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moin Leuts,
ich hab hier gerade einen Text zu beurteilen und stolpere etwas über die Angabe der Fehlerdefinition:
… Vorgaben für die beschriebene Einteilung in kritische Fehler, Haupt- und Nebenfehler erfolgt in DIN 55350 Teil 31. ..
Das stimmt schon, nur behandelt die DIN Begriffe der Annahmestichprobenprüfung. Gibt es nicht eine allgemein gültige Quelle für die Fehlerdefinition? Schließlich gehts nicht um Stichproben.
Monika
Hallo Monika,
habe bisher noch von keiner allgemein gültigen Quelle gehört. Da es in allen Bereichen Fehler gibt, ist dies auch nicht so einfach.
Wiki liefert: „Ein Fehler ist eine Abweichung von einem optimalen oder normierten Zustand oder Verfahren in einem bezüglich seiner Funktionen determinierten System.
Unter einem Fehler verstand man lange Zeit die Abweichung von einer Norm. Zwischenzeitlich wurde jedoch die Definition modifiziert. Auch das Deutsche Institut für Normung (DIN) definiert Fehler nun als einen „Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt“ bzw. als „Nichterfüllung einer Forderung“.“
Ob dir das weiterhilft weiß ich nicht.
Hier der Link zur Definition „Fehler“ in Wiki: FehlerGruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
geändert von – msb on 15/06/2009 10:57:51
Moin,
benötigst du unbedingt eine Definition nach Din?.
Wie wäre es anhand GMV+ Google hiermit:Nebenfehler:
Fehler, der voraussichtlich die Brauchbarkeit für den vorgesehenen Verwendungszweck nicht wesentlich herabsetzt; oder ein Abweichen von den geltenden Normen, das den Gebrauch oder Betrieb der Einheit nur geringfügig beeinflußt.Hauptfehler:
Nicht kritischer Fehler, der voraussichtlich zu einem Ausfall führt oder die Brauchbarkeit für den vorgesehenen Verwendungszweck wesentlich herabsetzt.Kritischer Fehler:
Fehler, von dem anzunehmen ist, dass er schwerwiegende Folgen haben wird.Gruß: Mr.Idea
ich brauche das nicht, nur derjenige der die arbeit verfasst ich urteile nur nachher :-) und die Definition erscheint mir in diesem Fall an den Haaren herbeigezogen.
Durch welche Norm ist eigentlich die DIN 8402 ersetzt worden?
Monika
Hallo Monika,
die 8402 ist durch die DIN EN ISO 9000 ersetzt worden.
Grüße
OliverHallo Monika,
ich glaub die Lösung hast du bereits mehr oder weniger selbst gegeben, in dem du sagtest „…und die Definition erscheint mir in diesem Fall an den Haaren herbeigezogen.“
Das ist im Prinzip nämlich genau das, was mehr oder weniger meine Erfahrung wider spiegelt:
Es gibt keine „allgemeingültige“ Definition eines Fehlers, die exakt für jedes Unternehmen, bzw. jeden Prozess passt.Was bleibt einem also übrig?
Genau, sich selber eine Definition intern festlegen.
Und das hat der Verfasser der Arbeit ja gemacht, also im Prinzip genau richtig.Bleibt halt im Prinzip noch das „Streiten“ um die detaillierte unternehmensinterne Definition.
Ich habe in meiner Funktion ständig mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten an „Fehlern“ zu tun und auch ich tu mich immer wieder schwer, was „per Definition“ ein Fehler ist oder sein sollte und was nicht.
Auf folgendes Problem werdet ihr immer stoßen:
– zurrt ihr die Definition zu eng, sprich beschreibt den Begriff Fehler zu detailliert, dann fallen euch u.U. potentiell wichtige Fehler unter den Tisch (sprich keine Initiierung von Korrekturmaßnahmen).
Das kann dann wiederum auch zu vielen Diskussionen führen, oder im schlimmsten Fall dazu, dass eure Fehlerdefinition über kurz oder lang zu einem 500-seitigen Lexikon ausartet.– lasst ihr hingegen die Fehlerbeschreibung relativ „weit offen“, dann können möglicherweise auf einmal sehr viele Dinge (also auch „kleine, vielleicht unbedeutende“ Abweichungen) per Definition ein Fehler sein. Was ja auch keinen Sinn macht.
