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Hallo an alle,
Ich habe eine Frage zu Prüfmittelmanagement:
Müssen alle Prüfmittel eindeutig gekennzeichnet werden?
Einige im Unternehmen sagen, dass es keinen Sinn macht, dass alle Prüfmittel eindeutig mit einer Nummer beschriftet werden. Sie sagen, dass es keinen Sinn macht, wenn man z.B. alle Grenzlehrdorne (im Unternehmen gibt es davon tausende) eindeutig zu kennzeichnen.Wie kann man diese Querdenker überzeugen, dass es schon Sinn macht?
Könnt ihr mir stichhaltige Gründe nennen außer dass es die Norm 10012:2004 fordert?Danke für eure Meinungen,
RedHotHallo,
ich gebe dir Recht, das musst du schon den MA erklären können.
Aber im konkreten Fall baust du dir eine logische Argumentationskette am besten selbst auf.
Du wirst sehen es bringt dich weiter, als alles Vorgekaute
Ich gehe natürlich davon aus das deinerseits entsprechende Basics zum Thema vorhanden sind.
Wenn nicht sag Bescheid
GrußDanke für die schnelle Antwort!
Ich schreibe DA über Messmanagementsystem. Dabei habe ich erfahren, dass viele Lehren (z.B. Grenzlehrdorne) nur mit der Nennmaße (z.B. 20H7) beschriftet sind.
In meinen Verbesserunsgvorschlägen habe ich natürlich diesen Punkt aufgenommen und gefordert, dass alle Prüfmittel eindeutig gekennzeichnet werden müssen und auch verwaltet (Aufzeichnungen von Daten) werden müssen.Die betreffende Stelle, die die Überwachung durchführt, kontert dieser Maßnahme, in der sie sagt, dass wir dann zusätzlich Mitarbeiter einstellen müssen, die nur die Ergebnisse der Überprüfungen einträgt. Und das ist von den Kosten her nicht drinnen.
Meine Frage:
Was bringt nun eine eindeutige Kennzeichnung der Prüfmittel wirklich?
Meine Gründe:
– man kann die Überwachungsergebnisse aufzeichnen => ist das bei so Maßenprüfmitteln notwendig?
– man kann die Prüfmitteln den Prüfaufgaben eindeutig zuordnen und weiß, wo die Prüfmittel zur Zeit sind.
– man kann die Prüfmittel eindeutig für die Überwachung einfordernWas sind deine Gründe, warum eine Kennzeichnung von Massenprüfmitteln sinnvoll ist?
Hallo…..
die Kennzeichnung der Meß – und Prüfmittel ist immer ein heißes Thema und wird es auch bleiben.
Die Geschäftsführer kommen immer mit dem Argument, was das alles kostet:
Erfassen
Kennzeichnen
regelmäßig kalibrieren (egal ob intern oder extern)
DokumentierenDie MA jammern immer rum, dass die Dinger gekennzeichnet werden müssen und dann in den PA die Nummer des zu verwendenden Mittels steht und sie das suchen müssen……
Der QMB hat nen Haufen Arbeit mit der Verwaltung der Dinger, der Überwachung, der Kalibrierung etc….
Also quasi nur Kontra Argumente……
Was spricht dafür???
Die Kundenforderung.
Die Norm……Wenn der Kunde einen Nachweis fordert, dass ein bestimmtes Maß bei der Prüfung oder der Verwendung aus dem Rahmen fällt, gibt es doch nichts schöneres, dem Kunden anhand der Aufzeichnungen sicher beweisen zu können, dass dieses Maß mit
Messchieber xy was weiß ich
kalibriert am gott weiß wann
von MA Hein Blöd
usw
geprüft wurde und mit exakt diesem Mittel dann auch nachgewiesen werden kann, dass dieses Maß passt….Kunde stellt daraufhin fest, dass es an seinem eigenen Meßmittel liegt…
(wahre geschichte, auch wenn man es nicht glauben mag)
Dino
>>Wenn du sie nicht durch Geschicklichkeit beeindrucken kannst, dann verblüffe sie mit Blödsinn.
Jerry Lewis<<
Hallo RedHot,
Alle Prüfmittel, die sich Kalibrierzyklus befinden, müssen mit einer eindeutigen Ident-Nr. gezeichnet sein. Nur so können die Kalibriergebnisse zugeordnet werden und es ergibt sich für jedes Prüfmittel eine Prüfmittelhistorie.
Viele Grüsse,
Nobby
Wir haben rund 3500 Messmittel. Jedes Prüfmittel ist Klassifiziert und hat eine eigene Prüfmittel Nr. z. B.
15.xxx für Prüfstifte
3.xxx für Etalons
9.xxx für Gewindelehrringe und -Dorne
etc.In unserem CAQ-System wirde für jeden Auftrag die dazugehörigen Messmittelarten und deren Abmaße auf einer Teilespezifischen Messmittelliste festgehalten. Wenn Ein Auftag für ein bestimmtes Teil kommt werden die Messmittel rausgesucht und ausgebucht. In der Buchung wird hinterlegt: Maschinen-Nr., Auftrags-Nr., Teile-Nr. So wissen wir immer wann ein Prüfmittel wo und für was und für welchen Auftrag verwendet wurde. (Rückverfolgbarkeit als Stichtwort) Bei Auftragsende werden die Prüfmittel wieder eingebucht und es ist nachvollziehbar ob auch alle ausgegebenen noch vorhanden sind.
Nachteil: Die Bucherei ist ein sehr großer Zeitaufwand. Eine Halbtagskraft ist bei uns nötig. Jemand muss die Messmittel ja zusammensuchen, einstellen, und buchen. Die Fälligkeit fürs Kalibrieren überwachen und dann zusammensuchen, Ersatz rausgeben (umbuchen) fürs Kalibrieren reinigen (sorfältige schon fast warten). Meines Erachtens ist aber bei einer bestimmten Anzahl an Messmittel dieser Aufwand unverzichtbar. Viele Messmittel würden ohne es zu merken wegkommen, beschädigt werden etc. Auch Zum Kalibrieren sucht man sich ja sonst Dumm und Dämlich. Wir sind TS zertifiziert und da kommt man sowieso nicht über diesen Aufwand drum rum.
Als Tip: Wir haben auch eine Dynachmischeskalibriersystem. D.h. die Messmittel sind mit einem Nutzungsgrad versehen. D. h. sie werden auch nur nach 12 gebrauchten Monaten kalibriert.
Tja, Prüfmittelmanagement..
Das steckt viel Arbeit dahinter.
Bei meiner alten Fa. wurde z.B. jedes Messmittel registriert, bevor es ausgehändigt wurde. Aber nicht jedes Messmittel war der Prüfmittelüberwachung unterstellt. Der Aufwand wäre wirklich zu gross. Man musste dann entscheiden, wie „wichtig“ das Messmittel war, je nachdem
wurde es prüfmittelverwaltet. Auch die Prüfintervalle wurden nach Gebrauch und Einsatzort festgelegt.
Gruss Reinhard -
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