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Hallo zusammen!!!
kann mir jemand aus dieser Runde vielleicht ein paar Hinweise über gute Literatur zur geschichtlichen Entwicklung des QM geben.
Bräuchte dieses für meine Diplomarbeit. Kann ruhig bis in die Steinzeit zurückgehen.
Habe bislang schn viel Hilfe aus diesem Forum ziehen können, also warum nicht auch hierfür.Gruß Jann
Hallo palme,
hier zwei Links:
http://www.uni-hildesheim.de/~stegmann/babylon.htm
http://www.dsg.ch/codham.htmund hier eine Zusammenfassung der „geschichtlichen Entwicklung“
4.1 Die geschichtliche Entwicklung der Qualität
4.1.1 Erste Qualitätsgesetze
Hammurapi (1728 v. Chr. – 1686 v. Chr.), König der altbabylonischen 1. Dynastie von Babylon, verfasste Gesetze um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, die in völliges Chaos zu versinken drohte. Er veröffentlichte diese Texte auf einem Dioritblock (Kalknatronfeldspat) und nannte sie Kodex. Der Kodex umfasst ca. 280 Paragrafen und ist sehr gut schematisch organisiert. Es gibt zwar noch ältere Gesetze aber der „Kodex Hammurapi“ ist das älteste vollständig überlieferte. Der Stein wurde im Winter 1901 in Susa – Irak (dem antiken Elam) von französischen Archäologen ausgegraben. Er steht heute im Louvre in Paris.
Einige der Gesetzestexte von Hammurapi kann man durchaus als Qualitätsgesetze bezeichnen. Beispiel aus der Architektur:
„Wenn der Baumeister für jemanden ein Haus baut und es nicht fest ausführt und das Haus, das er gebaut hat, einstürzt und den Eigentümer totschlägt, so soll jener Baumeister getötet werden. Wenn es den Sohn des Eigentümers totschlägt, so soll der Sohn jenes Baumeisters getötet werden. Wenn es Sklaven des Eigentümers erschlägt, so soll der Baumeister Sklaven für Sklaven geben.“
Er legte besonderen Wert auf Ackerbau und Viehzucht, vergaß aber auch Randgebiete wie die damalige Medizin nicht:
„Wenn ein Arzt jemandem eine schwere Wunde mit dem Operationsmesser macht und ihn tötet oder jemandem eine Höhlung mit dem Operationsmesser öffnet und ihm das Auge zerstört, so soll man ihm die Hände abhauen. Wenn der Arzt einem Sklaven eines Freigelassenen mit dem Operationsmesser eine schwere Wunde beibringt und ihn tötet, soll er ihn durch einen andern Sklaven ersetzen; zerstört er ihm das Auge, so soll er seinen halben Preis bezahlen.“ [02-G]Um 1200 n. Chr. wurden die Beschauungskennzeichen der Zünfte (z. B. das Zwillings-kennzeichen der Solinger Meister) eingeführt, die auf vielen Artikeln zu finden waren und für „amtliche Qualität“ bürgten. [01-A]
Im 15. Jahrhundert n. Chr. führte Jakob Fugger das Markenzeichen der Fugger und Welser ein, das für einwandfreie Ware stand. [03-G] In der Weiterführung der Geschäfte entstand die bis heute in Augsburg existierende Fugger Bank.
1887 wurde durch das englische Königreich die Kennzeichnung des Herkunftslandes eingeführt. Sie sollte als Abwehrmaßnahme ausländischer Produkte fungieren. Die Kennzeichnung „Made in Germany“ entwickelte sich allerdings schnell als Garant für gute Qualität, so dass das englische Königreich die Verordnung wieder aufhob. „Made in Germany“ blieb allerdings bestehen und steht auch heute noch für gute Qualität. [01-A]
4.1.2 Qualitätsentwicklung in den letzten 100 Jahren
Ein richtiger Boom der Qualität ist seit etwa 100 Jahren zu verfolgen. Leider ist dieser Boom von vielen Modeerscheinungen und Theorien geprägt. Letztendlich hat sich die DIN EN ISO 9000 ff. (9000 – 9004) als das Standbein des Qualitätsmanagements herauskristallisiert. Die geschichtliche Entwicklung wird nur anhand folgender Aufstellung gezeigt, da eine genauere Darstellung pro Thema eine eigene Diplomarbeit umfassen würde [01-A]:
1917: „Control of Quality“ von Radford
1922: Überarbeitung des „Control of Quality“ durch Radford
1934: Quality Control durch Shewart
1943: Ursache-Wirkungs-Diagramm
1949: Quality Control in Japan
1950: „14-Punkte“-System von Demings
1954: „Managing of Quality“ von Juran
1955: Versuchsplanung
1960: FMEA und Zuverlässigkeitsüberprüfung
1960: Toyota Production System
1960: Qualitätskontrolle
1961: Total Quality Control
1964: Null-Fehler-Programm
1965: Japan Total Quality Control
1968: Company-Wide Quality Control
1972: Quality-Function-Deployment
1975: Qualitätssicherung
1985: Lean Production
1986: Total Quality Management
1986: Kaizen
1987: DIN ISO 9000 ff.
1994: Revision des DIN ISO 9000 ff. – Models
2000: DIN EN ISO 9001:2000… leider ist hier das Thema AQAP vergessen worden, daher die Ergänzung:
Es gab bereits einige Systeme, die diese Anforderungen unterstützen wollten. Dabei kann man bis 1600 v. (!) Chr. zurückgehen.Seit etwa 1963 (n. Chr.) erwartet beispielsweise die NATO von ihren Lieferanten eine Zertifizierung nach AQAP („L’Association Québécoise des Amateurs de Perroquets“ oder „Allied Quality Assurance Publications“) um sicher zu sein, dass der Standard geliefert wird, den die NATO-Partner erwarten. In der nichtmilitärischen Industrie gab es auf Basis von AQAP einige Ansätze, von denen sich letztendlich die DIN EN ISO 9001:2000 als die Wirksamste herausstellte. Ihre Leitfäden und Forderungen sind in ihr im Hinblick auf die zu erfüllenden Ziele niedergelegt. Dabei gibt die Norm keine Ziele vor, sondern gibt Hilfestellung, WIE man die Ziele erreicht.
Hoffe das sind erst mal genug Infos.
Grüße Alblondie -
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