Es brennt…Prüfplanung!2005-10-19T09:01:21+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Es brennt…Prüfplanung!

Ansicht von 11 Beiträgen – 1 bis 11 (von insgesamt 11)
  • Autor
    Beiträge
  • QO_Mike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8

    Hallo zusammen,

    erstmal ein grosses Lob…ich finde dieses Forum sehr gut und informativ!

    Heute muss ich mal ein Topic öffnen, da dies im Moment sehr „brennt“. Und zwar arbeite ich in einem mittelständischen Zulieferer der Automobilindustrie und bräuchte dringend Euren Rat zum Thema Prüfplanung:

    Derzeitige Situation bei uns ist, dass die Prüfpläne (auf Basis der Zeichnungen, FMEA-Bewertungen, etc.) manuell mittels Excel erstellt werden und zwar für jeden Operationsschritt ein Excel-Sheet. Auf diesen Prüfplänen für den Werker an der Anlage sind alle Prüfungen (einschliesslich der 100%-Maschinenabsicherungen) enthalten. Somit entsteht, aufgrund mehrerer komplexer Operationsschritte, ein relativ grosser Berg an Prüfplänen für jedes Produkt. Zukünftig sollen jedoch aus den sauber gepflegten P-FMEA’s der Control Plan generiert werden!

    Mein Problem ist nun folgendes:
    Der zukünftig aus der zum Teil 1000seitigen FMEA generierte Control Plan (ISO/TS 16949: Produktionslenkungsplan) würde ebenfalls ein „sehr grosses“ Dokument werden, welches vom Werker an der Anlage nicht mehr bzw. sehr schwer zu handhaben ist. In der Theorie sieht es ja so aus, dass ich auf Basis des aus der FMEA erstellten Control Plans (Produktionslenkungsplan) meine Prüfpläne für den Werker an der Anlage erstelle. Die Gefahr hierbei ist meiner Meinung nach die DOPPELPFLEGE der Dokumente, d.h. ich müsste bei Änderungen neben der FMEA (inkl. Control Plan) auch die auf Basis dieses Control Plans erstellten Werker-Prüfpläne aktualisieren. Dies ist in der Praxis kaum machbar! Vielleicht könntet Ihr mir einen Tip geben, wie es bei Euch gehandhabt wird oder vielleicht hättet Ihr ja ein paar Beispiele hierfür. Ich bin über jede Hilfe dankbar, da dieses Thema bei uns ziemlich brennt!

    Eine weitere Frage wäre die Aufführung der 100%-Maschinenabsicherungen in den Prüfplänen für den Werker. Dem Werker allerdings sollten diese „Prüfungen“ nicht interessieren, da in seinem Prüfplan nur die Merkmale aufzuführen sind, die er selbst prüfen kann (Werker-Selbstprüfung). Wo oder wie kann man die 100%-Absicherungen dokumentieren, damit diese vom Prüfplan „verschwinden“ und auf dem Prüfplan nur noch die Prüfungen aufgeführt sind, die vom Werker durchzuführen sind? Oder ist mein Verständnis hierzu nicht i.O.?

    Ich danke Euch schonmal im voraus für Eure schnelle Hilfe…

    Gruss Mike

    nadja
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 202

    Hallo Mike,

    das mit der Prüfplanung schreit eigentlich nach CAQ-System.

    Du musst unbedingt eine Software haben, die aus Deiner gesamtheitlichen Prüfplanung (vergleichbar mit dem Produktionslenkungsplan) mehrere Prüfaufträge generieren kann, die genau für die jeweiligen Mitarbeiter Grundlage sind. Schliesslich wird ja bei einer Freigabeprüfung für Fertigungsaufträge Art und Umfang der Prüfung anders sein, als für den Werker.

    Für die Generierung des PLP aus der FMEA gibt es auch wieder Softwarelösungen. Wir haben z.B. gerade Plato angeschafft. Davon verspreche ich mir Erleichterung (Excel und Word fallen weg) und konkrete Verbindungen/Verknüpfungen zwischen Prozessablaufplan, FMEA und PLP.

    Ich bin weiß Gott kein EDV-Mensch, aber bei so einer Masse von Merkmalen, Dokumenten zur Prozessbegleitung und Auswertung geht es ohne Softwarelösung nicht mehr, es ist zu komplex.

    Bin gespannt auf weitere Beiträge.

    Noch ein paar Fragen:
    Wie zeichnet Ihr denn Prüfergebnisse auf? Aufschreibungen mit der Hand?
    Wie wertet Ihr denn die Werte statistisch aus und
    wie stellt Ihr sicher, dass Erkenntnisse eines Produktes in die Überlegungen zu einem verwandten Produkt eingehen? TS2 lässt grüßen…

    Gruß
    Nadja

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Mike!

    Kann mich nur Nadja anschließen. Ohne Software gehtst Du unter. Hast Du schon jemals auditiert, ob Eure Prüfpläne noch auf aktuellem Stand sind?
    Software ist natürlich eine Investition. Aber gegenüber dem, was Ihr jetzt treibt, müßte man damit Geld sparen können.
    Läuft Eure Produktion auf SAP? Dann würde ich mir das QM-Modul mal anschauen. Ist natürlich die ganz große Lösung, nicht billig, aufwändig einzurichten und nicht allzu flexibel. Aber der Vorteil der Vernetzung mit der Logistik ist nicht zu unterschätzen.

