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Gibt es ein vernünftiges Systen zu Kennzahlen und ppm berechnungen bei sehr grossen Produktionsmengen.
> 100 000 000 Stück
shu
Hallo shusli,
kommt darauf an, was Ihr messt und wie Ihr es messt. Und kannst Du ggf. „vernünftig“ etwas genauer spezifizieren?
Viele Grüße
Barbara
Allso Kennzahlen und ppm.
Hallo Fr. Barbara.Ich meine zu vernünftig:
Gibt es Bücher oder Beiträge wie ppm Fehler
in Kennzahlen (Systeme) umgerechnet werden.
Könnten Sie mir ein Beispiel aufzeigen?
Ich wäre sehr dankbar für so eine hilfe.mfg
S. Huslishu
Hi Shusli,
irgendwie stehe ich wohl auf der Leitung …?
Aber ich würde als Kennzahl direkt die Anzahl der Fehler pro 1 Million Teile (ppm) nehmen. Das ist doch eine gute Kennzahl dafür, was ich mit welchem Fehleranteil produziere und somit, wie gut mein Fertigungsprozess ist.
Gruß aus dem Norden
QmarcHallo Shusli,
ich steh auch ein bisschen auf der Leitung, weil ich Deine Frage bzw. Deine Schwierigkeit nicht so ganz zu fassen kriege.
Was genau ist das Problem? Hast Du für alle produzierten Teile eine Messung und brauchst sinnvolle Gruppengrößen? Oder hast Du nur für einen Teil der Teile eine Messung und willst wissen, ob das für Rückschlüsse auf alle Teile reicht? Oder willst Du wissen wie der Anteil mit einer QRK geführt wird?
Ein bisschen mehr Input (was wird produziert, wie und was wird gemessen, was ist das Ziel des Kennzahlensystems, soll das Ganze in irgend ein umfassenderes Konzept wie z. B. Balanced Scorecards eingebunden werden etc.) wäre da enorm hilfreich.
Viele Grüße
Barbara
Vielleicht hilt dies:
Für maximalen ppm Wert über Hasting’sche
Näherungsformel den x-Wert bestimmen. Diesen
x-Wert als unteren Grenzwert festlegen,
der somit den max. ppm Wert kennzeichnet
und jetzt jeden ppm Wert umrechnen und
dagegen plotten
.. und schon hat man ein Kennzahlsystem geschaffen!
:-))Man kann allerdings auch den ppm Wert selbst
als Kennzahl nehmen, was einfacher ist.Hallo Barbara
Das was MG geschrieben hat ist für mich sehr aufschlussreich.
Ich wollte die grenzwerte (Kennzahl) für die OTG und UTG in endlosen Stichproben festlegen.
Gibt es weitere Ergänzungen zum Thema von MG.
Diesen Weg würde ich sehr gerne weiterverfolgen.shu
Hallo Shusli,
und was genau spricht jetzt dagegen, den ppm-Wert als Kennzahl zu verwenden?
Und was für Infos hättest Du jetzt gerne?Gruß aus dem Norden QMarc
Hallo shusli,
ich nehme mal an, dass Du nicht die Toleranzgrenzen meinst, sondern die Eingriffsgrenzen. OTG und UTG sind die Grenzen, die von Euren Kunden oder Euch selbst vorgegeben werden und die erstmal nichts mit dem Prozess zu tun haben, sondern auf Grund anderer Überlegungen (Anforderungen bei der weiteren Verwendung oder Nachbearbeitungs- und Ausschusskosten z. B.) festgelegt werden.
Die Eingriffsgrenzen werden auf der Basis der tatsächlichen Prozesswerte berechnet. Ein Vergleich zwischen tatsächlichen Prozesswerten und Anforderungen führt dann zu der Beurteilung der Prozess-Fähigkeit.
Die Geschichte mit der Hasting-Approximation würd ich weglassen, denn die Überprüfung der Voraussetzungen braucht einiges Wissen und Tools in Statistik.
Hilfreicher ist da schon die Berechnung der Grenzen und als theoretische Basis der Zentrale Grenzwertsatz (ZGWS oder Central Limit Theorem CLT). Kernaussage ist, dass die Mittelwerte von Stichproben normalverteilt sind, wenn die ursprünglichen Werte Mittelwert- und Varianz-stabil sind (d. h. wenn es keine Verschiebung der Prozess-Lage und keine Veränderung der Prozess-Streuung über die Zeit gibt).
Du brauchst also für die Berechnung der Eingriffsgrenzen eine gute Basis von Werten.
Wie viele Messwerte gibt es denn von Euren produzierten Teilen? Habt Ihr da schon eine Stichproben-Größe oder messt Ihr kontinuierlich alle?
