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Hallo!
Ich habe folgendes Problem, wir wollen eine Nabe / Wellenverbindung kleben. Werkstoff: Stahl, der Flansch ist aus Stahl oder Guss. Ich habe verschiedene Klebstoffhersteller angesprochen, erhalte dort aber nur Datenblätter über das Produkt und nur sehr wenig über die Arbeitsbedingungen bzw. über die Vorbereitung der Flächen. Weiß jemand von euch eine vernünftige Informationsquelle? Es geistern noch so Informationen umher wie Reinraumfertigung, Naßschleifen der zu klebenden Stellen, etc. etc. Wäre toll wenn da jemand eine Information hat.
Gruß
MichaelHallo Michael!
Wenn ich ein Datenblatt von Loctite herunterlade, stehen da durchaus auch Informationen zur Reinigung (wenn auch nicht viel). Wir haben in Zweifelsfällen einen Berater vorbeikommen lassen. Herstellerunabhängige Informationen kann’s da kaum geben, da die Vorbereitung zum Klebstoff passen muß.
Schöne Grüße
Frank
„and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)Moin,
wir verkleben bei uns relativ viele Produkte (hauptsächlich Gewindeverbindungen).
Also grundsätzlich gilt:
1. Die zu verklebende Stelle muss Öl und fettfrei sein (ein Reinraum ist i.d.R. nicht notwendig)
2. Es wird zwischen aktive und passive Materialien unterschieden. D.h.: z.b. Messing+ unleg. Stahl ist aktiv. Nahezu alle Edelstähle (also hochlegierte) sind dagegen passiv. Was bedeutet das? Ein Aktiver Werkstoff verbindet sind besser und schneller mit dem Klebstoff als ein passiver.
3. Die (Flächen-)Pressung zwischen Werkstoff und Klebstoff ist entscheidend. Der Klebstoff selbst härtet nur unter Luftausschluss ab.
4. Die Festigkeit des Klebstoffes wird bestimmt durch: a) seine Grundfestigkeit + b) dem Anzugsmoment (z.b. bei Gewinden).
5. Die Oberflächenrauigkeit spielt ebenfalls beim verkleben eine Rolle, leider kann ich dir hier keine Erfahrungswerte geben welcher Rz (oder Ra) Wert besser bzw. schlechter zu verkleben ist.
6. Es müssen Temperaturen des Bauteils und der Raumluft beim Kleben berücksichtigt werden (z.B. wenn du im Sommer klebst und eine Hallentemp. von 30-35°C hast dann härtet der Kleber deutlich schneller aus). Das gleiche gilt für die Temp. des Bauteils.
Aber eine Klimatisierung sollte i.d.R. nicht notwendig sein.
7. Berücksichtigt die Temperatur die das Bauteil während des späteren Einsatzes haben kann (bei 200°C ist i.d.R. Schluss)Abschließend sei noch folgendes genannt:
Wir haben in den letzten 10 -15 Jahren diverse Klebstoffhersteller und deren Produkte ausgetestet. Den perfekten Klebstoff gibt es nicht.
Die besten Erfahrungen haben wir jedoch mit Loctite von Henkel gemacht (nein keine Werbung hier – sondern nur Erfahrung). Fordert bei Henkel einen Anwendungstechniker (keinen Verkäufer) an. Der hilft euch weiter.Gruß: Mr.Idea
geändert von – Mr.Idea on 28/10/2011 07:33:23
geändert von – Mr.Idea on 28/10/2011 07:36:02
Hallo!
Danke für die Tipps!
Loctite hat da was auf der Homepage. Ich glauube die Idee mit dem Anwendungstechniker werde ich mal umsetzen, weil Unterlagen nicht wrklich vorhanden sind.Gruß
MichaelHallo Michael,
Durch Aufrauhen der Kontaktflächen (z.B. durch Sandstrahlen) wird
a) die Oberfläche vergrößert und
b) die mechanische Verankerung verbessert.
Ansonsten siehe Mr. Idea.Viele Grüße
QM-FK
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