerk ist zugleich unser Lieferant, den wir beurteilen müssen. Nun ist es in diesem Falle nicht so einfach, die alten Denkmuster: wir sind das Mutter-, ihr das Tochterunternehmen, was wollt ihr eigentlich bezüglich Beanstandungen etc., wir sind doch schließlich ein Unternehmen? – es ist nicht einfach, hier eine konsequente Kunden- Lieferantenbeziehung strikt nach der TS zu leben. Ein Kunde stellte im Audit auch fest, dass die Rolle unseres Lieferanten und gleichzeitig Mutterwerkes nicht eindeutig definiert ist und fragt, ob es ein externer Lieferant wäre oder intern Werk-Werk. Nun stelle ich die Frage hier im Forum: kennt jemand eine genaue Definition einer Werk-Werk-Beziehung, muss man hierbei keine Lieferantenbewertungen durchführen?
    Gruß von Wolle

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Wolle,

    erstmal herzlich willkommen in unserem Forum!

    Das Problem mit der Bewertung von Lieferanten aus den eigene Reihen, ist immer wieder ein Reizthema!

    Nach meiner Meinung nach müssen auch solche Lieferanten beurteilt werden, wie alle fremden Lieferanten auch.
    Sicherlich, es ist oft von den GF´s nicht gerne gesehen oder gewollt, aber anders bekommst Du deinen eigenen Laden und die Qualität nicht hin.
    Stell Dir mal vor, alle Lieferanten kämen aus einem Firmenverbund und würden nicht bewertet. Jeder kann seinen Sch.. abliefern und ihr müsst den so verbauen, weil die GF das so gestattet.
    Was käme dabei heraus? Ihr müsstet euch mit einer sauschlechten Qualität rumquälen, die Kosten hierfür tragen und werdet zwangsläufig dann auch euere Kunden verkraulen, bis diese davon laufen.
    Es kann nicht sein, dass dies einer im Firmenverbund so will!

    Deshalb: Lieferant ist Lieferant, auch wenn er Vater, Mutter, Bruder oder Schwester ist und muss bewertet werden.
    Nur dann kannst auch entsprechend argumentieren und bei Bedarf Lieferantenentwicklung betreiben und Verbesserungen eintreiben.
    Und das ist schließlich Pflicht bei der TS 16949!
    Die TS spricht in keinster Weise davon, dass Lieferanten aus verbundenen Unternehmen als Lieferant an der langen Leine geführt werden dürfen!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    QMKrause
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 157

    Hallo Wolle,
    eine Bewertung des Mutterwerkes muss meiner Meinung nach auf jeden Fall gemacht werden. Die Frage ist nur, ob die Bewertung die gleichen Kriterien enthalten soll, wie die Bewertung anderer externer Lieferanten oder ob andere Ziele definiert werden. Ich denke, es hängt davon ab, wie das Mutterwerk in die Prozesse eingebunden ist. Liefert Ihr dem Mutterwerk etwas, was dann dort weiter verarbeitet wird und anschließend zu Euch zurück kommt oder kauft Ihr beim Mutterwerk fertige Teile oder Rohstoffe ein. Wie sieht die Auftragserteilung aus; macht es Sinn nur die Qualität und z. B. die Termintreue zu bewerten; dies würde dann eher einer Auswertung/Prüfung innerhalb eines Prozesses entsprechen. Erhaltet Ihr jedoch fertige Produkte, die 1:1 weiterverkauft werden bzw. kauft Ihr Rohstoffe ein, wie auch von anderen externen Lieferanten, dann sollten die gleichen Kriterien wie bei allen Lieferanten angewendet werden (z. B. auch das Preisniveau.) Unsere eigene Fertigung wird nach den gleichen Kriterien wie alle anderen Lieferanten bewertet. Zusätzlich gibt es jedoch für 2 von 5 Kriterien innerhalb der Bewertung nochmals konkrete Zielwerte. Eine Definition einer Werk-Werk-Beziehung kenne ich nicht. Eine genaue Definition, was unter einem Lieferant zu verstehen ist, findet Du in der ISO 9000; hier wird klar gesagt, dass ein Lieferant der Organisation angehören kann oder ein Außenstehender sein kann; er ist eine Organisation oder eine Person, die ein Produkt bereitstellt. Hoffe dies hilft Dir ein wenig, Grüße, Bettina

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo Wolfgang!

    Wie wäre es mit einem Gespräch der Prozesseigner um zu klären, was ist möglich, was will man und wieviel Information will man weitergeben. Das man bei internen Lieferanten auch mal Dinge auf den kleinen Dienstweg regelt ist eigentlich selbnstverständlich. Meistens werden bei solchen Gesprächen dv. Lösungen gefunden, mit dehnen auch hinterher alle Leben können.

    Gruß
    Michael

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    Sorry, aber hier treffen anscheinend theoretische Meinungen auf die Praxis.

    Unter der angenommenen Voraussetzung, das im Mutterwerk auch die Oberen sitzen könnt ihr ja mal probieren denen eine negative Bewertung reinzudrücken. Viel Spass dabei!!

    Ich würde mich bei einer solchen Bewertung auf die wesentlichen Reklamationen konzentrieren und diese auch nach Absprache in die Bewertung einfliessen lassen.
    Kleinere Sachen kann man auch ohne großen Aufwand klären – und nein, ich kann tatsächlich auch Maßnahmen einführen, ohne das ich dafür per Reklamation einen Satz heisse Ohren bekommen habe.

    Und mal ganz ehrlich, wenn ich GF wäre wüßte ich schon zu verhindern, das mein Mutterwerk schlecht dasteht bei einer Bewertung, ISO/TS hin oder her. Ein Anruf und das Ganze sähe schon viel besser aus.

    Natürlich ist das nicht im Sinne dieser geheiligten Norm, aber schon mehr an der Reality als einige Antworten hier.

    Und ja, ich habe schon in diversen Firmen mit mehreren Standorten und diversen Kunden-Lieferanten Beziehungen gearbeitet und wiess wovon ich spreche!

    Sorry, just my 2 cents

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