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Hallo beisammen
Ich bin beim Auditieren eines Bestückers auf ein Lager mit alten Gurten gestoßen. Dort waren Widerstände, Varistoren und Schaltkreise, die stw. schon mehr als zwei Jahre dort lagen. Ein Verfallsdatum stand nicht auf den Gurten. Die Teile sind aber alle einzeln in den Nestern verschlossen, vielleicht sogar unter Stickstoff.
Wie hättet Ihr als Auditor bewertet?
Eine Abweichung war auf alle Fälle, dass es keine Vorgabedokumente über die Lagerbedingungen gab.
Gruß
M.Wie sieht es mit einem Datenblatt aus?
Wer sagt dass die Teile nicht schon einmal geöffnet wurden. (neu verpackt)Noch gefunden:
Klima: Der Joint Industry Standard J-STD-001C (siehe Literatur) schlägt vor, die Grenzen relativ weit nach Komfort des Bedienpersonals und Lötbarkeit zu setzen, und zwar die Temperatur zwischen +18°C und +30°C, und die relative Feuchte auf maximal 70% zu begrenzen; bei einer relativen Feuchte unter 30% muss der Baugruppenhersteller ein effektives ESD-Kontrollprogramm nachweisen. Es macht Sinn, den unteren Wert nicht zu begrenzen, denn Bauelemente mit einem hohen MSL (Moisture Sensitivity Level = Feuchte-Empfindlichkeitsstufe) müssen in einer Umgebung unter 10% relativer Feuchte aufbewahrt werden; wenn sie unter „normalen“ Bedingungen lagern, müssen sie vor dem Löten getrocknet werden, um Popcorning (Aufplatzen, Delaminierung) zu vermeiden. Bei höheren Anforderungen an die Prozesskontrolle können die Grenzen für Temperatur und Feuchte enger gesetzt werden.geändert von – pen_26 on 28/09/2007 06:51:56
Hallo
Ich denke Deine Bewertung als Abweichung ist korrekt.
Wir haben vor einigen Jahren dieses Thema gelöst, indem wir für die Bauteile Mindest- Haltbarkeit-Daten festgelegt haben. Die Bauteile werden periodisch danach abgefragt und diejenigen mit überzogenen Haltbarkeitsdaten ausgesondert. Schwieriger ist es mit Fertigprodukten auf Lager. Dies ist eine sehr diffiziele Angelegenheit, bei welcher wir bis heute keine optimale Lösung gefunden haben. Dabei geht es neben der schlechteren Lötfähigkeit auch um eventuelle Entladungen verschiedener Bauteile nach längerer Lagerung. Mein Vorschlag dazu war, bei Produkten, welche längere Zeit lagern (z.B. > 1 Jahr), vor Versand eine erneute Funktionsprüfung durchzuführen. Bisher gibt es dazu aber keine eindeutige Aussage, da sich die Experten noch nicht über eine Regelung geeinigt haben.
schönen Tag
Lothar„welche längere Zeit lagern (z.B. > 1 Jahr),“
oh, da habt ihr aber wohl zuviel Kapital. Wäre es nicht sinnvoller die Produktion zurück zuschrauben, als auf Halde zu produzieren. Wirtschaftlich sind solche Lagerzeit ein absolutes ko Kriterium. Absolut totes kapital, welches nicht mal im Konkursfall aktiviert werden kann.
Monika
Hallo Monika
Natürlich produzieren wir nicht „auf Halde“, aber es gibt eben hin und wieder Ausnahmen. Dabei unterscheiden sich manchmal eben die geplante Theorie und die gelebte Praxis. Auch für diese Produkte (auch wenn es nur wenige Einzelfälle sind) gilt es, eine brauchbare Lösung zu finden.
Schönen Tag noch
Lothar -
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