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Oioioi, na kentern lassen wollten wir sein Boot ja nicht.
Grüße aus dem Regen
Hallo qualqual,
in einem Unternehmen existieren grundsätzlich 3 QMS parallel
a) wie es beschrieben ist
b) wie es gelebt wird
c) wie es präsentiert wird
und der Idealfall ist, dass alle 3 deckungsgleich sind.
In den ganzen Stellungnahmen wurde bisher das Alter der Firma nicht genannt. Wenn, wie ich annehme, die Fa. schon länger erfolgreich am Markt teilnimmt, dann existiert in diesem Unternehmen bereits ein vollständig funktionierendes QMS auch wenn dieses nicht in einem QMH beschrieben wurde.
Für die Praxis bedeutet dies, dass zuerst die gelebten Abläufe (=Prozesse) zu erfassen sind. Es müssen (vorläufig) keine Prozesse neu definiert werden.
Nach dem Erfassen der Abläufe müssen diese mit der Norm, hier ISO 9001-2008) verglichen und festgestellt werden welche Forderungen der Norm noch nicht erfüllt wurden.
Achtung: Norm im Sinne des Unternehmens interpretieren, nicht das Unternehmen der Norm anpassen. Die Festlegungen der Norm sind flexibel genug.
Bevor jedoch QMV´s erstellt werden muss gefragt werden:
Brauchen wir die QMV wirklich? ja = tun nein = Ausschluß möglich? ja = lassen, nein = Prozess festlegen.
Wenn die Antwort lautet: Wissen wir derzeit nicht, dann wird der Prozess auch nicht beschrieben.
Zuviele nicht benötigte (oder unsinnige) Regelungen engen die Flexibilität des Unternehmens ein und bringen im Auditfall, da solche Regelungen in der Praxis dann nicht angewendet werden, erklärungsnotstand. Fehlende QMVs können ja später noch erstellt und eingefügt werden.
Fazit: Das QMH so klein wie möglich halten und nur solche QMV´s aufnehmen die wirklich erforderlich sind und einen Nutzen für das Unternehmen bringen.
AVD
AVD