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hallo,
ich bin gerade im praktikum und habe die Aufgabe Möglichkeiten für die Durchführung von Fähigkeitsuntersuchungen in der Einzelfertigung (Werkzeugbau) zu suchen.
Eine Lösung würde die Anwendung von Prüfwerkstücken bieten, wozu ich aber konkrete Aussagen zu den im Werkzeugbau üblichen Toleranzen bräuchte. Diese sollen mir dabei helfen, die Prüfwerkstücke an die gängigen Standards anzupassen.
Kann mir dabei jemand helfen?ein möglicher(!) Ansatz:
Verzichte auf die Werkstücke, prüfe die Positioniergenauigkeit deiner Maschinen. Bei verschiedenen (max.) Verfahrwegen und Umgebungseinflüssen.
Wenn Du es mit Prüfstücken machen willst, was machst Du, wenn Du einen andere Fräser einspannst, eine neue Fähigkeit ermitteln?Andere Meinungen würden mich auch sehr interessieren….
Gruß Loretta
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Es wäre mal wieder an der Zeit einen neuen Footer zu suchen
—hallo loretta,
dein Vorschlag klingt zwar logisch doch was ist mit der Untersuchung der Fähigkeit der Maschine?
Das Unternehmen in dem ich bin, muss als Lieferant für einen Automobilzulieferer diesen Nachweis erbringen. Fehlen mir da nicht die Daten zur statistischen Auswertung?Grit
Hallo!
Vorschlag, frage doch einfach mal deinen Kunden, wie genau er sich das vorstellt bei einer Einzelfertigung. Dein Kunde dürfte da in Erklärungsnot kommen. Bei uns wurde diese Forderung damals zurückgenommen. Weil man erkannt hatte, das es eigentlich nicht sinnvoll und möglich ist.
Giilt nur für Einzelteile!!!!!Gruß
MichaelMoin,
bezieht sich diese Forderung auf dein Fertiges Teil (= Werkzeug) oder eher auf die Maschinen, mit denen ihr die Werkzeuge herstellt?
Das könnte ich zur Not nachvollziehen, aber wenn ihr Werkzeug baut, liegt ja die Überprüfung, ob das Werkzeug die entsprechenden Fähigkeiten hat, eher beim Kunden selber.
Dino
…doch was ist mit der Untersuchung der Fähigkeit der Maschine?
Also nur zum Verständnis; geht es um die Fähigkeit der Maschinen/Werkzeuge MIT denen Du produzierst oder DIE Du produzierst?
In letzteren Fall musst Du einen entsprechend großen Probelauf machen um genügend Daten (Teile) zu bekommen in ersteren Fall, wie schon gesagt, prüfe die (z.B.) Positioniergenauigkeit und gut is.
Denk dir mal folgendes: Du konstruierst dir ein „Prüfstück“ (weil im „normalen“ Werkzeugbau, baust Du ja selten 50 oder mehr gleiche Formen ect.)
mit diesem Prüfstück (mit Bohrungen, Kegeln (!) usw.) ermittelst Du jetzt deine Maschinenfähigkeit.
Beim Audit präsentierst Du dem „bösen“ ;-) Auditor nun stolz deine Auswertung.
Nun fragt der dich nun glatt: was ist mit anderen Schneidgeometrien? Was ist bei Werkzeugwechsel?Um es kurz zu fassen: Wenn Du da auf der anderen Seite keinen sachverständigen Gesprächspartner hast, wird es schwierig..
my 2 cent – Loretta
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Es wäre mal wieder an der Zeit einen neuen Footer zu suchen
—Hallo grit,
in deinen Kundenvorgaben wurde doch sicher Cm und Cmk angegeben und welche relevanten Merkmale zu prüfen sind.
Ich sende dir die Schulungsunterlagen von – Maschinenfähigkeit.
Schaue in deinen Post.gruss
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
Hallo grit
SPC bei Kleinserien scheitert im Regelfall an der benötigten Datenmenge. Ein Ansatz, dieses Dilemma zu beheben, liegt darin, dass man davon ausgeht, dass das Streuverhalten für die Parameterkombination Maschine, Material und Bearbeitungsverfahren als konstant angenommen wird. Um nun eine vertrauenswürdige Standardabweichung berechnen zu können, werden als Messwerte die Abweichungen der Einzelmerkmale zum Zielwert genommen. Bei einem Drehprozess ist es also egal, wie groß der jeweilige Durchmesser ist, es werden ja nur noch die Abweichungen Soll- Ist weiterverarbeitet, die Auswertedaten werden normiert. Mit dieser Maßnahme kann der Datenpool rasch gefüllt werden. Wenn dieser Ansatz für Euer Unternehmen akzeptabel ist, dann dürfte es auch möglich sein, aus vorhandenen Q-Aufzeichnungen eine angemessene Standardabweichung für die bisher gefertigten Teile zu berechnen. Für die, in Zukunft zu fertigenden Toleranzen kann somit das Fähigkeitspotential (Cp-Wert) angegeben werden. Diese vorbeugende, qualitätssichernde Maßnahme ist für Euren Kunden genauso interessant, wie sie für die Arbeitsplanung im eigenen Unternehmen von Interesse sein sollte. Ein Cpk-Wert lässt sich bei dieser Vorgehensweise natürlich nicht berechnen. Bei Einzelteilfertigung gehe ich aber mal davon aus, dass Zielmaßorientierung angesagt ist und dann ist der Cpk-Wert ja gleich dem Cp-Wert.
Gruß von der schönen blauen Donau
Fritz__________________________________________________________
Null Fehler ist >OUT< – Null Streuung ist >IN<!Hallo zusammen,
bei Einzelanfertigungen machen Cm/Cmk/Cp/Cpk/Cm/Cmk Untersuchungen keinen Sinn.Ich schliesse mich der Meinung von Loretta an und würde nur die Positionsgenauigkeit der Maschine untersuchen.
