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Hallo,
kennt von Euch jemand den IRIS-Standard für Schienenfahrzeuge? Ist keine Norm sondern ein Standard, den sich verschiedenen Schienenfahrzeughersteller „ausgedacht“ haben, aber ich würde gerne wissen, ob uns das betreffen kann.
Hintergrund: Unsere Produkte werden nach Bahnnorm EN50155 zertifiziert – aber es sind nur Teile der Norm anwendbar (salopp gesagt: Schütteltest und elektromagnetische Verträglichkeit EMV).
Stellt IRIS an dieser Stelle andere Anforderungen? Die meisten unserer Kunden, die Schienenfahrzeuige betreiben, kennen IRIS noch nicht mal – Aussage unseres Vertriebes, den ich in die Spur geschickt hatte. Unser EMV-Labor, das für uns die Bahnnorm-Zert. macht, hat auch keine Ahnung.
Trotzdem kriege ich alle 3 Tage Post von irgendwelchen Beratungs- und Schulungsunternehmen, wo IRIS regelrecht gehypt wird. Also, was ist dran an IRIS?
Danke, susanne
Hallo schwarzbaer,
vor einiger Zeit hatte pit mal nach IRIS und dem Drumherum gefragt. Hier ist der Beitrag dazu. So wirklich weit ist das Thema damals nicht gekommen.
Aber vielleicht kommt ja jetzt etwas Schwung rein? Naja, bei gefühlten 25° am Arbeitsplatz ist das im Moment mit dem Schwung so eine Sache… Aber es soll ja besser werden :)
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Hallo Schwarzbaer!
Für uns ist IRIS schon ein Thema geworden. Nach meiner Ansicht wird es ähnliche Dimensionen wie die ISO TS 16949 annehmen. Da aber euere Kunden keine Forderung stellen, würde ich auch nur weitere Aktionen unternehmen, wenn ihr schneller sein wollt als sie. Ein paar Informationen findest du auch unter http://www.dqs.de (Suche nach Iris). Neben einer Broschüre gibt es auch eine Gegenüberstellung zur ISO 9001. Ist zwar aus März 2006 hilft aber, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Der Download ist kostenlos, wenn man sich einmal registriert hat. Da meine IRIS Schulung erst im September ist, kann ich sonst auch nicht mehr sagen.
Viele Grüße
Ami
Da meine IRIS Schulung erst im September ist, kann ich sonst auch nicht mehr sagen.
Aber wenn Du im September geschult wirst, freuen sich bestimmt ein paar Leute (ganz besonders ich) über eine kurze Info. Danke für den Tip mit der dqs.
gruß, schwarzbaer
Ich habe mir bereits eine Erinnerung im Kalender gesetzt ;-)
Gruß
Ami
Hallo schwarzbaer,
der IRIS-Standard ist wie ami schon schreibt ähnlich wie die TS 16949 zu sehen. Also eine Beschreibung des QMS wie die ISO 9001 erweitert und verfeinert um einige weitere Forderungen. Ein Schwerpunkt ist hier das Projektmanagement. Auf Deine Frage hin ob IRIS hier andere Anforderungen stellt (als EN50155) : Nein, es sei denn der Kunde oder ein Gesetz etc. fordert es. Es wurden auch keine „neuen“ EMV oder Umwelttest für IRIS erfunden. Das heist im Endeffekt werden Verweise aud die Grund- und Fachgrundnormen gemacht (ESD, Schock, Burst etc.) die Eure Testlabore auf jeden Fall kennen (aus der 50155).
Gruß
pit
Hallo!
Ich hatte ja versprochen eine Rückmeldung zum IRIS-Seminar zu geben. Leider wurde es aufgrund geringer Teilnehmerzahl abgesagt. Jetzt bin ich nur mal gespannt, ob das Seminar im Februar stattfindet.
Bis dahin
Grüße
Ami
Hallo zusammen!
Wer gerade sich überlegt bei der IRIS-Zertifizierung einzusteigen, sollte beachten, dass im Herbst 2009 die Revision 2 veröffentlicht wird. Diese beinhaltet dann auch die Änderungen der ISO 9001:2008.
Wärmsten empfohlen wurde mir gestern bei der Infoveranstaltung der DQS zu IRIS sich die DVD mit den Auditfragen zu kaufen Kostenpunkt ca. 200 €. Sie dient auch zum Nachweis der Selbsteinschätzung, die man wohl seinen zertifizierendem Unternehmen nachweisen muss. Hat jemand Erfahrung mit dieser DVD?Zur Zertifizierung:
· Es gibt im Fragenkatalog 12 sogenannte KO Fragen. Ist eine nicht erfüllt, dann beginnt das Zertifizierungsverfahren von vorne.
· Nachzuweisen sind 15 Verfahren und 20 Prozesse, wobei diese auch zusammengefasst werden können. Man muss nur nachweisen wo man diese Forderungen definiert hat.
