Iso 50001 – Aufwand Einführung2013-03-06T15:31:47+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Iso 50001 – Aufwand Einführung

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  • Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Hallo zusammen,

    heute kam die GF auf mich zu das wir jede Menge Kosten pro Jahr an Energie einsparen könnten wenn wir uns nach ISO 50001 zertifizieren lassen. Die hätten da so nen Schreiben erhalten….

    Na super…

    1. Frage:
    Was bringt uns diese Iso?
    2. Frage:
    Wie hoch schätzt ihr den Aufwand für die Einführung nach Iso 50001. Kosten, Zeit, benötigtes Personal usw.
    3. Frage:
    Wie hoch ist der Pflegeaufwand

    Achso, Eckdaten:
    Firmengröße: 75MA
    Branche: Hochdruckreinigung
    Zert nach: Iso9001 (keine Umweltzert. oder sonstiges)

    Fehlen noch Angaben?

    Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

    Gruß: Mr.Idea

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Mr. Idea!

    Wie in diesem Forum am Beispiel der 9001 sattsam bekannt, sind die Zertifizierung nach einer Norm und die Umsetzung der in ihr enthaltenen Ideen zwei verschiedene Dinge. Ohne die Norm zu kennen:
    Wenn ich in meinem Unternehmen Energie sparen wollte, würde ich zunächst mal mit GMV und offenen Augen durch und um den Laden gehen. Dann würde ich mir vielleicht noch einen Berater für zwei Tage gönnen, der mit der Art von Unternehmen Erfahrung hat. Dann umsetzen, umsetzen umsetzen. Die Zertifizierung würde ich vielleicht 2 Jahre später hinterherschieben, wenn das Marketing meint, daß es beim Verkaufen hilft.

    Schöne Grüße

    Frank

    „and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
    ‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)

    HJT
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Die Förderung durch den Bund für den Nachweis einer Zertifizierung nach 50001 ist im Umbruch.
    Sie lohnt sich immer für Strom-Großverbraucher wei Gießereien u.s.w. und ab Verbrauch von 1 GWh pro Jahr. Besser 8 GWH. Mein größter Kunde hat 70GWH.

    Energiesparen lohnt sich immer. Aber nicht unbedingt mit der Zertifizierung

    Hochdruckreinigung. Ihr habt ein paar Kompressoren und Pumpen. Grob gerechent 50MA im Prozess x 7hx 220 Tage x 6KW = 4,6MWH

    Kosten ca € 12.000,00 plus zertif 4.000,00.
    Na dann schaut mal!
    HJT

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Moin,

    naja ein „bischen“ mehr als ein paar Hochdruckreiniger haben wir schon….z.B. 15 CNC Drehmaschinen, 10 Spritzgussmaschinen, usw.
    Wir kommen auf ca. 1GWh pro Jahr an Stromverbrauch.

    Habe jetzt endlich auch das tolle Schreiben von der GF was ich schon anfangs erwähnt habe aufm Tisch liegen.

    Soweit ich das richtig verstanden habe geht es um einen Spitzenausgleich der ab Jan’13 wahrgenommen werden muss. Wenn man im Antragsjahr mit der Einführung eines Energiemanagementsystem nach ISO 50001 (oder EMAS) begonnen hat

    Hmm, wenn ich ehrlich bin, ich verstehe das irgendwie nicht.
    Was für ein Spitzenausgleich?
    Was bringt uns eine Zert. nach Iso50001?

    Da mir der Umweltbereich vor einigen Jahren angehängt wurde, ist es nun an mir mich schlau zu machen.
    Da ich mit meiner regulären Q- Arbeit aber mehr als ausgelastet bin hoffe ich das ihr mir mehr Infos geben könnt ohne das ich mich lange irgendwo einlesen muss.

    Gruß: Mr.Idea

    Vivian
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 378

    Hallo Mr. Idea,

    das meinst Du oder besser Dein Chef doch nicht ernst – oder?

    Meint Dein Chef tatsächlich, wenn er sich zertifizieren lässt, kann er Energie sparen? Dass ist doch etwas simpel gedacht.

    Wenn ich das Licht ausschalte und die Maschinen still lege, spare ich Energie … oder wahlweise Geld in die Hand nehme und bei vorteilhaften Amortisationszeiten auf energiesparende Systeme umrüste.

    Welchen Mehrwert sollte eine zusätzliche Zertifizierung haben? Es lohnt sich ehr einen Berater, der sich mit staatlichen Fördertöpfen auskennt, zu engagieren, um bei möglichen Umrüstungen/Investitionen Zuschüsse zu kassieren.