Was nützt mir eine Fähigkeitsuntersuchung um einen ppm-Wert zu ermitteln wenn ich nur 1 Stück fertige?
Wichtiger ist, dass die Maschine einen Prozess reproduzierbaren fahren kann.
Gruss Carlos
Hallo Carlos
Lassen wir die hirnrissige Diskussion um die ppm´s mal außen vor und konzentrieren uns auf die Frage: „Wozu ist ein bestimmter Fertigungsprozess, unter einbeziehen der Maschine, des Umfeldes, der Mitarbeiter und sonstiger Steuergrößen in der Lage?“ Das „Können“ lässt sich nur hinreichend gut beschreiben, wenn wir die gefertigten Teile fragen und uns nicht mit Teilkomponenten zufrieden geben ( Problematik: Statische und dynamische Maschinenabnahme). Daher sehe ich sehr wohl darin einen Sinn, dies mit Streukenngrößen zu beschreiben. Wenn wir die Messwerte am Fertigprodukt als Fingerabdrücke des Prozesses verstehen und sinnvoll kombinieren, dann erhalten wir sehr rasch ein Bild vom Ganzen. Dann bekommen die Qualitätsaufzeichnungen auch einen profitablen Sinn und werden nicht nur dafür vorgehalten, falls es mal zu einem Produkthaftungsfall kommt.
Der Fähigkeitskennwerte sagt letztendlich nur darüber etwas aus, wie gut Wollen und Können zusammen passt und das ist meines Erachtens gerade für die Planung von Einzelstücken sehr wichtig.
Gruß von der schönen blauen Donau
Fritz__________________________________________________________
Null Fehler ist >OUT< – Null Streuung ist >IN<!Hallo,
die ganzen statistischen Untersuchungen sind doch da, damit man eine plus-minus eine Idee hat, wie gross die Ausschussrate bei einer Massenproduktion ist.Nun wird ein Einzelstück gefertig, ich habe also eine 1oo% Prüfung, da ich ja das gefertigte Produkt komplett vermesse.
Da es ja Einzelstück ist, kommt dieser Prozess, so wie er gefahren wurde, nie mehr zum Einsatz.Was für Fähigkeitsuntersuchungen sollen in dem Fall den zum tragen kommen??
Gar keine, ausser die Wiederholbarkeit der Maschinen, sonst gar nicht, so wie es auch Loretta beschrieben hat.
Alles andere macht für mich keinen Sinn, aber ich lasse mich gerne mit guten Argumenten belehren.
Gruss Carlos
Eine Lösung würde die Anwendung von Prüfwerkstücken bieten
Dazu noch eine Anmerkung:
Das mit dem Prüfstücken geht gerne in der Theorie..
Nehmen wir mal die berühmten 50 St. pro Fähigkeitsuntersuchung. Ein vernünfiges Prüfstück mit allen möglichen Geometrien für eine mehrachsige Maschine braucht, sagen wir mal (mit HSC sind wir schnell) 45´- 200´
Das multiplizierst Du mal mit deinen Maschinen (die verschieden Werkzeugköpfe lässt du mal großzügig ausser Acht) und verrechnest das mit deinem Stundensatz (mit dem deiner Werkzeugbauer ;-) )
Diese Summe präsentierst Du dann deinem Betriebsleiter…..
Ich habe bisher die 100% Prüfung vorgezogen.Gruß Loretta
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Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Verfasser unbekannt
—geändert von – loretta on 10/08/2006 16:05:33
geändert von – loretta on 11/08/2006 07:23:42
AnonymGast11. August 2006 um 8:38 UhrBeitragsanzahl: 2122@loretta: was meinst du mit positioniergenauigkeit? Spannmittelgenauigkeit?
@fritz: wie viele maschinen möchtest du dafür ausmessen und unter einbeziehung „einiger“ einflussfaktoren die ungenauigkeit „berechnen“. es gibt meistens mehr wie eine maschine. und selbst wenn du das machen möchtest hast du immer noch unterschiedlichste Bearbeitungsmaschinen. die Methode erinnert doch sehr an die gute alte Schulbuchtheorie
Meine Meinung: Aufwand enorm hoch um Nutzen zu erreichen.Fähigkeiten im Werkzeugbau? hat derjenige der sich das zurechtgesponnen hat noch nie einen gesehen?
spc etc. geht unter garantie nicht. der Ansatz mit der Maschine ist zwar richtig, aber wie willst du sicherstellen, das du gleiche bedingungen hast (Bsp. Werkstoffvielfalt)? und des weiteren, was ist es für ein Werkzeugbau? Uhrmacherwerkzeuge, Umformwerkzeuge, oder sonst was?_________
„Das Problem zu erkennen ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.“ Albert Einsteingeändert von – Marcus Lobe on 11/08/2006 14:22:35
@ marcus: Hab _ich_ ja auch nicht gefordert!
_Ich_ behaupte ja auch, das das Unsinn ist…—
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Verfasser unbekannt
—AnonymGast11. August 2006 um 9:03 UhrBeitragsanzahl: 2122@loretta meine frage war doch was du da mit meinst? oder anders formuliert: Welche Elemente einer Maschine müsste ich prüfen, analysieren, überwachen um eine Positioniergenauigkeit herauszubekommen? Spannmittel oder? als nächstes hätte mich dann interessiert wie man das beurteilen könnte.(rein vom technologischen verständnis her)(unabhängig davon das wir der gleichen meinung sind)
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„Das Problem zu erkennen ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.“ Albert Einsteingeändert von – Marcus Lobe on 11/08/2006 09:08:11
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