    Schöne Grüße

    Frank Hergt

    QO_Mike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8

    Danke schonmal für eure Antworten…

    Hinsichtlich CAQ gibt es vorerst noch ein Veto, so dass ich gezwungen bin eine relativ saubere Lösung zu finden :-(

    Auf eure Fragen:
    Für die FMEA nutzen wir hier IQ-RM5 der Firma Apis. Hieraus lässt sich ein sauberer PLP entwickeln. Die Frage ist nun, wie ich auf dieser Basis am besten meine Werker-Prüfpläne erstelle (ohne doppelten Pflege-Aufwand). Ich kann den PLP schlecht den Werker an der Anlage in die Hände drücken!
    Habt Ihr einen praktikablen und realistischen Vorschlag, wie ich das ganze Prüfplanungs-Thema bei meinen vorhandenen Möglichkeiten nutzen kann? Vielleicht hat ja jemand von Euch ein Bsp., welches er mir schicken kann?!

    @Nadja: Was meinst du mit TS2? Etwa Lessons Learned?

    Reinhard
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 75

    Hallo Mike,
    verzeih mir diese Frage, aber wie konnte es zu einer fast 1000-seitigen FMEA kommen ?
    Wie soll man aus so einem Wälzer alle Punkte rausholen, die dann in einen Prüfplan reingehören. Ansonsten schliesse ich mich den Vorgängern an, ohne entsprechende Software kannst Du Dir die Kugel geben.
    Gruss Reinhard

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Hallo QO-Mike

    Auch rate dir ein CAQ-system anzuschaffen, da der administrative Aufwand sicher nicht kleiner wird.
    Mit so einen System kannst du auch Prüfpläne, Controlpläne und so weiter aus der gleichen Datenbank erstellen, sprich du musst pflegst nur eine Prüfplan.
    Dafür hast hast du dann die Möglichkeit, Prozessbezogene Prüfpläne zu generieren, z.B für einen bestimmten Arbeitsschritt (dieser ist Teil des „Gesamtprüfplanes oder Controlplan).

    Was die Maschinenabsicherung betrifft, würde ich dass über einen Wartungsplan für die Instandhaltung, plus einen Notfallplan absichern

    Gruss

    Carlos

    QO_Mike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8

    Nochmals Danke für Euren gut gemeinten Tip bezüglich CAQ. Aber ich muss nochmals erwähnen, dass diese Investition von der GF nicht genehmigt würde (mehrmalige Nachfrage). Deswegen „brennt“ das gesamte Thema Prüfplanung meinerseits, da ich momentan eine alternative Lösung suche, um auf Basis des PLP saubere Prüfpläne zu erstellen…und zwar mit vernachlässigbar kleiner Doppel-Pflege. Info: Für die Erstellung der Excel-Prüfpläne ist bei uns ein Mitarbeiter zuständig…

    nadja
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 202

    Hallo QO-Mike,

    ok…CAQ zu teuer. Ist zwar Unsinn, weil der Aufwand den Du jetzt betreiben musst wesentlich größer ist, aber gut…ist so schnell nicht zu ändern.

    Du kannst einen PLP sehrwohl an den Werker weiterreichen. Der Plan muss nur entsprechend übersichtlich sein. Es ist sogar ratsam den PLP als Prüfauftrag einzusetzen, damit keine Übertragungsfehler entstehen.
    Ist denn Dein PLP so unübersichtlich? Man kann den entsprechenen Bereich ja farbig kennzeichnen, einen Auszug drucken oder wie auch immer.

    übrigens:
    TS2 = ISO/TS 16949:2002

    Wenn Du ein Beispiel brauchst, schreib bescheid.

    Gruß
    Nadja

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Nadja,

    Deinen Vorschlag, den Werkern anstelle einem Prüfplan einen jeweiligen Auszug aus dem PLP an die Hand zu geben, habe ich auch so umgesetzt und es funktioniert prima!

    Bei Änderungen reduziert sich der Aufwand dadurch erheblich!
    Zusätzlich, wo notwendig, wurden noch ein paar erklärende Bilder, z.B. Messaufbau, mit verlinkt.

    Keep it simple!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    geändert von – qualyman on 21/10/2005 11:15:20

    QO_Mike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8

    Merci nochmals. Die Überlegegung den PLP an den Werker weiterzureichen erscheint mir sehr unrealistisch, da es sich um ein relativ langes Dok. handelt und zum Teil nur 2-3 Prüfungen an einer Maschine/Modul durchzuführen sind. Aber: Wenn ich den CP aus der FMEA im IQ-RM generiere, dann könnte ich doch dort in der Software auch einzelne Teile (sprich: modulbezogen) heraus generieren, oder?

    Blatherer
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 74

    Falls eine Software in Frage kommt, wuerde ich IQS empfehlen.

    Gruesse aus China!
    Bastian

    das leben ist ein beschiessenes spiel,
    hat aber die beste grafik

Ansicht von 11 Beiträgen – 1 bis 11 (von insgesamt 11)
  • Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben