QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › ISO9001 -> TS16949
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Hallo Q-Kollegen,
unsere Geschäftsleitung hat beschloßen, dass wir uns nach TS16949 zertifizieren lassen um in der Automobilbranche Fuß zu fassen.
Soweit so gut.
Nachdem ich mich jetzt ein wenig eingelesen habe, scheint dieser Schritt jedoch ein gewaltiger zu sein. Darum möchte ich euch mal fragen was da auf uns zukommt.Habe gehört der Aufwand ist in etwa 4mal 9001, stimmt das wirklich?
Wie lange habt ihr an diesen Schritt gearbeitet?
Ist das mit gleichbleibendem Personalstand machbar? (Wir sind ein kleiner Kunststoffspritzer mit 25 Mitarbeitern, davon 2 in der QS und meine Wenigkeit als QM)Danke schon mal im Voraus
Input bitte:
Schon nach irgendwas zertifiziert ?
Schon Automotive-Standards (FMEA, PPAP, APQP, Control plans,…) implementiert ?
Liefert ihr schon Automotive Teile ?– 9001 haben wir, machen eigentlich gerade das notwendigste :(
– Automotive Standards: haben wir praktisch noch nichts, manches machen wir aber auf Kundenwunsch(cpk, spc)
– ein paar Teile liefern wir schon, als Sublieferantgeändert von – werwaswo on 02/03/2006 12:06:45
AnonymGast2. März 2006 um 12:59 UhrBeitragsanzahl: 2122ihr wollt in einer branche wo lug und trug an der tagesordnung sind. und Kunden die aus haarenherbeigezogenen Gründen firmen in den ruin treiben fuß fassen? wenn ihr euch das gut überlegt habt, macht euch auf etwas gefasst. vor allem wenn ihr bestimmte Betriebe mit Hauptsitz in stuttgart und Wolfsburg arbeiten wollt.
sorry das ist nur meine eigene erfahrung und vielleicht geht es anderen anders.
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Probleme sind maskierte Gelegenheitengeändert von – Marcus Lobe on 02/03/2006 13:01:03
:)
Naja, ich stehe dem ganzen eigentlich auch eher skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Einerseits verstehe ich unsere GL, denn es wird zunehmend schwieriger Aufträge zu bekommen wenn man kein TS hat. Andererseits, frage ich mich ob der Aufwand, den man für dieses Zertifikat treiben muß sich rechnet, was ich zumindest bei uns bezweifle.
Solch negative Aussagen über die Autohersteller höre ich nicht zum ersten mal, scheint also was dran zu sein.1 Jahr Minimum
ob ihr es mit den vorhandene MA schafft, keine Ahnung, würde mir aber zumindest am Anfang externe Unterstützung holen, wenn keiner Ahnung hat (jaja, ich weiss, die Kosten)Ich würde es so lange herauszögern wie möglich und erst einmal die sinnvollen Sachen einführen, die ihr evtl. auch bei Kundenaudits vorzeigen müsst.
Aber wenn die GL das sagt …. ;-))
AnonymGast2. März 2006 um 14:12 UhrBeitragsanzahl: 2122Es soll kein Abschreckende Bemerkung sein. ICh las deinen Beitrag und da drängte sich mir diese Bemerkung förmlich auf. Und ich sage dir: zum lachen wäre mir nicht zu mute. wenn ich du wäre. Als Lieferant für die Automobilindustrie bist du sorry für den Ausdruck: Prellbock. Du wirst angehalten 0(!!!!) Fehler zu fahren obwohl es so etwas bei Massenproduktion nicht ohne vertretbaren Q-Aufwand gibt! Das muss man sich mal vorstellen.
gut nun habe ich mich genug darüber ausgelassen
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Probleme sind maskierte Gelegenheitengeändert von – Marcus Lobe on 02/03/2006 14:12:34
Hallo Herr Lobe,
endlich mal jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt!
PS: Wir haben neulich einfach mal die Annahme von angeblichen n.i.O.-Teilen verweigert ;-)
Grüße,
Thomas
Moin….
da mag ich mich doch auch mal nicht zurückhalten…..
TS hin oder her…. Ist doch egal, wie das Ding heißt… QS 9000, TS 16949, Halli-Galli….
Fakt ist eins:
Der Kunde (WIR) wollen ein Produkt kaufen, welches für kleines Geld das Beste bietet, was man sich vorstellen kann… Sacht nich, dass das net stimmt…..Die Automobilisten wollen natürlich Kohle verdienen, so wie wir auch…..
Qualität muss sein, darf aber nix kosten….
(Unternehmerzitat)So, was nun?
Der Autofritze verlagert seine Probs auf den Lieferanten….
Also auch die Kosten…
Der freut sich, wenn mal wieder Mecker kommt….Und dann stellt sich oft raus, dass die Fehler durch falsche Konfiguration seitens des Kunden geschehen ist…aber DER ist ja nach QSV nicht verantwortlich….
Aber die Lieferanten müssen, damit sie Aufträge kriegen, 9001, 16949, 14001, Poka – Yoke, Turtles usw. einführen….
Merkt denn niemand, dass die nur noch die Sündenböcke darstellen?