Daraus werden dann immer wieder Diskussionen entstehen, ob im Einzelfall ein „Fehler“, oder nicht.Du siehst, irgendwie liegt die Lösung wohl irgendwie dazwischen.
Ein möglicher Ansatz meinerseits war (habe ich aber bisher auch noch nicht umgesetzt):
Abweichungen von den schriftlich festgelegten Unternehmensspezifikation (also zum Beispiel Vorgabe in einer Arbeitsanweisung), was in Richtung meiner ersten Möglichkeit tendiert.Dann muss aber meiner Ansicht nach zwingend ein System her, dass die „wichtigen Fehler“, die dann möglicherweise unter den Tisch fallen können, trotzdem erkennbar machen, um ggf. Konsequenzen daraus ableiten zu können.
Gruß
Mgeändert von – marwei on 15/06/2009 16:26:29
Hallo zusammen!
Mach mal kurz einen Einwurf:
Wer sagt einem denn, wann ein Fehler ein Fehler ist?
(Will keine DIN oder sowas zur Antwort!)
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo zusammen,
ich weiß jetzt nicht, ob´s euch zu trivial ist, aber laut ISO 9000 ist ein Fehler die „Nichterfüllung einer Anforderung“ (wer hätte das gedacht) und damit das genaue Gegenteil von Konformität: „Erfüllung einer Anforderung“.
Dann gibt es da noch den Begriff des Mangels, der die „Nichterfüllung einer Anforderung in Bezug auf eine beabsichtigten oder festgelegten Gebrauch“ darstellt.
Zur Entscheidung, ob´s nun ein Fehler oder ein Mangel ist braucht man also ein Vorgabedokument (lastenheft, Spezifikation, …). Immer wieder gerne kommt dann allerdings der „objektivierte Erwartungshorizont“ für alles, was dem Kunden nicht gefällt, aber nirgends vorgegeben ist.
Was mich letztendlich dazu bringt zu sagen: Ein Fehler ist´s, wenn der Kunde (intern oder extern) meckert.
Viele Grüße,
Steve…da du keine DIN willst, bekommst du eine Hexe: ich erkenne Fehler daran, dass die aufgetretene Abweichung von der normalen keine positiven Auswirkungen hervorbringt, sondern nur zu Nachteilen führt. Also Kein nutzen, sondern Nachteil.
so würde ich eine philosophische Betrachtung darüber beginnen… willst du mehr oder reicht dir das?oder soll ich ganz laut schreien: DER KUNDE SAGTS wie steve schon feststellt?
LG Hexegeändert von – hagazuza on 16/06/2009 15:45:16
Hi Hexe,
hab Dich bis in die Pfalz schreien hören!
Genau, der Kunde bestimmt, was ein Fehler ist!
Nach dem Grundsatz:
„Sag was Du willst und Du bekommst was Du brauchst!“Gute Zeit!
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Hallo zusammen,
wir versuchen bei ‚Abweichungen‘ zweigleisig zu fahren: Es gibt Spezifikation + enge Grenze (etwa analog zur Warngrenze), die Verletzung derselben ist zu melden und wird statistisch erfasst und zur Prozeßsteuerung verwendet.
Dann gibt es noch eine ‚weite‘ Grenze (analog Aktionsgrenze), bei der das Teil tatsächlich als fehlerhaft aussortiert wird.Klappt leider nicht immer so schön, aber wir arbeiten dran.
gruß, Rainaari
Hallo Freunde der Qualität!
Habe da noch einen weisen Spruch von einem Q-Guru gefunden:
„Es genügt nicht, die Spezifikationen einzuhalten.“ — William Edwards Deming, 1900-1993
Daraus habe ich meinen Spruch abgeleitet:
„Qualität ist die Erfüllung aller Kundenanforderungen + 1“
Was auch immer hinter der +1 steht!
Die +1 ist halt „irgendwas“ zusätzliches, das dem Kunden auffällt und auch gefällt, obwohl er es nicht gefordert hat und über die normale Erwartungshaltung hinausgeht ….und keine zusätzlichen Kostern für ihn verursacht.
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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