Finanzkrise: Auswirkungen auf Qualität und Job?2008-10-14T15:01:08+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Finanzkrise: Auswirkungen auf Qualität und Job?

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  • medi12
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    Beitragsanzahl: 683

    Hallo zusammen,

    das Problem ist doch, dass überhaupt solche Verträge geschlossen werden, die auch dann noch Prämien zusichern, wenn das Unternehmen schon mächtig in die Sch… geritten wurde.

    @Michael, klar verdienen wollen wir alle, doch wenn ich die letzten Jahre schon Millionen verdient habe, mir um meine persönlcihe Zukunft zumindest finanziell keine Sorgen mehr machen brauche, dann kann ich doch mal locker auf so ein paar zusätzliche Milliönchen verzichten und stattdessen meine Augen auch mal auf die richten, die mir die letzten Gehaltszahlungen und Prämien mit großem Anteil mit gesichert haben, meine Mitarbeiter.
    Als Manager trage ich die Verantwortung, und zwar nicht nur gegenüber den Aktionären, sondern auch gegenüber den Mitarbeitern und das sollte ich dann auch zeigen.

    Medi

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Das menschliche Gehirn ist so programmiert, dass Erfahrung sammeln ausnahmeslos mit Schmerz (körperlich oder seelich) verbunden ist.

    Deswegen wurde es auch Zeit für diese Krise.

    Martin S

    RalfAb
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 313

    …deshalb schlagen wir alle unsere Kinder und stehen auf SM – damit wir, und unsere Umwelt, neue Erfahrungen sammeln.
    Deine Aussage möchte ich doch mehr als in Frage stellen.

    Ralf

    Ralf

    geändert von – ralfab on 17/02/2009 10:51:46

    medi12
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 683

    …deshalb werde ich mir jetzt doch mal eine kleine Reitpeitsche ins Büro legen…

    Nein, mal im Ernst. Dazu müsste der Schmerz aber auch die richtigen treffen. In Anbetracht der aktuellen Politik wage ich das bei dieser Krise zu bezweifeln.
    Also schließe ich mich, was die Krise, die Kinder und SM anbelangt Ralf an.

    medi

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Hallo Ralf,

    nicht doch, nicht doch ;-)

    Erfahrung bedeutet, dass einem persönlich etwas wiederfahren muss, aus dem man lernt. Und dahinter steckt nunmal immer die Vermeidung von Schmerz.

    Hast Du Gegenbeispiele ?

    Martin S

    RalfAb
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 313

    Mich errinnerte Dein Spruch sehr stark an den Werbeflyer meiner Domina ;->

    Ralf

    hackilein
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 748

    na ralf, dann scheints dir ja finanziell noch gut zu gehen ;)

    ab morgen ist für den kompletten betrieb kurzarbeit angesagt, open end…
    ne prämie fände ich in der situation auch gut :(

    „das ist ein walversprechen. das muß man nicht halten!“ käpt’n blaubär, der weiseste bär des universums

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo liebe Q-Gemeinde,

    bei uns sind alle „Indirekten“ kommende Woche zu 3 Tagen Urlaub verdonnert worden (Fasching-Mo bis Ascher-Mi) bum bä, bum bä, bum bä.

    Damit sollten wir Solidarität mit unseren „Direkten“ zeigen.

    Wo hefte ich dies nun ab?
    Positive oder negative Erfahrung?

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Uhu
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 265

    Him Frank,

    Deine Weisheit: „Ich gehe sicherheitshalber prinzipiell davon aus, daß Moral (oder, genauer gesagt, Ethik) nur innerhalb der eigenen Kleingruppe oder in Bezug auf jemanden, dessen Gesicht ich sehe, funktioniert.“

    Als „moralisch“ oder „ethisch“ verklärt man ein egoistisches Verhalten, wenn der Egoist weitblickend erkannt hat, mit Investionen in sein Team erreicht er seine Ziele letztlich schneller und leichter, als wenn er mit Forderungen und Entnahmen beginnt.

    Du: „Von daher möchte ich nicht an Ethik appellieren…“

    Richtig. Appelle an die Ethik sind die emotionalen Nebelwände, mit denen Ohnmächtige die Schande ihres Rückzugs zu verbergen suchen.

    Du: „Regeln….Zusammenleben in eine Millionen- und Milliardengesellschaft ermöglichen. Und da bin ich eher bei Verhaltensforschung und Spieltheorie als bei Kant.“

    Nö. Bei Gesetzgebung, Politik und reinem Machtpoker. Gott gebe uns, äh, der Wähler gebe uns kluge, weitsichtige Politiker.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Just my thoughts…..

