QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › FMEA verpflichtend?
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hallo zusammen
hätte mal eine frage an die automobilistenwir sind zulieferer zur automobilindustrie und hatten vor kurzem ein kundenaudit, dort hatten wir eine abweichung, weil bei uns keine FMEA vorhanden ist – dazu meine frage – müssen wir als zulieferer (zertifiziert nach 9100 auf basis 9001) aufgrund eines kundenaudits (bzw. forderung) eine FMEA einführen, oder genügt das bisherige system mit vorbeuge- und korrekturmaßnahmen.
gruß dorni
Sei froh, dass Sie Dir die 9001 abgenommen haben!!!
Wir „dürfen“ uns nach ISO/TS 16949 zertifizieren lassen. Forderung vom Einkauf!
Also, mach schnell die FMEA und sei glücklich!Gruß
AlexbikerHallo dorni,
Ihr seid dazu angehalten, Kundenforderungen umzusetzen. Wenn dazu die FMEA gehört, dann müsstet Ihr schon begründen, warum Ihr das nicht macht. Wenn es dadurch zusätzliche Kosten gibt, weil die Erstellung Zeit und Personal bindet, dann würde ich das so an den Kunden weitergeben (sowohl schriftlich als Info als auch in der Angebots-Kalkulation als Geld).
Viele Grüße
Barbara
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Es gibt drei Arten von Menschen: Solche, die zählen können und solche, die nicht zählen können.Hallo Dorni,
die 9001 fordert es explizit nicht.
Wenn eine FMEA Euch nichts bringt, um die eigenen Prozesse selber besser zu gestalten, dann könnt ihr das auch sicher gut dem Kunden gegenüber begründen.
Das würde ich dann auch so tun.IMHO halte ich FMEA für ein gutes Werkzeug sich selbst und die Prozesse, die man Tag für Tag lebt, kritisch und systematisch zu hinterfragen.
Habt ihr in der Vergangenheit schon FMEA gemacht?Gruß aus dem Norden
QMarcHallo dormi,
Versthe mich nicht falsch, ich möchte dich nicht angreifen, aber versuche es mal von einer anderen Seite zu sehen.
Der Kunde fordert von euch nicht, dass ihr eine FMEA macht, nur damit ihr sie gemacht hat, sondern er möchte sehenm wie ihr euch mit euren Prozessen und Prozessfolgen auseinander setzt.
Versuche es als chance zu sehen eure Prozesse im Sinne von KVP zu verbessern.Gruss
Carloshallo zusammen
das ich eine FMEA einführen werde ist sowieso unbestritten (dem kunden zuliebe), mir ging es bei der frage viel mehr um die teilweise zu „große macht“ des kunden! nach dem motto „machst du das nicht, dann bekommst du den auftrag nicht“ hat man dich voll in der hand. natürlich ist die ISO 9000 voll auf die kunden ausgerichtet, aber dürfen die wirklich alles mit einem machen? barbaras argument mit dem durchrechnen und auflisten gefällt mir recht gut. dem kunden zu erklären warum wir keine FMEA haben ist wieder schwieriger, denn er besteht darauf – nur, wir sind stahlerzeuger und stellen rein computerunterstützt edelstahl in allen sorten her, das erschmelzen von eisen/stahl hat jahrhunderte tradition und man kann bei diesem prozess nicht viel ändern oder verbessern – d.h. meine FMEA besteht dann zu ~80% nur auf dem papier – ist das sinn und zweck der übung?
guten morgen
dorniHallo dorni,
letztlich ist es der Kunde, der Dein Gehalt zahlt. Insofern hat er auch die Berechtigung, eine Leistung zu seinen Bedingungen zu verlangen, solange die Bedingungen nicht völlig neben der Spur sind. (Das finde ich bei der FMEA-Forderung nicht.)
Wenn bei Euch die RPZs sowieso alle sehr klein sind, dann hast Du gegenüber dem Kunden eine sehr gute Argumentationsbasis, warum Du das vorher nicht gemacht hast.
Auch wenn bei Euch aus Tradition alle Vorgänge und Schwierigkeiten sehr offensichtlich sind, kann Euch eine FMEA helfen, nochmal z. B. über erweiterte Kontrollmöglichkeiten für hohe RPZs nachzudenken.
Viele Grüße
Barbara
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Es gibt drei Arten von Menschen: Solche, die zählen können und solche, die nicht zählen können.Natürlich ist es so wie Barabara sagt, der Kunde zahlt unser aller Gehalt. Nur ist es leider auch bei FMEAs, wie auch bei 8Ds etc, nicht allein damit getan, das eingeführt zu haben bzw. eine gemacht zu haben. Sonst ist es wieder mal nicht das Papier wert, auf dem es steht. Auch wenn der Kunde nachher sein Papier hat (weil sein Kunde es fordert) und alle glücklich sind. Gerade zu einer FMEA gehört mehr als über die Matrix zu gehen und nachher 10 RPZs zu haben, die alle gut sind. Da sollte das Team, das die FMEA macht, schon fit sein.
Sprach einer, der beim Kunden des Kunden eine alte, vor Fehlern und Blödsinn nur so strotzende FMEA hat vorstellen „dürfen“. Diese wurde auch nur gemacht, weil das im Automotive-Bereich nötig ist und dem Kunden hat es gereicht.
Gruß,
Dieter -
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