QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › FMEA: Fehler-Entdeckung bei Sichtprüfung
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AutorBeiträge
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Hallo miteinander!
Wie hoch schätzt ihr den Faktor für die Entdeckung in einer P-FMEA ein, die eine „visuelle Sichtprüfung durch MA“ vorsieht.
Der Fehler ist für einen Laien, wie mich, kaum sichtbar.
Die MA machen das aber mind. für 4 Stunden ( mit mind. 2 Stunden Unterbrechung mit anderer Arbeit)
Und…. das Merkmal, das mit Sicht geprüft wird, ist eine Hauptfunktion, also signifikant! Es gibt noch keine Möglichkeit für eine automatisierte Prüfung.Wer hat hierzu eine realistische Einstufung oder Klassifizierung der Entdeckungsstufen von 1 bis 10 ?
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman,
meine Erfahrungen beim Aussortieren von Fehlern aus optischem Glas mit sehr gut eingewiesenem Personl: Mindestens 2-3% Schlupf.=> 5
Ach ja, wenn die Teile 2 mal sortierte werden, kannste die Schlupfrate noch mal um ca. 1% senken. Du siehst, es bleibt eine unglückliche Lösung.Viele Grüße, Kalli
geändert von – kalli on 05/10/2009 18:16:42
Hallo Qualyman!
Bei uns ist „Sichtprüfung“ (100%) normalerweise eine „6“. Ich hoffe, Deine Mitarbeiter machen das nicht für mindestens, sondern für maximal 4 Stunden.
Kannst Du ihnen ein großes Los nach der Prüfung klauen, von den fehlerhaften die Markierung entfernen und die Seriennummer o.ä. festhalten (oder sie z.B. mit etwas markieren, das nur im UV-Licht sichtbar ist)? Dann sie das Los noch mal prüfen lassen, ohne daß sie’s merken. Danach solltest Du ein paar Anhaltspunkte für die Sicherheit der Prüfung haben.
Braucht man natürlich ein gutes Verhältnis zu den Mitarbeitern, daß man für so Scherze nicht hinterher zerlegt wird…
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it.“ (Charlie Braun)
Hallo miteinander,
danke für die bisherigen Antworten.
@Frank
Deinen Vorschlag habe ich gestern schon durchgeführt, hochoffiziell als MSA deklariert! 10 Prüflinge, davon 4 Prüflinge mit versch. Fehlern, 3 MA aus der Sichtprüfungsriege, gleich am Anfang der Schicht, also ausgeruhte MA.Ergebnis: Erschreckend!
Aus i.O.-Teilen wurden n.i.O.-Teile und auch umgekehrt! Prüfmethode: absolut ungeeignet!Diesen Test habe ich aber nicht durchgeführt, um die Qualifikation der MA zu überprüfen, sondern der GF zu beweisen, dass dieses Merkmal nicht sicher von den MA beurteilt werden kann.
Vielmehr bedarf es Prozessverbesserungen, die die „Quälerei“ Sichtprüfung überflüssig macht.
Als letzte Alternative gäbe es da noch eine automatisierte Prüfung mit Kamera oder so.
Aber: beides erfordert Investitionen, die nicht genehmigt werden können und außerdem die GF: „Wir hatten bisher noch keine Reklamationen, welche die Kosten rechtfertigen“Habe die Sichtprüfung in der PFMEA bei der Entdeckung mit 8 bewertet und dadurch eine RPZ von über 240 erhalten. Es sind keine weitere Maßnahmen geplant, die zur Reduzierung der RPZ führen.
In der FMEA steht dann noch als Bemerkung der Hinweis: „GF ist darüber informiert..siehe Mail vom..“
Damit ist der Fall für mich erledigt.
Spannend wird es erst wieder, wenn es wirklich zum Eklat kommt.Reden ist unser Privileg.
Wenn wir ein Problem haben, das wir nicht durch Reden lösen können, dann hat das alles keinen Sinn.
Mario Adorf (*1930),deutsch-italienischer SchauspielerGute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Qualyman!
… und außerdem die GF: „Wir hatten bisher noch keine Reklamationen, welche die Kosten rechtfertigen“
Versteh‘ ich das richtig: Ihr führt zu 100% eine Prüfung durch, die nicht nur nicht mit Sicherheit trägt, sondern bei der sich wahrscheinlich keine zwei der eingesetzten „Meßmittel“ über gut und schlecht am gleichen Teil einig werden? Und es hat noch nie ein Kunde reklamiert? Kann es sein, daß entweder die Klassifizierung als Hauptmerkmal von einem Blinden mittels eines Dartboards vorgenommen wurde oder die „Grenzen“ des Merkmals viel zu eng spezifiziert sind?