    Warum debattieren wir über Schuld?
    Die, die es verbockt haben, setzen sich eh in den Liegestuhl am Strand und schlürfen Cocktails, die sie sich von Tangaschönheiten servieren lassen, denen sie am Tag voher noch die letzten ersparten Groschen abgeluchst haben.
    Und unsere Politiker machen doch eh die Biege. Da wird nicht gesagt:
    OK, DU hast uns das eingebrockt, jetzt steh mal schön dafür gerade. Nee….. die sagen: Ich hab Mist gebaut, nun geh ich.

    Warum denken wir nicht mal drüber nach: Wie kommen wir aus dieser Kiste wieder raus?

    Und, laßt uns doch mal ein klein wenig Tante Erikas Milchmädchenrechnung aufmachen:
    Ewiges Wachstum geht nicht. Das müsste doch mal jedem klar werden. Wenn man jedes Jahr um x Prozent zulegt, dann kann man nicht erwarten, dass dies so weitergeht.
    Irgendwann ist der letzte satt, hat der letzte alles, was er sich leisten kann oder will. (Meine Garage steht auch voll mit Autos, die ich nicht immer fahren kann…. :-)) )
    Im Ernst: Was will man denn noch konsumieren? Es wird einem alles um die Ohren gehauen, mit Null Prozent Finanzierung und nochwas obendrauf. Aber wo soll denn die Kohle herkommen? Und was will man damit?
    Wir sind, meiner Meinung nach, ein wenig verwöhnt. Das Wirtschaftswunder ist schon lange vorbei, bisher hat man sich mit schönen Rechentricks immer über die Nullwachstumsgrenze gehievt.
    Nun bricht der Markt auseinander. Statt Null gehts nun ins Minus. Und wie kriegt man da wieder ein Plus draus?
    Alte Rechenregel: Minus mal Minus gibt Plus.
    Wo aber krieg ich das zweite Minus her?
    Unternehmerisch recht leicht: Angebot abspecken, bis da ein Minus entsteht.
    Also krieg ich wieder ein Plus mit satten Gewinnen. Dass ich bis dahin die halbe Belegschaft ans Hungertuch gebracht habe interessiert den Feinkosthändler, der den Unternehmer dann zur Rekordparty beliefert, überhaupt nicht.

    So, nun stehen wir da und laufen rum. Wo können wir anpacken? Was läßt sich ändern?
    Ich stelle mal die provokante Frage: Sind wir die Lämmer, die zur Schlachtbank geführt werden?

    Dino

    PS: Eines wollt ich nur noch anfügen: Irgendein depperter Politiker hat mal gesagt: Der größte Motor, um die Wirtschaft anzutreiben, heißt Krieg…..
    Und den will ich mit Sicherheit nicht!

    (sorry wenn das alles konfus ist… .aber denkt ihr, mir gehts besser?)

    ______________________

    Lieber Gott, hilf mir, mein großes Maul zu halten.
    Wenigstens so lange, bis ich weiß, wovon ich rede.
    (F.J. Strauß)

    geändert von – QM-Dino on 17/02/2009 15:10:37

    Lars124
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 156

    Hallo zusammen,

    sehr spannend die letzten Beiträge zu lesen.
    Ich denke einfach, dass man mit einer Schwarz – Weiss- Argumentation nicht weit kommt. Ob Boni ja/nein, ob mit Steuergelder oder ohne, Apelle an die Ethik/ oder Egoistisch.

    Ich persönlich denke einfach, dass jeder beim Thema GELD versucht mit seinem Ar*** an die Wand zu kommen, ob er nun schon Millionen auf dem Konto hat oder auch nicht.

    Und ich bin davon überzeugt, dass auch diejenigen die jetzt Skandal schreien, die Zahlungen mitnehmen würden, obwohl es völlig kank ist, wenn Sie aus Steuergeldern zur Rettung des Unternehmens kommen.

    Wir können nur hoffen, dass die negative Berichterstattung in den Medien langsam aufhört, damit wir uns wieder auf unsere Stärken besinnen können und nicht permanent wieder entmutigt werden. Man kann doch schon fast keine Nachrichten mehr hören / sehen/ lesen.

    Das war jetzt irgenwie mehr so eine Art rundumschlag! grrrr

    Gruss
    Lars

    „Jeder Erfolg, den man erzielt, schafft einen Feind. Man muss mittlemässig sein, wenn man beliebt sein will“
    (Oscar Wild)

    hagazuza
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 239

    …. auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt alle für total durchgeknallt halten:
    besonders @Frank ,@uhu

    1. wir leben im Zeitalter des Egoismus. dazu Empfehle ich das Flensburger Heft Egoismus . Da stehen äußerst viel interssante Beobachtungen zu angeschnittenem Thema drin. Bei überlegungen zum typisch menschlichen auch mal das Hauptwerk von Rudolf Steiner befragen, „Die Philosophie der Freiheit“ deckelt so ziemlich alles ab.
    2. Wer Veränderungen wünscht, muss mEn radikal handeln, (innerhalb meiner Definition: Denken= Handlung)also Thema Grundgehalt. Gedacht von Grauen Guru Rudolf Steiner, mutig durchdacht und verständlich ausformuliert von Götz Werner.(Gründer „Deutscher Supermarkt“ und Alnatura)Man´sollte jedoch die Grundsätzliche Bereitschaft des Denkens, des durchdenkens mitbringen, und nicht sofort damit aufhören wenn man auf innere Widerstände trifft….
    @Martin: ich habe eins: Schmerz erzeugt Bewusstsein….
    In diesem Sinne…
    werdet besser und sogleich wird es besser! (C. Morgenstern)