Ausgehend von den Basiszahlen (also einer definierten und genügend großen Anzahl von Werten) bestimmst Du die Verteilung der Werte oder nimmst die Mittelwerte der einzelnen Gruppen (s. oben ZGWS).
Natürlich muss die Größe der Gruppen sinnvoll gewählt sein, wenn Du mit gruppierten Werten arbeiten willst. (Um dazu überhaupt Aussagen machen zu können, bräuchte ich definitiv viel mehr Wissen über Euren Prozess und die Messungen).
*Einzelwerte:
Wenn die normalverteilt sind (s. http://bb-sbl.de/tutorial/verteilungen/ueberpruefungnormalverteilung.html ), dann kannst Du mit den gängigen Formeln eine Regelkarte aufstellen bzw. Eingriffsgrenzen berechnen.*Basiswerte aus Stichprobengruppen
Hierfür gibt es andere Formeln, die die Größe der Gruppen berücksichtigen. Die berechneten Grenzen sind aber wirklich nur dann sinnvoll, wenn der Prozess zeitstabil ist!Grundsätzlich sind Regelkarten so ausgelegt, dass Du auch bei sehr weiten Eingriffgrenzen (z. B. ppm < 0,0001) irgendwann einen Wert außerhalb der Eingriffsgrenzen finden wirst. Wenn Du z. B. einen ppm von 1 hast, dann wirst Du bei 1.000.000 Werten wahrscheinlich einen außerhalb der Grenzen finden, wenn Du 100 Mio Werte nimmst, dann werden wahrscheinlich 100 außerhalb der Eingriffsgrenzen liegen.
Viele Grüße
Barbara
…. hmmmm …
ppm – Rate ist ja gut und schön als Info – aber als „Kennzahl“ z. B. als Balance Score Card festlegen????
ein Auditor von VW fand bei uns genau diese Kennzahl und hat diese kategorisch abgelehnt, weil sich hier nicht die sog. „0-Fehler-Strategie“ ableiten lässt…nur mal so als Info..
Gruss aus NRW
Peter der WebhahnHPH
Im Vorfeld möchte ich mich für alle Beiträge bedanken.
Folgende Hintergrundinformationen:
Wir stellen mit Spritzgiesswerkzeugen (72-fach) Zykluszeit ca. 8.5 s Ausgiesser her.
Alle 8.5 s werden 72 Teile ausgeworfen.
Das heißt 72 Kappen und 72 Flansch.
Diese zwei Teile werden montiert.
Unsere Anlagen laufen24 Stunden x 7 Tage in der Woche.
Produktion in einem Jahr ca. 5.6 bis 6 Milliarden Teile.
Wir haben 9 gleiche Anlagen in Europa.Ich habe das Problem, das nicht alle Anlagen gleich (Qualität) laufen.
Jede Stichprobe die ich ziehe und auswerte im Verhältnis (Aussage) gesehen zu klein.Wunsch:
Auslieferqualität für jeden Lieferanten in ppm (Kennzahlen) bestimmen.
Alle Lieferanten über Kennzahlen (ppm) begleiten.Ist so etwas schon von Euch gemacht worden?
Die Ansätze von Barbara und MG könnten scheinen Möglich zu sein.
Bitte gebt mir weitere Ansätze zu diesem Thema.Mit freundlichen Grüßen
shu
shu
Hallo shusli,
hier noch ein paar Fragen, damit ich auch verstehe, worum es bei Deinem Kennzahlen-System geht:
Wofür hättest Du denn jetzt gerne eine Kennzahl bzw. ein Kennzahlen-System? Für die produzierten Kappen und Flanschen (unmontiert) oder für die fertig montierten Teile?
Wie werden n.i.O.-Teile identifiziert, bevor Ihr die Teile ausliefert / sie zur weiteren Montage gebracht werden? Oder erfolgt die Sortierung erst in den nachgelagerten Produktionsschritten?
Wie werden die Kappen und Flanschen geprüft? Habt Ihr automatisierte Verfahren oder wird alles manuell gemacht? Welche Kriterien werden geprüft? Was sind die größten Qualitäts-Probleme, die auftreten? Gibt es da gravierende Unterschiede zwischen den Standorten?
Und ganz wichtig, bevor Du einen Standort-übergreifenden Vergleich machst: Sind die produzierenden Systeme vergleichbar?
D. h.:
Sind die Arbeitsbedingungen gleich?
Sind die Maschinen gleich (alt, gewartet, etc.)?
Ist die Anzahl Mitarbeiter pro Maschine / Produktionsschritt gleich?
