Gewindelehrdorne vorm Prüfvorgang ölen?2016-05-27T09:50:10+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Gewindelehrdorne vorm Prüfvorgang ölen?

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  • ryala
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    Sehr geehrte Forumsteilnehmer,

    ich betreue zur zeit einen Kunden, bei dem es im Hause selbst eine grosse Diskrepanz zur Anwendung von Gewindegrenzlehrdoren gibt.
    Die herstellende Abteilung -Zerspanung- prüft die Gewinde (wenn überhaupt [:(!] indem sie den Lehrdorn extra einölt => alle Gewinde gut. ihr interner Kunde prüft (für mich normal) ohne Öl. => 1/3 der Gewinde schlecht.
    Auch die richtigen Kunden prüfen mit „sauberen“ Dornen =>1/3 schlecht.
    Nun streiten sich die Geister was richtig ist.
    Ich selbst kenne es so, dass Mess und Prüfmittel nicht manipuliert (auch nicht mit Ölen oder Fetten) werden dürfen. Für „schwierige“ Materialien („fressen“) gibt es DG-beschichtete Lehren. Aber leider ist die Prüfrichlinie an dieser Stelle schwach, d.h. sie beschreibt nur das Eindrehen.
    [Natürlich darf der gereinigte Dorn zur Aufbewahrung eingeölt werden.]
    Was ist nun richtig und kennt jemand eine Richtlinie aus der genaueres hervorgeht?
    Vielen Dank für Ihre Antwort(en)!
    Gruss Ryala

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Ryala!

    Bei Deiner Beschreibung des Umgangs mit Gewindelehrdornen wird mir schon etwas schwummrig. Ich kenne es, daß die Dinger trocken laufen müssen (sind ja auch aus gehärtetem Stahl und sehr glatt) und daß man maximal ein bischen Spiritus zur Hilfe nimmt, um einen festgefressenen wieder rauszukriegen. Die nächste Frage bei den Methoden wäre dann, bei welcher Temperatur die Prüfung durchgeführt wird? Direkt hinter der Maschine, wenn die Teile noch schön warm sind??? Bei Aluteilen macht das besonders viel Spaß….

    Norm hin, Norm her (die ich jetzt gerade nicht auswendig weiß): So was ist einfach Pfusch! Und was auch Pfusch ist, ist einen Herstellprozeß dermaßen an der Grenze zu fahren, daß solche Themen eine Rolle spielen. Schau‘ Dir mal die Toleranzen von Gewinden an. Selbst bei Feingewinden bist Du da bei mehreren Zehnteln.

    Schöne Grüße

    Frank

    „and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
    ‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)

    ryala
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 2

    Hallo Frank,

    vielen Dank für Deine Antwort – ich sehe es genauso und mittlerweile wurde es von zuständigen Stellen des VDI´s und der DIN auch bestätigt.
    Der Kunde prüft falsch. D.h. seine Mitarbeiter.
    2/3 der Produktion ist gut und lässt sich auch „normal“ Prüfen – bei 1/3 hilft man nach, indem man die Lehre ölt.
    Dabei werden sie durch einen externen „Zerspanungsexperten“ unterstützt, der wahrscheinlich noch nie vorher eine solche Lehre in der Hand hatte.
    Die Prüfung findet in der Zerspanung statt – wahrscheinlich direkt hinter der Maschine. => Ergebnis: alles gut / wir sind die Besten.
    Der Externe Berater schob die Schuld dem TEM-Entgraten zu und klopfte sich auf die Schulter, als wirklich gute Gewinde auch gut aus diesem Entgratprozess herauskamen.
    Die Überprüfung – bei der die Gewinde schlecht waren – fand an mehreren Stellen statt: in der Folgeproduktion (Kunde der Zerspanung), bei mir im Büro [:), bei Kunden des Kunden,] aber auch unter Laborbedingungen statt.
    Es wurden „Hand“-Dorne, verschieden mit dem Umgang vertraute Personen aber auch motorische Prüfdorne eingesetzt. Ergebnis: schlechte Gewinde
    Gruss Ryala

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Ryala!

    Prima! Dann hast Du für den 8D-Report ja auch gleich schon das Grundproblem identifiziert: Einsatz externer Berater! Das müßte sich doch abstellen lassen….

    ;-)

    Schöne Grüße

    Frank

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