· Starker Fokus liegt auf den Entwicklungsprozess und Projektmanagement, insbesondere in der Ermittlung und Bewertung von Kundenanforderungen und im Risikomanagement. RAMS und LCC rücken stark in den Fordergrund. Ein Projekt ohne Phasen und ohne Reviews geht gar nicht, aber auch Ampelfunktionen in den Reviews müssen beachtet werden.
· Hat man die 12 ko Fragen erfüllt und die Verfahren und Prozesse nachgewiesen, dann liegt man bei einem Auditergebnis von ca. 53% und hat bestanden.
· Mit Zertifizierung wird man in die Datenbank der UNIFE eingetragen mit Unternehmensnamen, DUNS-Nummer, Scope. Dort sind nicht nur Zertifikat, sondern auch der Auditbericht und das Ergebnis zu erkennen. Wie öffentlich diese Daten sind, kann ich nicht sagen.
· Wer ein gut funktionierendes Managementsystem hat, der schafft eine Einführung und Zertifizierung innerhalb eines halben Jahres. Wer mehrere Standorte hat, sollte diese nacheinander aufnehmen. Bei Nachfrage „gutes System“ kam als Antwort, wer TS erprobt ist, schafft es „leicht“.
· Zur Zeit können sich nur Unternehmen zertifizieren lassen, die entweder für die Schienfahrzeugindustrie entwickeln, produzieren und/ oder instandhaltungsarbeiten durchführen.
· Es gibt keine Richtlinie, dass man mindestens 1 Jahr die Tätigkeiten durchgeführt haben muss, wie es bei der TS der Fall ist. Allerdings wird es schwierig ein funktionierendes Projetkmanagement nachzuweisen.So dass erstmal zu IRIS ohne, dass ich bei einer Schulung war.
Viele Grüße
Ami
Weiteres zu IRIS:
Endlich hat auch mal eine Schulung statt gefunden. Ich war schon der Meinung, dass gar kein Interesse besteht. Das Dumme ist nur, selbst nach 3 Tagen kann ich nicht mehr berichten als das was ich bereits vor 5 Monaten geschrieben habe. Positiv ist, dass wir den kompletten Fragenkatalog bekommen haben. Dieser enthält auch Hinweise wie die Nachweise aussehen könnten, geordnet nach dem Bewertungsschema. Einige Punkte zusammengefasst:
· Neben QMB muss ein Beauftragter „Management von Kundenbeziehungen“ (CRM-Manager) benannt werden
· Der Standard schließt die gesamte Lieferkette ein, d.h. Forderungen daraus müssen auch an die Lieferanten weiter geben werden, natürlich immer mit den Einschränkungen „wo anwendbar“ und „angemessen“
· Ohne Geschäftsplan, der auf das Bahngeschäft eingeht, geht es auch nicht. Dieser muss jährlich aktualisiert werden. Geschäftsziele sollen auf die Organisation runtergebrochen werden. Der Abstand zwischen 2 Managementreviews liegt bei max. 12 Monaten.
· Erstmusterprüfungen, Notfallpläne, Produktionslenkungspläne, Produktionsprozess-Flussdiagramm bzw. Layout sind ebenfalls Pflicht.
· Änderungsmanagement bezogen auf Produkt und Prozess muss definiert sein. Dazu gehört auch die Klärung wie der Kunde mit ein zu beziehen ist.
· Durchführung von Compliance Audit, Vorliegen eines Produkt-, Rechtskatasters unter Einbeziehung aller Forderungen von Aufsichtsbehörden, Produktanforderungen, kundenspezifische Anforderungen
· Interne Audits umfassen alle Prozess und alle Schichten
· Projektmanagement umfasst Auftrags- und Baureihenmanagement (Integration, Projektumfang, Zeit, Kosten, QM im Projekt, Personelle Ressourcen, Kommunikation, Risiken und Chancen, Änderungen)
Jetzt noch ein paar Bemerkungen von anderen Teilnehmer und ihre Erfahrungen mit IRIS:
· Bereits zertifiziertes Unternehmen: die Anzahl der Kundenaudits hat sich nicht reduziert, sie nennen es jetzt nur projektbezogene oder prozessbezogenen Audits
· Bereits zertifiziertes Unternehmen: bei der Vergabe von Aufträgen hat man nicht das Gefühl bevorzugt behandelt zu werden.
· Wahrscheinlich aufgrund der geringen Erfahrung der Auditoren gibt es oft Widersprüche in der Akzeptanz von Nachweisen und ob das System in Übereinstimmung mit dem Standard ist. Kennt man zwar auch bei ISO 9001 muss hier aber stärkeres Ausprägungen haben.
Unsere weitere Vorgehensweise beinhaltet die Abarbeitung der Fragenliste, d.h. hinter jeder Frage wird eingetragen, wie der Nachweis aussehen kann / sollte, ob dazu bereits schon was vorliegt und wenn nicht wer dafür verantwortlich ist.
Viele Grüße
Ami
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