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Moin,
ich hätt mal ne Frage an unsere Hydrauliker:
Ich fahr ne Anlage mit 270 bar Betriebsdruck. Nun muss ich die ja vorher auf Dichtigkeit prüfen.
Welchen Druck müsst ich denn da für welche Zeit wirken lassen.Ich bin für jede Info dankbar, auch für die Nummer der Norm, wo ich das finden kann.
Danke
Dino
Hallo Dino!
Bin kein Hydrauliker, aber wir liefern reichlich Geräte, die unter Druck arbeiten. Wir prüfen mit dem 1,5-fachen des zulässigen Dauerbetriebsdrucks für 1 Minute. Ergibt sich aus dem Abstand von 1,5 zur 0,2er Streckgrenze bei der Konstruktion. Merke gerade, das ist eher Festigkeit. Lecks merken wir dabei aber auch sofort. Wenn Du mit Flüssigkeit prüfst, fällt der Druck immer rasant ab. Wenn wir die Dichtigkeit ganz genau haben wollen, drücken wir mit Helium ab und schnüffeln außen mit dem Lecktester.
Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo Frank,
danke für die Antwort. Nun hab ich noch ne Fräge…..
Ihr drückt bei Leckprüfung mit Helium ab und nehmt nen Schnüffler.
Wie teuer iss sowas und wo krieg ich sowas her? Oder gibt es Firmen, die so eine Überprüfung als Lohnauftrag durchführen?
Danke.
Dino
Hallo Dino!
Nicht billig. Der Lecktester kostet ca. gut 10 k€. Gibt billigere, die mit Wasserstoff arbeiten (5 k€). Könnte für Dich tun, Hydraulik sifft doch eh‘ immmer ;-). Der Wasserstoff ist in so niedriger Konzentration mit Luft vermischt, daß keine Explosionsgefahr besteht.
Ich bin leider nur Anwender, hab‘ die Dinger nie selber beschaffen müssen. Ist deine Hydraulik transportabel? Wenn ja, könntest Du selber für die Adaption der Heliumflasche sorgen und einfach in der Umgebung nachfragen, ob jemand einen Lecktester mit Schnüffler hat und Du mal vorbeikommen könntest. Das Helium ist nicht billig, aber Ihr seid doch im Luxussegment.
Aber brauchst Du’s wirklich so genau? Einfache Heliumlecktester prüfen bis 10E-6 mbar*l/s. Ab 10E-3 mbar*l/s bist Du wasserdampfdicht. Reicht’s nicht, die Anlage unter Druck zu setzen, den Wert vom Manometer aufzuschreiben, nach einer halben Stunde noch mal aufzuschreiben (bei den Drücken kann sich beim ersten Mal einiges setzen) und dann über Nacht stehen zu lassen?
Gasleitungen in Häusern werden auch so geprüft. Halt mit 100 mbar Luft statt mit 405 bar Öl.Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Servus,
siehst du, genau das ist mein Problem.
Die Hydraulik DARF nicht siffen. Und transportabel…hmm.. ja, die Donau runter wenn der Dampfer fertig ist.Ich bin eh der Meinung, dass wir diese Helium Sache net brauchen. War die Idee von meinem Produktionsleiter.
Aber die Angabe mit dem Druck hilft mir, wir haben wohl bis dato bei nem Arbeitsdruck von 20 bis 270 bar mit 300 geprüft, und das scheint mir zu wenig.Dino
Evt schreibt ja euer Kunde die Dauer der Prüfung vor. Ich kenne Prüfungen bei denen der Druck in 24h nur um einen bestimmten Wert abfallen darf, je nach Dichtigkeitsanforderung (Klasse).
Der Druckverlust wird dann über die zeit aufgezeichnet und dem Kunden mit dem geprüften Teil mitgeliefert. Allerdings ist auch hier die Prüfanlage nicht ganz billig.Vom Druck her ist der Faktor 1,5 bis 2 ganz okay.
PS Hydraulikschläuche sind nicht für die Ewigkeit gemacht(Verpressdatum ist entscheidend) und jährlich zu überprüfen
Gruß Sandra -
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