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… unser Automotive – Kunde verlangt eine VA bzw. AA über unser First in First out Verfahren, meiner Meinung brauche ich das doch eigentlich gar nicht näher im QMH zu beschreiben…. wie ist Ihre Meinung…? oder gibt es hier Beispiele, wie so etwas aussehen kann?
HPH
Hallo HPH!
Im QMH würde ich darüber maximal einen Satz verlieren, der besagt, daß Ihr’s macht. Aber wie steht’s mit der unteren Ebene? Seid Ihr überall über Software abgesichert oder müssen Leute von Hand was tun? Wenn von Hand, gibt es dafür klare, schriftliche Anweisungen? Unterstützen die physischen Lager FiFo oder gibt es Regale, die hinten geschlossen sind, Kisten, auf die man draufschütten kann? Das sind die Fragen, die ich als Kunde / Auditor stellen würde.
Schöne Grüße
Frank
Hallo Frank!
in diesem Betrieb wird leider alles noch manuell erledigt, deshalb auch meine Frage. Wir überlegen, ob wir alle Behälter mit Fertigungsdatum versehen und der Lagerverwaltung eine schriftliche Anweisung geben, wie weiterhin verfahren werden soll. Wird das wohl ausreichen?HPH
Hallo HPH!
Daß man am Behälter sehen kann, wann die Ware gefertigt wurde und daß es eine klare Anweisung gibt, immer das älteste Material zuerst zu verbrauchen, ist das absolute Minimum. Ich würde mich aber noch fragen: Wie verlier- und verschmiersicher sind die Kennzeichnungen? Wie findet der Mitarbeiter den ältesten Behälter? Je nachdem, wie häufig Teile gefertigt werden, könnten z.B. verschiedene Farben für Karten je nach Woche oder Monat sinnvoll sein. Wie werden die Behälter aufbewahrt? Kann es vorkommen, daß die neuere Ware einfach auf oder vor die ältere gestellt wird und man beim Auslagern dann auch nach Bequemlichkeit vorgeht? FiFo im Handbuch festzulegen, ist kein Kunststück, die Fehlersicherheit im Alltagsbetrieb ist schwierig zu erreichen. Lohnt es sich, auf Dauer über ein softwaregesteuertes, chaotisches Lager nachzudenken? Wie gut habt Ihr Eure Lagerbestände im Griff? Bei manueller (oder fehlender) Bestandsführung liegt da oft viel totes Kapital rum.
Achtung: Ich komme nicht aus Automotive und kenne mich in der Branche auch nicht aus. Kann sein, Euer Kunde hat noch viel weiter gehende Vorstellungen als ich!Schöne Grüße
Frank Hergt
AnonymGast23. April 2004 um 14:24 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
ich schließe mich Frak an, möchte aber folgenden Senf noch dazugeben:
Ich halte es immer für erstrebenswert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die reichtiges Verhalten unterstützen. Will sagen, es ist besser, ein Lager so einzurichten, dass praktisch automatisch ein FIFO entsteht. Insofern war der Ansatz mit entsprechenden Regalen meiner Meinung nach ein Volltreffer.
Ich kann den Mitarbeitern 1000 mal sagen, wie sie etwas machen sollen, wenn eine andere Vorgehensweise weniger Aufwand bedeutet, werden sie sich nicht daran halten.
Also, VAs und AAs sollten eine vernünftige Arbeitsumgebung ergänzen, nicht ersetzen.
Grüße,
Tim
Hallo Frank, Hallo Tim!
vielen Dank für Eure Beiträge!
… es kommt in vielen Betrieben noch ein „kleines“ Problem hinzu: man hat einfach fast immer zu wenig Platz zur Verfügung…
schön wärs: Lagerung aller Behälter nach dem „Warteschlangen-Prinzip“ …
naja, ich denke, eine AA mit den entsprechenden Anweisungen, nach Datum zu lagern bzw. auszulagern wird genügen, ich gebe Tim allerdings recht, der Mensch ist nun mal von Natur aus bequem…HPH
Hallo HPH!
Noch eine Frage zum Thema „zu wenig Platz“: Wie hoch ist Eure „Lagerdrehzahl“, zu deutsch, wie oft pro Jahr wird der Bestand umgeschlagen? Oder anders formuliert: Für wie viel Tage habt Ihr Lagerbestand?
Wenn die „Drehzahl“ deutlich unter 12 liegt, würde ich anfangen, nachzudenken. Wenn sie keiner kennt, erst recht….Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo Frank!
leider komme ich erst jetzt dazu, die Fragen zu beantworten.
Also unsere Fluktuation ist sehr hoch, im Schnitt werden alle Behälter alle drei Tage ausgewechselt, bedingt durch die Lohnarbeit, die wir ausführen (Punktschweißen, Widerstandsschweißen usw.) Eine intensive und permanente Lagerführung läßt sich daher auch wohl nur mit einer Software durchführen.HPH
Keine Panik, meine letzte Nachricht war auch erst von heute!
Wenn die durchschnittliche Verweildauer (des Materials ;-) in Eurem Unternehmen nur drei Tage beträgt, sollten so einige Probleme, die in einem „normalen“ Lager entstehen, gar nicht auftauchen. Von daher bist Du mit sauber markierten Kisten wahrscheinlich erst mal gut bedient. Die Durchschieberegale o.ä. würde ich für die nächste Layoutänderung im Hinterkopf behalten. Letztendlich nimmt das Zeug ja nicht mehr Platz weg, wenn man’s sauber unterbringt.Schöne Grüße
Frank Hergt
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