    Viele Grüße

    Vivian

    Ami
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 140

    Hallo Mr. Idea,

    zu deiner Frage nach Spitzenausgleich: Ihr bezieht Strom zu einem Preis, der den vollen Stromsteuersatz enthält. Wenn die Bezugsmenge einen Satz übersteigt, könnt ihr eine Reduzierung des Stromsteuersatzes gelten machen. Ab 2013 ist das nur noch möglich, wenn eine Zertifizierung nach ISO 5001 vorliegt oder beantragt wurde. Dies ist sinngemäß wiedergegeben und so wie ich es verstanden habe. Mit Strom sparen hat das nur bedingt was zu tun. Wobei die 5001 ähnlich der 14001 auch Programme zur Reduzierung des Verbauchs fordert. Das bisherige Gesetz hat die Reduzierung immer zugelassen, d.h. es war für Unternehmen ab einer gewissen Größe und eine Verbrauchsmenge nicht rentable den Stromverbrauch zu reduzieren. Mit der Verknüpfung zur 5001 soll das jetzt anders werden. Als zahlender Kunde an Stromkonzerne, der damit auch den Ausgleich der Unternehmen mit finanzieren muss, die nach dem Motto leben „je höher der Verbrauch, um so besser für den Steuerausgleich“, sehe ich diese Änderung nur als bedingt wirksam an. Warten wir es ab.

    Viele Grüße
    Ami

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Moin,

    @Vivian: Ja, Cheffe meint das wirklich. Ich habe das (Werbe-)Schreiben ja vor mir liegen. Und wenn man keine Ahnung hat hört sich das ja auch ganz toll an.“Einfach“ ein Zertifikat holen und schon spare „ich“ jede Menge Geld.
    Das ist mir persönlich sofort klar gewesen das wenn man sich für irgendwas Zertifizieren lassen will erstmal Geld und Zeit kostet.
    Ich brauche halt nur mehr Infos zu diesem Thema.

    @Ami: Deine Antwort hilft mir schon ein bischen weiter.

    Gruß: Mr.Idea

    QM-FK
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 469

    Hallo, Mr. Idea,

    Wichtig ist, dass die staatlichen Anforderungen erfüllt werden, wenn man Kohle sparen will.
    siehe -> http://www.bsigroup.de/upload/About-BSI/Newsflash/BuFin%20Erlass%20%C2%A710StromSt%20G%20Jan%202013.pdf
    und
    -> http://www.bsigroup.de/upload/About-BSI/Newsflash/BuFin%20Erlass%20%C2%A710StromSt%20G%20Feb%202013.pdf

    Habe hierzu mal eine sehr gute Einführung beim SKZ in Würzburg gehört mit sehr konkreten Zahlen und Fakten. Die kommen aus der Praxis der Kunststoffverarbeitung.
    Sicher gibt’s auch andere mit entsprechenden praktischen Erfahrungen.
    Wichtig sind die Analysen / Messungen vor Ort.

    Viele Grüße
    QM-FK

    Don’t think it – ink it.

    Conardo
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 38

    Was ich nicht verstehe, warum ist das im Bereich QM/Umwelt aufgehängt? Wir bereiten uns auch gerade auf die Zertifizierung vor, aber m.E. muss das über den Bereich Technik laufen.

    Energien spart man, indem man Ziele z.B. während eines Managementreviews formuliert und diese dann erreicht.

    Qubi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 167

    Hallo Mr. Idea,

    wir werden uns auch nach ISO 50001 zertizieren lassen. Allerdings starten wir in 2013 zunächst mit dem „begonnen haben“. Die Anforderungen sind im neuen Verordnungsentwurf (VO über Systeme zur Verbesserung der Energieeffizienz im Zusammenhang mit der Entlastung mit der Entlastung von der Energie- und Stromsteuer in Sonderfällen) mal etwas konkreter formuliert. Wir hoffen sich diese Anforderungen bis Ende 2013 nicht noch großartig ändern werden, denn diese wären bei Variante 2 lediglich:
    a) die Abgabe einer schriftlichen Erklärung der Geschäftsführung zur Einführung eines Energiemanagementsystems, ggf. Energiepolitik
    b) Ernennung Energiebeauftragter des Unternehmens,
    c) für das Antragsjahr 2013 mindestens die Anforderungen entsprechend der Anlage 2 Nummer 1 (= Übersicht über alle erfassten und analysierten Energieträger) erfüllt.

    2013 ist aus meiner Sicht machbar. Der größte Aufwandtreiber ist hier die Erfassung und Analyse der Energieträger. Mit dem „begonnen haben“ sollte man auf jeden Fall loslegen. So verschenkt man schon mal kein Geld. Wichtig ist hier der frühzeitige Kontakt zu einem ZER um das „begonnen haben“ und deren Interpretation zu klären. Denn irgendwie interpretiert jeder ZER diesen Entwurf anders. Warum auch immer?

    In 2014 und 2015 ist der Aufwand dann natürlich höher einzustufen (siehe Entwurf).

    Ich könnte dir den Entwurf zusenden, wenn du ihn nicht bereits schon hast.