    Liebe Grüße, bitte nicht über mich herfallen (*duck*, nichr das mich wieder jemand wüst beschimpft wielich es gewagt habe davon zu berichten…. )
    Hexe

    WHAAAAAAAAS muss ich lesen? nicht ich denke sondern mein Gehirn? ich darf doch sehr bitten!

    geändert von – hagazuza on 17/02/2009 16:15:32

    geändert von – hagazuza on 17/02/2009 16:18:10

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hi Lars124,

    soweit laufe ich mit Dir konform.

    Aber was meinst Du konkret mit: „damit wir uns wieder auf unsere Stärken besinnen können“:

    – unsere Stärken nach dem 2. Weltkrieg
    – unsere Stärken in den 70ern
    – unsere Stärken bis zur Wende
    – unsere Stärken nach der Wende
    – unsere Stärken unter der Regierung XYZ
    – unsere Stärken vor der Krise

    Ich kann nur ab den 70er richtig mitreden.
    Da war ich unheimlich Stolz auf meinen Großvater, der 1895 geboren war.
    Er hat jede Menge, gravierende Entwicklungsschritte, ja sogar richtige Evolutionsschritte mitgemacht.
    Auch auf meinen Vater konnte ich in einem großen Maß Stolz sein, weil er damals noch sehr viel und zum Wohle aller geleistet hat.

    Mir fehlt hier der Mut zu fragen, ob denn meine Kinder und Enkelkinder das später auch von mir bzw. von meiner „Epoche“ noch behaupten können.

    Dennoch habe ich die Hoffnung nicht verloren, es kann ja nur noch besser werden….

    Grüße nach Südschweden ;-)

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    hadi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 44

    Hallo,

    Uhu bringt es auf den Punkt.

    Bessere Gesetze sind wahrscheinlich der richtige Weg. Als Beispiel kann da die Produkthaftung dienen. Danach sollte sich jeder Konstrukteur darüber klar sein, dass er vor Gericht neben seinem Chef steht, wenn er Mist gebaut hat. Wenn der Chef dann nicht so gut versichert ist, kann das die Pleite bedeuten und SEINEN Arbeitsplatz kosten. Also volles Risko für den Verursacher und das in der ganzen Verantwortungskette. Nebenbei kann das bewirken, dass die vorgesetzten Banker nicht die falschen Anreizsystme installieren.

    Im Übrigen ist dass keine ganz neue Sache, man kennt das bereits seit Hammurabi (ca. 3000 vor Christus).

    Ich frage mich: Warum gilt die Produkthaftung eigentlich nicht schon längst für Finanz-„Produkte“?
    Warum konnten überhaupt Bank-„Berater“ die Verantwortung auf den „Endverbraucher“ schieben, indem sie einen Wisch zu einem angeblichen „Beratungsgespräch“ haben unterschreiben lassen.
    Eine solche Vorgehensweise sollte mal der Hersteller einer Motorsense bringen: Unterschrift des Kunden über den Kauf einer Motorsense mit der Bestätigung dass er verstanden habe, was eine Motorsense ist und dass es unter ganz unwahrscheinlichen Umständen auch mal zum Verlust von Gliedmaßen kommen kann.

    Gruß
    hadi

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hallo Frank, hallo Uhu (nett, dich mal wieder zu lesen),

    F: „Von daher möchte ich nicht an Ethik appellieren…“

    U: Richtig. Appelle an die Ethik sind die emotionalen Nebelwände,
    > mit denen Ohnmächtige die Schande ihres Rückzugs zu verbergen suchen.

    F: „Regeln….Zusammenleben in eine Millionen- und Milliardengesellschaft
    > ermöglichen. Und da bin ich eher bei Verhaltensforschung und Spieltheorie
    > als bei Kant.“

    U: Nö. Bei Gesetzgebung, Politik und reinem Machtpoker. Gott gebe uns, äh,
    > der Wähler gebe uns kluge, weitsichtige Politiker.

    Ich denke schon, daß es sich hier um ein ethisches Problem handelt. Die Ethik ist die übergenordnete Maxime der handenden Personen in einer Gesellschaft. Die konkorete Umsetzung derselben sind Gesetze, welche duch Macht und Politik geschaffen werden. Den Vorgang der Gesetzgebung und Auswirkungen beschreibt die Spieltheorie…

    just my thoughts,

    Rainaari

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