Auf jeden Fall scheint Euer Fertigungsprozeß sehr viel besser zu sein als die Prüfung. Was Deming dann getan hätte, weißt Du selber…Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it.“ (Charlie Braun)
Hi Frank,
viel Wahres in Deiner Antwort!
Das Merkmal ist Dichtheit einer Verklebung und für das Produkt sehr wichtig.Aber: bisher wurden alle Reklamationen wegen schwieriger Nachweisführung auf den Kunden geschoben.
Der Prozess ist bei weitem nicht stabil, nur die Ausreden ;-)Habe soeben aus Deiner Bemerkung mit dem Dartspiel einen Verbesserungsvorschlag gemacht. Das erleichtert ungemein die Arbeit der Q-Planer!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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… Dichtheit per Sichtprüfung … faszinierend …da können Biologen über das menschliche Auge noch was lernen …
Wie sieht das Ding denn aus und wie merkt der Kunde, daß es undicht ist? Im Feld Wasser reingelaufen oder schon vorher?
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it.“ (Charlie Braun)
Hallo Frank,
nö, hat mit Wasser nichts zu tun!
Kunde merkt ein undichtes Teil, wenn ein Partikel angesaugt wird und zw. Kolben und Deckel gerät.Kommst Du auf unser UT?
Da kann ich Dir es besser erklären und zeigen, als hier im Forum.Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman,
ist ja ne heiße Sache mit Eurer visuellen Prüfung. Ich dachte immer wir haben es schwer den „Leuten“ (Auditor, Kunden) klar zu machen das wir unsere freigabe letztendlich nur über eine visuelle Beurteilung laufen lassen. (Wir stellen Farbe her)
Wäre klasse wenn wir beim UT drüber reden könnten, die Teile würde ich auch gerne mal sehen.
Bis denne
Hallo qualyman
in der P-FMEA, bei visuellen Prüfungen, welche durch Menschen erfolge, nmuss mindestens ein 6 stehen.
So gefordert durch unsere geliebte Automobilindustrie….Gruss
Carlos
Hallo Carlos,
sehe ich genauso, gehe aber mit der Entdeckungswahrscheinlichkeit immer auf 8!
Niemand kann von einem MA erwarten, dass dieser 2 Stunden hochkonzentriert nach Fehlern geiern muss, welche normalerweise kein normaler Mensch sieht. Das ist für mich einfach „Quälerei“!
In schlauen Q-Bücher steht ja auch: Fehler-Schlupf bei Sichtprüfung: 25-30%.
Deshalb immer die Bewertung 8!Irgendwann muss doch mal der Prozess so verbessert werden, dass die Quälerei nicht mehr benötigt wird.
Übrigens: das Wort Qualität wurde von Qual abgeleitet!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Qualyman
dank den Fortschritten in der Elektronik und in der Bilderfassung, wird diese Qual wohl langsam aber sicher Vergangenheit sein.Gruss
Carlos
Hallo Qualyman!
Mußte Lieferanten ärgern, deshalb erst jetzt:
Wenn die Geometrie nicht völlig unmöglich ist und die Anforderungen nicht sehr hoch, würde ich einen Wasserstoff-Lecktester einsetzen. Die Dinger kosten nicht die Welt, das Gas ist billig (Stickstoff mit 5% Wasserstoff) und die Prüfung geht garantiert schneller als das, was Ihr jetzt treibt.
Ich bin am Usertreffen, aber Du kannst mir ja mal ein paar Photos an meine Adresse schicken.
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it.“ (Charlie Braun)
So geht’s natürlich auch. Die Lecktester sind halt schneller und genauer – wenn auch etwas teuerer in der Anschaffung.
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it.“ (Charlie Braun)
Hallo zusammen,
bevor es zu technisch wird:
Sichtprüfung: vorhandensein von Kleber an den entsprechenden Stellen
Material: Papier und PU-KleberKeine Möglichkeit mit Gas/Luft oder Flüssigkeit zu prüfen.
Bringe das Problem mit zum UT 2009, da können wir darüber diskutieren.
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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