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Hallo QM Gemeinde!
Ich bin schon seid langem Mitleser hier im Forum und hätte jetzt auch mal eine Frage: Im Zuge der Krise ist man bei uns auf die Idee gekommen, die Kosten in der QS / QM auf den Prüfstand zu stellen. Hat da jemand Anregungen oder einen Link, wo man sich mal informieren kann?
Fa.: Allg. Maschinenbau, Einzel- oder Kleinstserienfertigung, 3 MA im QS Bereich, 9001 / 14001 Zertifizierung vorhanden.
Gruß
StefanHi Qem,
bitte noch etwas genauer definieren.
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman!
Wir prüfen unsere Produkte aus der Fertigung von Hand. Halt die üblichen Messmittel. Eine Messmaschine ist vorhanden, muss aber noch integriert werden. Eine Produktlinie ist bei uns weggefallen, dafür war die Machine gedacht. Im WE werden Maßprüfungen bei bestimmten Teilen durchgeführt. Ansonsten macht die QS halt den normalen WE wie überall in anderen Firmen auch. Abnahmen werden ebenfalls von der QS vorbereitet. Produktionsbegleitend werden Stichproben an den Produkten durchgeführt. Für eine Produktgruppe ist eine 100% Prüfung vorgeschrieben. Mangels Aufträge ist hier aber auch nicht mehr soviel Arbeit. Ob die 100% Prüfung irgendwann auf der Maschine laufen kann ist noch fraglich. Es sind zuviele unterschiedliche Teile. Aber das prüfen wir noch. Der Bereich UM wird ebenfalls von mir betreut. ASi unterstütze ich teilweise. Wir haben halt das Problem, das wir keine Serienfertigung haben und Prüfungen sich auf allg. Maße wie Passungen, Gewinde, Durchmesser etc. beschränken. Eine Automatisierung oder Vereinfachung ist nicht möglich. Bedingt durch die Kurzarbeit fange ich immer etwas später an. Ich kann also erst wieder heute Abend was neues schreiben.
Gruß
StefanGruß
MichaelHallo Stefan!
Mir fällt dazu ein:
Welche Kosten habt Ihr durch aufgetretene Fehler? Reklamationen, Nacharbeit? Wie läßt sich das drücken?
WEP: Wie hoch sind die Beanstandungsquoten? Kann man mit guten Lieferanten QSVs abschließen und auf die WEP fast ganz verzichten? Kann man schlechte Lieferanten durch gute ersetzen? Kann man Prüfprotokolle direkt vom Lieferanten bekommen und sich auf diese verlassen?
Eigenfertigung: Was wird denn direkt in der Fertigung geprüft? Kann man das dokumentieren, dann muß man’s nicht zweimal prüfen? Falls zu wenig: Läßt sich das ausweiten? Was machen die Maschinenbediener, während die Maschine läuft? Was gibt es für Beanstandungen und wie viele? Lassen sich die Ursachen hierfür zuverlässig abstellen?
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo Frank!
Unsere Reklamationskosten halten sich sehr in Grenzen. Da wir bei Reklamationen sehr gut ein fehlerhaftes Verhalten des Kunden nachweisen können (falscher Einbau, falsche Angaben, etc.)Nacharbeit ist im üblichen Rahmen und nicht der Rede wert. QSV mit Lieferanten wird schwierig, da mein Chef dies dem Ek komplett überlässt. Ich Besuche zwar hin und wieder Lieferanten, aber 95 % der Besuche werden nur durch den Ek. gemacht. Hier ist durch die teilweise Jahrzehnte lange Beziehung auch kaum Änderung möglich, da mein Chef schon fasst Angst vor dem ein oder anderen Lieferanten hat (klingt blöd, aber ist so) Habe ich am eigenen Leib erfahren müssen. Ersatz ist auch nicht ohne weiteres möglich, da viele Gussteile da sind und die Formen nicht ohne weiteres woanders eingesetzt werden können. Die Prüfprotokolle von Lieferanten sind eigentlich zuverlässig. Wir prüfen im WE aber eh gegen (halt zur Sicherheit will man das so) Die Werker prüfen in der Ferigung. Die normalen Teile werden nur Stichprobenweisde geprüft. Bei Messprotokollen wird generell die QS eingesetzt. Produktgruppen werden zu 100% durch die QS geprüft. Der Aussschuss in der Fertigung ist auf normalem Stand. Abgebrochene Gewindebohrer etc. gibt es halt überall.
Gruß
MichaelHallo Michael!
„Unsere Reklamationskosten halten sich sehr in Grenzen. Da wir bei Reklamationen sehr gut ein fehlerhaftes Verhalten des Kunden nachweisen können (falscher Einbau, falsche Angaben, etc.)Nacharbeit ist im üblichen Rahmen und nicht der Rede wert.“
Ok, da ist also nichts zu holen, wobei ich den „übliche Rahmen“ noch mal kritisch anschauen würde.
„QSV mit Lieferanten wird schwierig, da mein Chef dies dem Ek komplett überlässt. Ich Besuche zwar hin und wieder Lieferanten, aber 95 % der Besuche werden nur durch den Ek. gemacht. Hier ist durch die teilweise Jahrzehnte lange Beziehung auch kaum Änderung möglich, da mein Chef schon fasst Angst vor dem ein oder anderen Lieferanten hat (klingt blöd, aber ist so) Habe ich am eigenen Leib erfahren müssen. Ersatz ist auch nicht ohne weiteres möglich, da viele Gussteile da sind und die Formen nicht ohne weiteres woanders eingesetzt werden können. Die Prüfprotokolle von Lieferanten sind eigentlich zuverlässig. Wir prüfen im WE aber eh gegen (halt zur Sicherheit will man das so)“
Was findet ihr im WE denn noch? Wenn nix dann Zeitverschwendung. Das mit der QSV werdet Ihr knacken müssen. Es bringt nichts, in der Krise auf neue Ideen kommen zu wollen, wenn man schon vor der ersten sofort Angst hat.
„Die Werker prüfen in der Ferigung. Die normalen Teile werden nur Stichprobenweisde geprüft. Bei Messprotokollen wird generell die QS eingesetzt. Produktgruppen werden zu 100% durch die QS geprüft. Der Aussschuss in der Fertigung ist auf normalem Stand. Abgebrochene Gewindebohrer etc. gibt es halt überall.“
Auch hier: Was findet die QS noch? Läßt sich das auch noch endgültig abstellen? Können Meßprotokolle auch mit Daten aus der Fertigung erstellt werden? Bei „Produktgruppen“ handelt es sich um montierte Baugruppen, nehme ich an. Auch hier: Was findet die QS? Warum? Können die Checklisten, Prüfanweisungen oder was auch immer, die die QS verwendet, direkt in die Montageunterlagen einfließen?
Insgesamt: Es hört sich an, als würdet Ihr Eure QS eher betreiben „weil man das halt so macht“ als weil Ihr sie wirklich braucht. Von daher sollte einiges einzusparen sein – wenn man denn den Mut hat, an alte Zöpfe ranzugehen. Oft hat den erst der Insolvenzverwalter…
Ich würde genug QM/QS an Bord behalten, um per „Überfallkommando“ immer wieder überprüfen zu können, ob die einmal erreichten Standards auch noch gehalten werden. Ansonsten: Prozesse vorne dran in Ordnung bringen, juristisch absichern, Prüfungen entfallen lassen. Hat Deming schon in den 50ern gepredigt. Auf den hört immer noch keiner…Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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