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Hallo Kollegen,
vor kurzem hat ein Kunde die Konzeptverantwortungsvereinbarung angesprochen. Auf näheres Nachfragen, hielt er sich jedoch bedeckt, mit welcher Keule er tatsächlich droht, bzw. welchen Inhalt diese Vereinbarung haben soll.
Ich möchte mich natürlich nicht kalt erwischen lassen, und wäre gern vorbereitet, wenn das Papier ins Haus flattert.
Weiß jemand was mich annähernd erwarten könnte? Liegt jemandem schon eine solche Vereinbarung vor?
Ich habe nur herausgefunden, dass bereits im Vorfeld eines möglichen Schadens die Sachmängelansprüche zwischen den Vertragspartner aufgeteilt werden sollen. Ich tue mich jedoch schwer damit, das vor Eintreten des Schadens realitätsnah zu quantifizieren. Ich vermute, da sollen wiederum mehr Kosten und Verantwortung auf den Lieferanten überwälzt werden.
Also vielen Dank für Eure Hinweise im voraus.
Vivian
Hallo Vivian,
hast du dieses schon gelesen Konzeptverantwortungsvereinbarung
Vielleicht hilft es ein wenig.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Danke, Vivian, danke msb,
für die Info und den Link.
Widerwärtige Abzocke. Läßt mich an Faschismus in der Wirtschaft denken.
Mit Erschauern frage ich, wie diese Auftraggeber wohl mit ihren eigenen Arbeitnehmern umgehen.
Mir erscheint die pauschale Überwälzung aller Verantwortlichkeiten auf die Auftragnehmer unsittlich – wenn dem so wäre, wäre die KVV unwirksam.
Weil – zumindest habe ich das so erlebt – die Hauptverantwortung für den Konzeptfehler oft beim Auftraggeber liegt.
Wozu machen wir denn Konzeptstudien? Wozu gibt’s denn diese Quality-Gates?Bedeutet KVV, dass dann billige Praktikanten die Quality-Gates freigeben?
Wirklich interessant, diese „Dynamik in der Wirtschaft“.
Ciao
Wolfgang HornHallo Wolfang,
natürlich hast Du recht.
In der Wirtschaft weitestgehende juristische Vertragsfreiheit. Die Vertragsklauseln müssten durch einen auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Anwalt geprüft und ggf. vor Gericht ausgehebelt werden. Sehr wahrscheinlich würden solche Vertragsklauseln von einem Gericht verworfen.
……Da finden wir uns jedoch sofort wieder bei dder ungleichen Machtverteilung wieder. Entweder kann ich auf den Kunden und seinen Vertrag verzichten, weil ich genug andere Kunden habe oder ich kann es mir leisten, die Firma zu schließen (falls ich keine anderen Kunden habe) … irgend ein anderer Idiot, der diesen Vertrag unterschreibt, findet sich in jedem Fall. Die Erde ist groß.
Übrigens die Arbeitnehmer des drohenden Vertragspartners leben nicht schlecht – im Vergleich zu Unternehmen, in denen die Arbeitnehmervertretung seit Jahren erfolgreich verhindert wird. Im Gegensatz zum tarifungebundenen Bereich haben die Arbeitnehmer noch so etwas wie die „Himmel auf Erden“.
Solche „kreativen“ Vertragswerke werden in den Rechtsabteilungen der großen Automobilkonzerne ersonnen. Damit hat der ideengebende Justitiar ganz sicher den Grundstein für eine steile Karriere gelegt.
Schöne regnerisch trübe Grüße
Vivian
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