QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Erstmusterprüfberichte Lieferanten für Katalogteil
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AnonymGast15. Januar 2004 um 14:39 UhrBeitragsanzahl: 2122
Die Frage richtet sich an Automobilzulieferer.
Wie handhaben Sie das Thema Erstmusterprüfberichte von Zulieferern von Katalogteilen? Die Teile werden nicht vom Hersteller, sondern über einen Distributor bezogen.Klaus Braatsch
Da sie die Verantwortung für die Bemusterung des Artikels haben, müssen Sie eine Erstbemusterung vorlegen. Sie können versuchen eine Bestätigung der Maßhaltigkeit vom Vertreiber zu bekommen oder sie messen die Maße selbst nach (es gibt sicherlich eine Bestellzeichnung, oder?)und besorgen sich die entsprechenden Materialprüfzeugnisse vom Vertreiber. Diese muß er haben oder sie können sich einen neuen Händler für die Teile suchen, denn die Automobilindustrie akzeptiert nur Erstbemusterungen mit IMDS Eingaben (will heißen vollständige Klarheit über die verwendeten Rohstogffe)…ohne diese Angaben heißt es meist auf Wiedersehn…
Für weitere Fragen: PRobinson1976@t-online.de
Hallo Klaus,
Zu beachten ist,daß der Großteil der Automotivebranche ein QM-System nach den Forderungen der Norm QS9000, VDA6.1 oder TS16949 implementiert hat, in ndessen Regelwerke unterschiedliche Standard-Anforderungen an das jeweilige Freigabeverfahren definiet sind.
QS9000 Kunden begnügen sich z.B. nicht mit der Zustellung von Musterteilen und des ausgefüllten EMP`s.
Hier erfolgt grundsätzlich die Qualifizierung nach dem Produktions-Teil-Freigabe-Verfahren PPAP.
Hierbei definiert Ihr Kunde per Part Submission Level den Ihm zu übergebenden Umfang von zusätzlichen Design und Fähigkeitsnachweisen.Da bei „Katalogware“ üblicherweise der anbietende Hersteller Designverantwortlich ist, fällt meistens der Anspruch an den Umfang den Musterteilen beizufügenden Dokumentation entsprechend geringer aus.
Ich kann Dir hier ein Beispiel nennen, welche Dokumente ich für die Qualifizierung eines elektrischen Standard Passiv Bauelements (Kondesator Widerstand,etc) beim Anbieter anfordere (angewendet hier Submission Level 4 = kundenspezifisch, Standard: Level 3 = komplette Doku nach PPAP QS9000 Manual):
– PFMEA
– Prozeß Fluß Diagramm
– Kontrollplan
– Initial Measurement Datas = SPC (cp,cpk)
– Messmittelfähigkeitsdaten (MSA)
– „Umbrella Spec“ Thema IMDS
– Capacity Letter = LieferfähigkeitsnachweiseHersteller, die Ihr Back-End-Assembly über Subcontractors händeln, haben natürlich dafür Sorge zu tragen, daß entsprechende Unterlagen auch bei Ihrem Sublieferanten verfügbar sind.
AnonymGast26. Januar 2004 um 6:14 UhrBeitragsanzahl: 2122Danke für die umfangreiche Beantwortung, das hilft mir weiter.
Klaus
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