QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Koordinatenmessmaschine zwecks Rüstzeitreduzierung
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Hallo,
wir möchten seit längeren schon ein Koordinatenmessmaschine bei uns in der QS im Einsatz haben da die Konstruktiven Anforderungen an unseren Teilen immer weiter steigen. Durch diese Messmaschine könnten wir diese Anforderungen Messtechnisch endlich mal nachkommen. Nur irgendwie kann sich die GF nicht dazu durchringen.
Nun habe ich mir Gedanken gemacht das die GF eventuell eher bereit dazu ist solch ein Maschinchen zu kaufen wenn man Darlegen könnte wenn man damit in unserer Dreherei die Rüstzeiten/kosten reduzieren könnte.Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht und wenn ja wie hoch beläuft sich das Einparpotential (ca.in % reicht)?
Gruß: Mr.Idea
Hallo Mr. Idea!
KMG sind gut, aber ich verstehe nicht den Zusammenhang mit Rüstzeiten / Kosten in der Dreherei. Ihr kontrolliert ja erst nach dem Drehen. Frage: Wie groß sind eure Teile?
Gruß
MichaelHallo Michael,
die Drehteile sind rel. klein (max. Ø= 40mm max L=150mm).
Der Zusammenhang mit Rüstzeit und KMG besteht darin das beim Rüsten/Einrichten der Maschine die Teile vermessen werden müssen um anschließend das CNC Programm anzupassen/korrigieren.
Da die Drehteile teils recht Anspruchsvoll sind dauert das Messen durch Benutzung durch Messschieber, Bügelmessschrauben, Innenmessschrauben, Schnelltaster usw. rel. lange. Einige können Maße mit den herkömmlichen Messmitteln gar nicht überprüft werden und man muss sich so auf das Programm bzw. der Maschine verlassen muss.
Durch Einsatz einer KMG könnte ich mir daher Vorstellen das diese Messzeit und somit die Einrichtzeit reduziert werden kann.Gruß:Mr.Idea
Hallo!
Also reden wir hier Quasi von einer Erstteilfreigabe. Das heißt ihr braucht zu jedem Teil die passende Aufnahmevorrichtung und das Programm. Messvorgänge können schon mal 30 min. dauern, solange steht die CNC Maschine. Zusätzlich muss auf jeder Schicht jemand da sein der die Maschine bedienen und programmieren kann. Wenn ich mir die Größe der Teile so ansehe werdet ihr wohl mit Anschaffungskosten von weit unter 100.000,-€ auskommen können. Dazu evtl. ein klimatisierter Messraum. Muss aber nicht sein, es gibt Maschinen die arbeiten auch bei Normaltemperatur in der Fertigung. Dazu benötgt ihr Aufnahmemittel. Die meisten setzen hier Komeg von Mitutoyo oder das bekannte System von Witte ein. Wobei Witte zwar gut aber auch sehr teuer ist. Ob ihr Vorrichtungen mehrfach verwenden könnt weiß ich nicht, aber mit dem Argument das bauen wir selber kannst Du nicht punkten, es ist zu aufwendig und zu langsam. Als KMG Lieferanten würde ich dir Mitutoyo, Mahr, Zeiss und Wenzel empfehlen. Davon abgesehen empfehle ich auch dringend, das ihr euch mal mit einem Messarm beschäftigt. Wir haben von Wenzel die LH 65 und den FARO GAGE im Einsatz. Ich lasse mir gerade am Montag die neue Version vom FARO GAGE vorführen, da wei hier weiter aufrüsten wollen. Der Messarm ist schnell, flexibel und sehr genau. Kostet: ca. 22000,-€ (abhängig von der Software) Größere Messarme von Hexagon oder Zettmess können da nicht mithalten. Ruf einfach mal bei FARO an und lass Dir den Arm an euren Teilen vorführen. Die Anwendungstechniker können vor Ort an euren Teilen Messen. Achtung: Der FARO Service ist nicht so berauschend. Ihr braucht einen Wartungsvertrag der locker 1500,-€ pro Jahr kosten kann. Der sagt zwar aus das ihr bei Reparaturen über 7 Werktage einen Ersatzarm bekommt, dies wird aber meistens aus Mangel an Armen abgelehnt. Grund: Großkunden mit vielen Armen werden bevorzugt. Aber die Dinger sind halt das beste was Du auf dem Markt kriegen kannst.
Gruß
MichaelMoin Michael,
danke für deine Ausführliche Antwort.
Habe aber noch ein paar Fragen dazu:
1. Kann der Fargo Messarm auch Form-und Lagetoleranzen messen? (z.B. Gesamtlauf, Konzentrizität, Rundlauf usw.?)
2.Hast du Erfahrungen gemacht wo in der Fertigung konventionell und hinterher mit einer KMG gemessen worden ist? Wieviel Einparpotential lag darin?Gruß: Mr.Idea
Hallo!
zu 1) Kann er, ist von der Software und den Abmessungen abhängig. VORFÜHRUNG!
zu 2) Wir machen keine Erstteilfreigabe, da unsere Maschinen mit einem sehr ansehnlichen Arsenal an Messmitteln ausgerüstet sind. Jeder Platz hat ausreichend Messbügel, Messchieber jeglicher Art, Lehrdorne und 2 Punkt Feinmessgeräte. Wir prüfen nach der Fertigung in Stichüproben, haben aber auch keine Serienferigung da wir um die 2500 verschiedenen Teile fertigen. Sehr bewährt haben sich bei uns die Einstellgeräte von ALESTA um die Messmittel (Uhren, 2 Punkt Messgeräte, Bügel, etc.) einstellen zu können.Gruß
MichaelAnonymGast5. August 2011 um 10:54 UhrBeitragsanzahl: 2122Eine klassische KMG würde ich eher als Erweiterung der Messmöglichkeiten ansehen.
Programmierung und Messzeiten können gerade bei komplexen Form und Lagetoleranzen heftig lange dauern.Zur Erstteile / Serienprüfung von Drehteilen würde ich eher über den Einsatz eines Messarms direkt an der Maschine nachdenken.
Einfache Bedienung und gute Genauigkeit bei gleichzeitiger flexibler und schnellen Einsatzfähigkeit ersetzen konventionelle Messmittel. Als Nebenprodukt lassen sich die Messwerte automatisch erfassen und Auswerten. -
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