    Auf deine Fragen kann ich nur schwerlich antworten. Aber ich versuche es mal.
    Frage 1: Was bringt uns die Norm?– Möglichkeit der Spitzensteuersatzsenkung
    – steigende Energiepreise und Verknappung nicht erneuerbarer Energieträger
    – Festlegung von Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten, Abläufen und Kontrollsystemen (Berücksichtigung der Beschaffung von Energie, Gestaltung von energieeffizienten Prozessen, Erkennen von Verbesserungspotenzialen, Optimierung der Energieverwendung und –versorgung, Senkung des spezifischen Energieverbrauchs und der Energiekosten)
    – Zunahme von umweltpolitischen Vorgaben zur Steigerung der Energieeffizienz
    – Senkung der direkten und indirekten CO2-Emissionen einer Organisation (heute als „Corporate Carbon Footprint“ (CCF) bezeichnet)
    – Verbesserung der Umwelt- und Energiebilanz
    – Sicherstellung der systematischen Umsetzung und Steuerung der Unternehmensziele
    – Reduzierung von Unternehmensrisiken
    – Sensibilisierung der MA für den Umgang mit Energie

    Um nur einige zu nennen. Ich denke gerade in eurer Branche könnte man durch Analyse der Prozesse Einsparpotentiale finden, z.B. Leckagen, undichte Anschlüsse. So gehen teilweise bis zu 90% der eingesetzten Energie in Form von Wärme verloren (Abwärme nutzen).

    [u]Frage 2: Wie hoch schätzt ihr den Aufwand für die Einführung nach ISO50001. Kosten, Zeit, benötigtes Personal usw.?
    Die Anforderungen für 2013 – 2015 sind im Entwurf formuliert. Den damit verbundenen Aufwand kann ich nicht einschätzen, da gibt es doch einige Variablen die man berücksichtigen muss. Die Anzahl der MA ist kein Indiz. Der Aufwand durch die Dokumentation müßte sich in Grenzen halten, denn ihr seit nach ISO 9001 zertifiziert. Müßtet demnach eure vorhandenen Dokumente zum Energie (wenn nicht bereits schon vorhanden) erweitern und einen Energieplanungsprozess festlegen. Die ISO 50001 lässt sich gut integrieren. Wie schon erwähnt ist in 2013 die Erfassung und Analyse der Energieträger mit Aufwand verbunden. Da du bisher keine Erfahrungen mit dem Thema hast und auch an keiner Schulung zum Thema teilgenommen hast, würde ich einen externen DL für diese Erfassung und Analyse beauftragen. ZUm Thema Schulung kann ich dir den TÜV Nord „Energiemanangementbeauftragter“ Teil 1 empfehlen. Hier bekommt du einen guten Überblick und könntest ggf. durch Teil 2 auch den Schein machen.

    [u]Frage 3: Wie hoch ist der Pflegeaufwand?
    Der Pflegeaufwand der ISO 50001 im Vergleich zur ISO 9001 ist auf jeden Fall höher. Hier geht es aufgrund der Spitzenausgleichszahlung halt auch um größere Geldsummen. Ach ja, Unternehmen wir die Steuerentlastung nur gewährt, wenn von dem betreffenden Wirtschaftszweig die vorgesehene Minimierung der Energieintensität (= Zielwert) für den Bezugszeitraum (siehe Tabelle) erfüllt wurde (siehe § 55 Energiesteuer- und StromsteuerG).

    Das Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 geht weit über ein rein technisches „Energieverbrauch/-erzeugung Erfassen und Optimieren“ hinaus und ist strikt auf die Verbesserung der energiebezogenen Leistung ausgerichtet. Einerseits ist die Energienutzung beim Betrieb aller Anlagen, Standorte, Gebäude technisch zu analysieren, zu bewerten und kontinuierlich zu optimieren; andererseits sind aber auch die angrenzenden Prozesse wie Planung und Beschaffung unter energierelevanten Aspekten zu steuern
    Damit ist der nach ISO 50001 umzusetzende Anwendungsbereich und die damit verbundene Berücksichtigung aller energierelevanten Prozesse und Tätigkeiten nicht nur im Rahmen der Ersteinführung des EnMS, sondern auch im Rahmen der Verbesserung der energiebezogenen Leistung mit einem erheblichen Mehr-Aufwand sowohl in technischer, organisatorischen und personeller Hinsicht verbunden. Hier muss man einen „echten“ KVP anhand von Kennzahlen belegen.

    So mehr fällt mir erst einmal nicht ein.

    Gruß,
    qubi

    pen_26
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 411

    Qubi und Conardo, haben schon sehr viel positives zum EnM geschrieben. kann ihnen nur beipflichten. Das Thema Energie und Ressourcen wird bald sehr wichtig werden. (Gesetzliche Anforderungen)

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Zum Energiemanagementsystem ISO 50001 zählen mehrere Punkte wie: einen Energiebeauftragten im Unternehmen wählen, Energieverbrauch erfassen, Einsparungsziele bestimmen und einhalten, Energieeffizienzmaßnahmen einleiten uvm.

    Vielleicht kann dir diese Grafik mit den einzelnen Punkte weiterhelfen:
    https://www.smart-cost.de/energiemanagementsysteme/iso-50001-enms/

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