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Ist es denn mittlerweile übliche Praxis, das Reisekosten (des Kunden), die wegen Qualitätsproblemen (des Lieferanten) auftauchen, dem Lieferanten belastet werden?
Wenn ja, in welchen Größenordnungen?
mfg Loretta
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Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns endlich Daten sehen.
© Dr. rer. pol. Gerhard Kocher (*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom
—Hallo Loretta,
ja, leider ist das mittlerweile üblich geworden. Einer unserer Kunden hat sich mehrfache Auslandsreisen zu sogenannten Audits voll erstatten lassen. Frei nach dem Motto “ wenn ihr nicht wollt müßt ihr uns ja nicht beliefern“.
So ist das Leben. Dafür ist die frühere Praxis des Einforderns teurer Geschenke, war ein anderer Kunde, auf Null zurückgegangen.
Q-Bär
Hallo,
Ja so ist es auch bei uns.Gruss
Carlos
heisst das, jetzt konstruiere ich ein Beispiel, man liefert Kleinteile für cents & zahlt, wenns dumm geht, Flug, Mietwagen, Hotel….?????????
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Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns endlich Daten sehen.
© Dr. rer. pol. Gerhard Kocher (*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom
—Ja kann ich auch nur Bestätigen. Aber es wird grundsätzlich differenziert ob die Reise direkt etwas mit einem Qualitätsproblem zu tun hat, und welche Auswirkungen das Fehlerbild auf die Funktion , Merkmale hat. Ansonsten wenn es um normale dinge geht wie Durchsprache des APQP Prozesses oder PPAP Abnahme. Diese Kosten werden noch vom Kunden gedeckt.
Mann wird es aber noch intensiver treiben , bei uns wird die gesamte Wertschöpfungskette durchleuchtet um diese Kosten vom WE bis Montage sichtbar zumachen , da sind die Reisekosten fast noch ein Topfen.Gruss
robbob
Hallole Seffe Loretta,
kenne folgenden Fall eines OEM´s:
– 2 OEM-Auditoren hängen sich an Auditor des den Tier1, der einen Tier2 auditieren möchte.
Bisher fast ganz normal, bis auf folgendes:
– Standort des Tier2: in Singapur
– Ticket für 2+1 Auditoren, First Class
– 4 Tage für Audit vorort = 12 Manntage !?!
– 2 Tage für Erholung und Shopping
– 6 Tage Hotel u. Bewirtung mit allem Drum und Dran
– 2 Tage für Hin- und Rückflug
– 64 Std. a Euro 80.- für OEM-Auditoren (Verdienstausfall OEM-Team)Summa Summarum: Euro 30.000.- für einen Tier1 Lieferanten mit gerade mal 40 MA !!!!!
Da muß die Oma lange für Stricken!
Kann man das eigendlich noch unter „Bewirtung von Kunden“ dem Finanzamt einreichen oder fällt das unter die Rubrik „Audit-Tourismus“?
Spruch des Tages:
Am gefährlichsten ist die Dummheit, die nicht Ausdruck von Unbildung, sondern von Ausbildung ist.
Helmut Arntzen, deutscher AphoristikerGute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !
Hallo,
also wenn ich das alles so lese kann ich doch
wirklich froh sein das wir nichts für die
autoindustrie herstellen. Da kannse ja echt
nur noch mit dem kopp schütteln !Gruß aus dem Outback
Stefan
„Venceremos“ Wir werden Siegen !
Das was Qualyman beschreibt ist wirklich nicht i.O.
Andererseits.. wenn Du 1500 (!) aktive Lieferanten weltweit betreust und nur durch Q-Probleme (keine R&R oder Projektarbeiten) an die 400000€ / Jahr zusammenkommen..—
Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns endlich Daten sehen.
© Dr. rer. pol. Gerhard Kocher (*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom
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