Meiner einer, der ja wirklich im Bereich QM zu den Dinos gehört, habe mich von dieser Sparte abgewandt, weil:Zitat eines Kunden:
„Ich muss meine Lieferanten ja nach der TS erziehen….“Und das, neee……
Wobei ja alle Normen KEINE Gesetze sind….
Das sollte man mal erwähnen.. Mich kann kein Kunde zwingen, irgend nen Nonsens einzusetzen, nur weil er die Norm so liest…Sorry für das Durcheinander, aber ich hab die Nase von der TS voll…
Dino
Wenn ich das so lese, sollte ich mir vielleicht doch was anderes suchen ;-)
Nein, aber es stimmt schon was ihr sagt, der Lieferant wird immer mehr mit Forderungen zugeschüttet, bezahlen will das aber keiner.
Interessanterweise ist die TS ja nur für direkte Autozulieferer „Pflicht“. Für den zB.dritten Unterlieferanten aber nicht mehr, trotzdem machen es sich diese Firmen einfach und verlangen das einfach, nach dem Motto „Mach TS oder du bekommst keine Aufträge“
Sowas war auch bei uns der Grund für die Entscheidung richtung TS: Wir waren Bestbieter, haben den Auftrag aber nicht bekommen weil wir kein TS haben.
Der eigentliche Grund warum ich hier gepostet habe ist, ich möchte soviele gut fundierte Argumente gegen diesen Weg sammeln wie möglich.
So wie ich es jetzt sehe würden wir uns mit diesem System viel Bürokratie aufhalsen, die wir uns womöglich gar nicht leisten können.Moin…
mach doch mal ne einfache Rechnung:
Was kostet uns diese Zertifizierung?
(Vorbereitungszeit, Dokumentation, evtl. Systeme, Schulungen, Audits intern usw, Zert-Audit usw.)Dann stell mal den Gewinn dagegen, den ihr erreichen wollt!
Und dann das, was ihr vielleicht bekommt….Wenn die Zahl dann rot ist… lasst es einfach, ist ne einfache kaufmännische Rechnung.
Dino
werde ich machen, allerdings machen mir nicht die Kosten bis zur Zertifizierung sorgen, sonder die laufenden danach.
Außerdem ist die GL natürlich geil darauf sich dieses Zertifikat aufhängen zu können :(
Drum würd ich ja gerne wissen wie das bei anderen war/ist, ob zB. mehr Personal notwendig wurde, denn da würd ich sie am wunden Punkt treffen *grins*AnonymGast3. März 2006 um 13:30 UhrBeitragsanzahl: 2122QM-Dino nochmal zu deinem Beitrag von gestern. Das Problem ist nicht, das gutes Produkt für kleines geld gibt sondern das es ein erstklasse produkt gibt ohne gegenleistung zu erbringen und noch ein 5€ Schein drangehängt. Stichwort (oder besser Unwort:) SAVINGS oder RATIO
„Sie können stolz sein für einen so renomierten Autohersteller wie Firma XY (Hauptsitz WOB) zu arbeiten“
Ohne Einnahmen bringt mir der Stolz wenig._______
Probleme sind maskierte Gelegenheitengeändert von – Marcus Lobe on 03/03/2006 13:33:48
Hallo werwaswo, hast ja schon einige gute Antworten. dazu jetzt vielleicht noch eine:
der schritt ist aus meiner sicht nicht soooo groß, wenn er eurem Unternehmen aber nichts bringt ( Aufträge ), dann lasst es.
die forderung besteht seitens der ts 16949, die zulieferer dahin zu entwickeln, aber nicht die forderung, dass alle zulieferer danach zertifiziert sein müssen.
wenn ihr ein guter zulieferer seid, bekommt ihr auch aufträge ohne ts16949. aber nicht dieses zertifikat zählt, sondern die chancen, die hinter einem QM-System nach dieser norm stecken. viele unternehmer haben nicht verstanden, dass eine QM-Norm nicht eine vom übrigen unternehmen losgelöste forderung bezüglich Qualität ist, sondern eher ein managementsystem, nach der der ganze laden arbeiten sollte.
Das „Q“ in QM-Norm legt natürlich eine falsche fährte.
Langer rede kurzer sinn: macht es, aber richtig. ohne mehr personal geht´s ganz bestimmt, aber die denke im unternehmen muss sich dazu ändern.
geholfen?
gruß jerryMoin…
das Problem ist:
In vielen Betrieben wird QM mit QS gleichgesetzt, dann kommt man vor lauter QS net mehr zu QM… und hat dann beim Audit die Popo Karte….
Und bei TS… kriegt man beides net mehr unter ein Dach…
Also muss man Leute haben, die QS machen, entweder im Randbereich oder Voll…
Und das kostet, egal auf welche Art und Weise…
Wenn man in die Tiefe geht stellt man schnell fest, dass Leute, die QS „nebenbei“ machen sollen, ihre anderen Aufgaben net mehr auf die Reihe bringen. (hab ich öfter gesehen)
Und dann? Neue Leute werden net eingestellt…
Und schon haben wir den Salat.
Dino
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