Sind der Ausbildungsstand und die Sprachkenntnisse vergleichbar?
Ist das Ausgangsmaterial vergleichbar?
Sind die Anforderungen vergleichbar (gewünschte produzierte Menge, Anforderungen an ppm) und werden gleich kommuniziert und umgesetzt?Natürlich kannst Du die Standorte immer vergleichen, nur hast Du u. U. einen Äpfel-Birnen-Vergleich, wenn die Systeme, aus denen die Teile kommen nicht oder wenig vergleichbar sind.
Hallo Barbara
Folgende Antworten:
1. Die ppm (Kennzahl) sollten für die fertig montieren Teile sein
2. Die Teile müssen mit Stichproben geprüft werden (was sehr mühsam ist).
Grund die Produktionsmenge.
Stichprobenplan ist unendliche Losgrösse.
Mögliche Stichprobe z.B. jede 60 min. eine Stichprobe von 50 StückMit einer Lehre wird die Gesamthöhe, Breite und die Ebenheit geprüft.
Die Ergebnisse werden in einer Regelkarte eingetragen.3. Es gibt gravierende Unterschiede von Betrieb zu Betrieb.
4. Wartung der Anlagen
5. Parameter sind z: T. unterschiedlich
6. Das PP (Material) wir von jedem Lieferanten beim gleichen Hersteller bestellt.
7. Die Chargen sind unterschiedlich.Meine Vorstellung zu Kennzahlen:
Jeder Lieferant bekommt durch die Reklamationsrate eine Kennzahl.
z.B.
Im Jahr 2004 Gesamt 10 Reklamationen (Reklamationsmenge Gesamt 5.000.000 Stk.)
1. Firma xyz hat 5 Reklamationen mit 2.000.000 Stk.
2. Firma zyx hat 2 Reklamationen mit 3.000.000 Stk.
1. Firma xyz bekommt eine Kennzahl mit 0.8 Reklamationskennzahl
2. Firma zyx bekommt eine Kennzahl mit 0.5 Reklamationskennzahl1. Firma xyz hat eine mittleren cpk von 1.20 cpk Produktion
2. Firma zyx hat eine mittleren cpk von 1.10 cpk Produktion1. Firma xyz bekommt eine Kennzahl mit 0.9
2. Firma zyx bekommt eine Kennzahl mit 0.7Summe Kennzahl 1 Firma xyz = Summe 0.8 + 0.9 = 1.7/2 = 0.85 Kennzahl
Summe Kennzahl 2 Firma zyx = Summe 0.5 + 0.7 = 1.2/2 = 0.60 KennzahlKennzahl 1.0 = alles Erfüllt usw.
Gibt es so ein System (Ausser für Lieferantenbeurteilung)?
shu
Hallo shusli,
die Idee hinter dem Ganzen hab ich verstanden. Du hast schon ziemlich konkrete Ideen, was Dein Kennzahlen-System leisten soll.
Ich wäre allerdings vorsichtig, die Lieferanten bei sehr unterschiedlichen Betriebsergebnissen allein für die miese Qualität verantwortlich zu machen. Eine Reklamation kann ja auch durch Eure Verarbeitungssschritte verursacht worden sein. Und wenn dann auch noch unterschiedliche Parameter erhoben werden und die Messmittel nicht vergleichbar sind, dann wird der betriebsübergreifende Vergleich sehr, sehr wackelig.
Und ich hab wie immer noch einige Fragen:
Wenn die Messwerte per Hand in Regelkarten eingetragen werden, ergeben sich deutlich mehr Fehlermöglichkeiten als bei der direkten Übertragung von Messmittel in die Datenbank. Ggf. resultiert ein Teil der Unterschiede ja aus der unterschiedlichen Datenverarbeitungs-Qualität. Hast Du das überprüft?
Was genau suchst Du? Ein Excel-Formular, mit dem Du mehr oder weniger automatisch alles auswerten kannst? Eine Datenbank, in die Du das alles eingeben kannst? Ein Programm, das die Auswertungen quasi auf Knopfdruck liefert?
Viele Grüße
Barbara
Hallo Barbara
1. Ich suche z. B. Excel Formular für die
Berechnung.
2. Die Daten sollen vom Messmittel in
dieses Formular übertragen werden.
3. Wir bekommen auch CD mit den Daten von
Lieferanten.
4. Die Lieferanten betreiben die gestellten
Anlagen in eigener QS – Verantwortung.Meine Frage an DICH:
Meine Frage zu diesem Thema:
Gibt es ein Buch oder Internetseite zu Kennzahlen oder zu solchen Systemen?
MfG
shusli
shu
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