Frage zur Ein-Faktor-Methode2009-05-10T15:58:50+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Frage zur Ein-Faktor-Methode

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  • Daywalker_34
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    Beitragsanzahl: 8

    Hallo zusammen,

    ich suche eine Hilfe zu der Ein-Faktor-Methode.

    In der Aufgabenstellung zu meinem Fernstudium wird nach einer Beschreibung zu folgenden Punkten gefragt:

    – Vorteile
    – Nachteile
    – den bevorzugten Anwendungsfall
    – in Stichworten die Elemente

    Die ersten beiden Punkte konnte ich anhand Bücher, Skript lösen, aber die anderen beiden verstehe ich nicht.

    Ist mit bevorzugter Anwendungsfall gemeint, dass ich jeweils einen Faktor A oder B oder C (bis max. 3 Faktoren) ändern kann, um den jeweiligen Effekt bei gleichen Randbedingungen zu beobachten oder meint man ein Anwendungsgebiet, dass ist mir nicht klar!

    Was meint man mit Elemente der Ein-Faktor-Methode?

    Vielen Dank im Voraus.

    Gruß

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Daywalker,

    die Ein-Faktor-Methode heißt auch „ein Faktor zur Zeit“-Methode oder englisch „One Factor at a Time (OFAT)“. Eine kurze Einführung findest Du bei chemgapedia.de und einen Vergleich DoE und OFAT bei statease.com.

    Der „Vorteil“ von OFAT, direkt den Einfluss einer Größe sehen zu können, wird durch einen sehr viel höheren Versuchsaufwand erkauft. Zusätzlich lassen sich mit OFAT weder Wechselwirkungen/Interaktionen noch quadratische Effekte schätzen und eine Gesamtsicht auf den Prozess gibt es auch nicht.

    OFAT ist ein bisschen so, als würdest Du ein Auto von allen Seiten fotografieren und die Fotos zusammenkleben. Das sieht dann so ähnlich aus wie das Auto, taugt aber als Modell für ein Auto nichts.

    Bevorzugte Anwendungsfälle:

    1. Fehlendes Wissen über Versuchsplanungsmethoden

    2. Ablehnung statistischer Methoden (glaube keiner Statistik…)

    3. Idee man könnte durch diese Methode schneller/mehr sehen als durch DoE

    4. Superselten: Prozess in dem es tatsächlich keine Wechselwirkungen oder Potenz-Effekte gibt. (Da Du das vorher kaum ausschließen kannst, ist es ein schmales Brett, damit eine Testreihe aufzubauen.)

    Die OFAT-Elemente hast Du schon richtig beschrieben (das mit den konstanten Randbedingungen).

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Daywalker_34
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 8

    Hallo Barbara,

    vielen Dank für diese ausführliche Antwort…..da bin ich doch mit meinen Punkten was ich in Bezug auf Anwendungsfall gefunden hatte total falschgelegen.

    Den Punkt mit in Stichworten die Elemente der Ein-Faktor-Methode find ich total doof geschrieben….das kann doch nicht nur der Punkt konstante Randbedingungen bei Variation der jeweiligen Faktoren sein???! Kenn mich da halt nicht aus und in unserem tollen Skript bzw Internet ist dazu auch nicht wirklich ausführlich was zu finden.

    Sollte es so sein….shit happens dann bleibt es bei einer Erläuterung zu Elemente.

    Schönen Tag und nochmals Dank!

    Gruß

    geändert von – Daywalker_34 on 11/05/2009 15:53:01

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Daywalker,

    Ein-Faktor-Methode heißt nun mal schlicht, dass alle Faktoren bis auf einen konstant festgehalten werden und nur ein einziger Faktor variiert wird.

    Idee dabei: Wenn der Faktor eine Veränderung des Ergebnisses bewirkt, sieht man das am ehesten, wenn eben nur dieser eine Faktor verändert wird.

    Nachteil: Wechselwirkungen zwischen zwei und mehreren Faktoren lassen sich so nicht finden (hab ich ja oben schon geschrieben) und außerdem dauert die iterative Suche länger als die DoE.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

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    (Ernest Rutherford, Physiker)

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