Lackhaftung bei geschäumten Bauteilen2006-08-11T10:01:11+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Lackhaftung bei geschäumten Bauteilen

Ansicht von 7 Beiträgen – 16 bis 22 (von insgesamt 22)
  • Autor
    Beiträge
  • QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Hallo zusammen,

    ich gehe nicht davon aus, dass es sich um elementares Zink handelt. Woher sollte ein Reduktionsmittel kommen, dass so stark ist?

    @Q-Chris: Es bleibt die Frage: Wie stellt ihr die Zinkrückstände fest? Wenn dort weiße stellen sind, so würde ich auf Carbonate aus dem Waschprozess tippen. Das könnt ihr ja relativ leicht durch ansäuern der Rückstände identifizeren.

    @Isoman: Hattest Du schon Fälle, in denen das Kristallwasser ein Problem war? Meiner Meinung nach, dürfte das Problem nicht wirklich ausschlaggebend sein …?!

    Fragende Grüße

    Qmarc

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    @ QMarc,

    ich habe früher bei einem Pigmenthersteller gearbeitet, da haben wir standardmäßig Bewitterungstests durhgeführt. Dazu wurden die Eisenbleche vor der Beschichtung mit kundenseitig vorgegebenen Kombinationen aus Metallsalzen und org. LM zur Oberflächenvorbereitung vorbehandelt. Wenn dort u.a. mit Salzen gearbeitet wurde, die hygroskopisch sind und nicht vollständig abgewaschen wurden, dann gab es schon Probleme mit der „Delaminierung“ der Beschichtung durch Wasserdampfdiffusion und Bildung der wasserhaltigen Modifikationen. Übrigens nicht einfach nachzuweisen – meist ging das nur mittels IR und für die Me-Ionen mit der Mikrosonde.

    Viele Grüße!

    IsoMan

    Q-Chris
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 11

    @ QMarc,

    die Zinkrückstände sind Optisch nicht zu erkennen, wie z.b. durch weiße Rückstände.
    Wir verwenden zum nachweisen die Chemikalie Zincon, das ist eine rot Substanz die mit einem Tuch Aufgetragen und verrieben wird, wenn Zinksteerate an der Bauteiloberfläche ist bekommt
    man eine Blauverfärbung am Tuch.

    Der Test, wo das Rohteil in der Trocknung beim Lackierer war ist Negativ, kein Zinksteerat
    An der BT Oberfläche.

    Übrigens es wird mit klassischen LM-haltigen Systeme Lackiert.

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Q-Chris,

    jetzt kommen wir der Sache schon näher! Stearate u.a. auch Zn-Stearat sind durchaus gebräuchliche Trennmittel, wobei man jedoch lieber auf mineralische Stoffe (Ca-Stearate, Talkum u. a.) zurückgreift.
    Zu deinem Problem – ich denke, ihr wendet einen Indikatior => Zinkon an, der leider auch etlichen Störungen durch andere Ionen (Al, Cu, Cd, Fe3+, Mn, Ni, organische Stoffe in höheren Konz. sowie Phosphate) sehr stark gestört wird. Ausserdem ist dieses Reagenz sehr pH-empfindlich (pH-Wert sollte zwischen 4 und 5 liegen).
    Ich denke, bei euch diffundiert das Stearat in die Poren ein (Wärmebehandlung – Trocknung) und wird beim Lackieren durch die LM wieder mobilisiert. Dabei kann es natürlich zu Fehlstellen oder schlechter Haftung kommen (in Abh. von der Stearatmenge).

    Hoffe, das hilft etwas weiter.

    IsoMan

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    mir gibt nochwas zu denken…

    geschäumte Bauteile & Powerwash…
    <großes Fragezeichen bei mir..>

    reinige doch mal ein Lackiergehänge manuell, meinetwegen mit Spiritus o. Verdünner und lass dann OHNE PW lackieren.
    Dann mach mal einen GT Schnitt


    Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
    Verfasser unbekannt

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Hallo Q-Chris,

    uups, ich glaube, jetzt hast Du so viele Anregungen, dass ziemlich viele Möglichkeiten im Prozessdesign offen stehen.

    Es würde mich freuen, wenn Du uns auf dem laufenden hälst, was denn nun Eure Lösung ist.

    Viele Grüße
    Qmarc

    Q-Chris
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 11

    Hallo QMarc,
    Hallo Loretta,

    da wir sehr unter Zeitdruck dem Kunden über stehen, haben wir jetzt eine
    Übergangslösung gefunden.
    Wir Entgraten u. Entfetten (Power Wash) die Bauteile, danach gehen sie zum Trimmen
    und kommen noch mal in die Power Wash zum Entfetten.
    So haben wir Tests durchgeführt und zum ersten ein i.O. Ergebnis bekommen.
    Gitterschnitt, und Kurzzeit Kondenswassertest war i.O.
    Es werden jetzt alle BT so vorbereitet, das wenn das Ergebnis von dem Langzeittest (14 tage) da ist u. ein i.O. bekommen mit der Lackierung weiter machen können.

    Unter anderem sind unabhängige Labortests in Auftrag gegeben, wo wir auch erst in 8-10 tagen die ersten Ergebnisse erwarten.

    Vorerst vielen Dank für euere Hilfe, ich habe mal wieder was dazugelernt.
    Ich halte euch auf dem Laufen sobald wir neue Ergebnisse haben, das kann zwar etwas dauern,denn ich habe jetzt erst mal 2 Wochen Urlaub.

    Also, bis dann Leute und lasst euch nicht so viel Ärgern.

    Gruß
    Q-Chris

Ansicht von 7 Beiträgen – 16 bis 22 (von insgesamt 22)
  • Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben