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Hallo,
da ich diesem Forum schon einige nützliche Ratschläge und Tipps entnehmen konnte, wende ich mit einem neuen Problem an Euch. Die Hygieneleute kommen leider nicht aus dem Knick mit einem Hygieneforum ähnlicher Art.
Wir stellen Folien für Lebensmittelverpackungen her. Die Kunden fordern ein Hygienezertifikat. Ich sitze nun an den Grundlagen und arbeite mich durch das HACCP-Konzept. Wer kann mir helfen, kritische Kontrollpunkte mit ihren Grenzwerten für Folien festzulegen? Für Lebensmittel selbst ist es ja klar: die Temperatur muss sich in Grenzwerten bewegen und kann ständig beobachtet, sprich gemessen werden. Aber wenn 36000 m Folie metallisiert werden – was kann man denn da messen? Wer kann helfen mit seinen Erfahrungen?… also völlig ausenstehender der Lebensmittelindustrie, der aber das Hickhack der Kennzahlen schon hinter sich hat, sind mir spontan ein paar Zahlen eingefallen:
Beschichtungsdicke, Fehlerquote, Zeitverbrauch, Kosten fehlerhaftes Material, Bedienerfehler…Weiß nicht ob das weiterhilft.
Hallo Merle,
bei 36000 m Folie kannst Du einiges messen, von der Dicke über die Qualität (Zugfestigkeit, Einschlüsse, Risse, Löcher,…) bis hin zur mikrobiologischen Belastung. Die Frage ist eher, was für Euch interessant ist, deshalb würde ich den HACCP nehmen und die Anforderungen raussuchen, aus den Anforderungen messbare Kennzahlen machen und kritische Grenzen festzulegen. Wenn Du z. B. eine geringe mikrobiologische Belastung als Anforderung hast, dann kannst Du die Keimbelastung der Folie nach Test xy als Kennzahl nehmen und die maximal erlaubte Keimzahl als Grenzwert.
Für diese Festlegungen brauchst Du das Wissen der Mitarbeiter (Produktion, Labor,..) und die Anforderungen Eurer Kunden, weil die Dir am besten sagen können, wie die Folie hinterher sein soll, um gut zu sein und welche Probleme es geben kann.
Hier sind noch ein paar interessante Links der Konkurrenz, die sich auch mit dem Thema auseinander gesetzt haben:
http://verpackung.plast-box.com/haccp.php
http://www.lemitec.de/projekte/haccpA/HACCPAtlas3.htm
http://www.evc-films.de/index.php?id=21&lang=deIch hoffe das hilft Dir weiter.
Viele Grüße
Barbara
Hallo Merle,
hatte mal früher Kontakt mit der HACCP im Bereich Getränkeflaschen-Verschlüsse.
Grundsätzlich solltet Euer Unternehmen mit der Folie die Anforderungen des Kunden erfüllen = Qualität.
Hierzu gibt es doch wohl auch Vorgaben vom Kunden, oder?
Genau diese Anforderungen sind Euere Messgrößen.
Hinzu kommen noch Schlüssel-Größen, die zur Steuerung des Prozesses festgeschrieben sind, um diese Anforderungen zu erzielen.
Dann noch ein paar wirtschaftliche Größen (Q-Kosten – siehe Albondie)
Alle andere Kennzahlen dienen dem Nichts und erschweren nur die Arbeit !!Spruch zum Freitag ;-)))
Wenn man sein Ziel kennt, gibt dies Festigkeit;
Festigkeit führt zu innerem Frieden;
Innerer Frieden ermöglicht besonnenes Nachdenken;
besonnenes Nachdenken führt zum Gelingen.
(LAOTSE)Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !
geändert von – qualyman on 03/10/2004 19:22:25
Hallo Merle!
HACCP heißt nicht, dass ein „Einzelkämpfer“ an dieses Thema gesetzt wird, der ein Konzept ausarbeitet. Viel mehr solltest du ein HACCP-Team gründen! In diesem Team sollten meiner Meinung nach auch Mitarbeiter aus Vertrieb, Produktion etc. sein.
Aufgabe dieses Teams ist es nun, den kompleten Produktionsprozess „unter die Lupe“ zu nehmen. Fragestellung hier sollte in Bezug auf HACCP sein: Wo gibt es für das Produkt Kontaminationsmöglichkeiten in Bezug auf physikalische, chemische und mikrobiologische Produkte und wie dämme ich diese Risiken ein. In dem Moment wo ihr im Team darüber diskutiert sprecht ihr dann natürlich auch über die Messbarkeit und so findest du auch die Kennzahlen!
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch, sich einen Berater ins Haus zu holen, der entsprechende Erfahrungen hat und euer Team in die richtige Richtung steuert.Gruß, Guido
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