QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Interpretation der MSA-Ergebnisse
-
AutorBeiträge
-
Servus zusammen,
Ich bin durch mein Praktikum jetzt erst mit dem ganzen Thema Qualität in Verbindung gekommen und muss mich erstmal durch ein paar Bücher lesen.
Während meines Praktikums habe ich für einige Standardprüfmittel, wie z.B. Bügelmesschrauben, eine MSA mit Verfahren 1 und 2 ausgeführt.Für meinen Bericht möchte ich die Ergebnisse erläutern, wobei ich
jetzt auf das Problem stoße, dass ich zwar weiß was %EV, % AV, %PV und %GRR bedeuten, aber nicht weiß wie ich die Ergebnisse interpretieren soll.Meine Ergbnisse für eine Untersuchung waren:
EV% = 6,99%
AV% = 0,57%
PV% = 20,8%
GRR%= 7,02%Also im Prinzip möchte ich wissen, von was die Wiederholpräzision 6,99% abweicht. usw.
Eine andere Frage bezogen auf Verfahren 1 ist, ob man für Xm auch den Durchschnittswert Xg einsetzten kann. Wenn mein Normal an dem die Untersuchungen durchgeführt werden z.B. Endmaß 50 aber einen IST-Wert von 51 hat, macht es doch keinen Sinn als Xm Wert 50 zu nehmen oder?
Ich hoffe Ihr versteht was ich meine [:D]Ich hoffe ihr könnt mir Weiterhelfen und vielen Dank schon mal. [:)]
Hallo simonQS,
GRR% bezieht sich meistens auf einen von diesen drei Bezugsbereichen:
*Streuung in der Untersuchung / in Verfahren 2
*Prozess-Streuung (wenn eine bekannte Standardabweichung für den Prozess vorgegeben wurde)
*Toleranzbreite (wenn zwei Toleranzgrenzen vorgegeben wurden)Die beiden GRR%-Werte mit Bezug zur Streuung geben Dir den Anteil an, den Du in Deinen Messdaten bzw. in Deinem Prozess nur durch das Messen hast (ohne Teile-Unterschiede) und beantworten die Frage, ob Du die Prozess-Qualität über die Messwerte sinnvoll beurteilen kannst.
Der GRR%-Wert mit Bezug zur Toleranz zeigt dagegen, wie viel von Deiner Toleranzbreite durchs Messen verbraucht wird. Die Frage dahinter ist „Liefern die Messwerte zuverlässige Informationen zur Qualität der Produkte (gut/schlecht)?“
Welche der Bezugsgrößen Du für Deine 6,99% verwendet hast, hat mir meine Glaskugel leider nicht verraten [:)]
Für Verfahren 1 brauchst Du einen Referenzwert von dem Teil, an dem wiederholt Messwerte aufgenommen worden sind. Die Abweichung zwischen Referenzwert und Mittelwert der Wiederholmessungen ist die systematische Abweichung. Nimmst Du für den Referenzwert den Mittelwert der Wiederholmessungen, kannst Du nicht beurteilen, ob es eine systematische Abweichung für Deinen Anwendungsfall gibt.
Viele Grüße
Barbara————
Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.