QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Erfahrungsbericht: DGQ-Prüfung QMB/int. Auditor
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Hallo zusammen,
ich habe am Samstag in Hamburg meine DGQ-Prüfung zum QMB/Internen Auditor gemacht und wollte meine Erfahrungen mal kurz mitteilen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich zuvor keinen DGQ-Kurs besucht hatte. Aufgrund unserer derzeitigen Situation (Kurzarbeit) habe ich nun von meinem AG die Möglichkeit bekommen, interessante Seminare/Weiterbildungen zu machen.
Also dachte ich mir: DGQ hat einen guten Ruf und ein „offizieller DGQ-Schein“ kann nicht schaden :-)
Vor meiner Anmeldung zu dieser Prüfung hatte ich mit der DGQ telefoniert und nachgefragt, welche Voraussetzungen ich dazu benötige.
Nachdem ich seit fast 9 Jahren als alleinige QMB sowohl in der Dienstleistungsbranche als auch in der Produktion tätig war, meinte die DGQ, ich könne mich direkt zur Prüfung anmelden.
Fein…das tat ich dann auch.Die Prüfung fand in einem Hamburger Hotel statt, Zeitfenster war 8-17 Uhr.
Im Hotel angekommen, ging ich in den ausgewiesenen Tagungsraum und traf dort auf 11 Mitstreiter.
Wir setzten uns alle an einen Einzeltisch und uns wurde der Prüfungsablauf erörtert:
Erst 30 min. schriftliche Prüfung, direkt im Anschluss beginnt die mündliche Prüfung, zu der man ein Thema mit einer Aufgabenstellung erhält. In 15 min. Vorbereitungszeit sollen 2 Präsentationsfolien erstellt werden, die dann denn beiden Prüfern vorgestellt und zum Thema 10 min. referiert werden soll.
60% müssen in jeweils beiden Prüfungen (mündl./schriftl.) errreicht werden, sonst ist man raus. Durchschnittlich fallen 20% durch!
Das Ergbnis der schriftlichen Prüfung bekommt man erst nach ca. 3 Wochen, die mündliche Prüfung wird sofort bewertet und man erhält eine Info, ob bestanden oder nicht.
So weit, so gut :-)Die schriftliche Prüfung begann:
Es wurden die Fragebögen verteilt, 20 MC-Fragen in 30 min. – das ist doch zu schaffen.
Leider habe ich nach dem Lesen der ersten und zweiten Frage gedacht, dass ich in der falschen Prüfung sitze. Da standen Begriffe und Namen, die ich noch nie irgendwo gehört hatte – uppps.
Okay, die nächsten Fragen waren ncith ganz so fremd, bis ich bei Frage 12 wieder stutzte: da tauchten wieder zwei Begriffe auf, die mir noch nie vorher begegnet waren!
Au weia…das wurde eng.
Denn 60 Prozent waren in der schriftlichen Prüfung mindestens zu erreichen, sonst ist man durchgefallen.Ich kreutze nach bestem Wissen die Antworten an, die 30 min. waren vorbei und die Bögen wurden eingesammelt. Es war 9 Uhr.
Dann gingen wir in einen Wartebereich, in der die Reihenfolge der Teilnehmer zur mündlichen Prüfungen aushing.
Ich fand mich an letzter Stelle dieser Liste und als Prüfungstermin stand 13 Uhr.
Na wunderbar…ich musste also 4 Stunden warten, bis ich dran war.
So schlug ich also die Zeit tot mit Kaffee trinken, Kekse essen, rauchen, Smalltalk mit den Mitstreitern, wieder Kaffee, wieder eine Zigarette….die Zeit verging irgendwie gar nicht. Ätzend!!
Interessant war allerdings der Austausch mit den Mitstreitern: kaum einer war „aktiv“ im QM tätig und ….von diesen 12 Teilnehmern hatten nur 2 die vorangegangenen DGQ-Seminare nicht besucht – das war ich und nochjemand.
Nach einem kurzen Austausch, erfuhr ich dass die Fragen 1,2, und 12 in den vorangegangenen Kursen der DGQ behandelt wurden.
Meine Laune sank, meine Nervosität vor der mündlichen Prüfung stieg.
Was, wenn ich solchen Themen in der mündlichen Prüfung bekomme????
Nach und nach ging immer wieder einer von uns in den Vorbereitungsraum und anschließend in den Prüfraum…kam heraus und strahlte: bestanden!
Bisher war niemand durchgefallen?!?!
Zu einigen Themen, die meine Mitstreiter in der mündlichen hatten, hätte ich rein gar nichts sagen können (z.B. „new seven tools“ oder ServQual-Statements“ oder „Blueprint“).
*zitter*
Inzwischen war es 12 Uhr und wir waren nur noch zu zweit, die die mündliche Prüfung machen mussten.
Als ich als letzte endlich dran war, war ich mit den Nerven runter: 4 Stunden Wartezeit, Hunger, Müdigkeit und die Angst vorm Versagen.Ich ging in den Vorbereitungsraum und bekam mein Thema.
„Prozessmanagement“…gottlob, damit konnte ich etwas anfangen. Ich kritzelte meine 2 Folien voll und ging dann in den Prüfraum.
Ich referierte über meine Folien und bekam nur eine einzige Frage vom Prüfer gestellt:
„Was ist der Unterschied zu Unternehmen, die kein Prozessmanagement haben?“
Ich: Ähm??? Keine Ahnung, ich arbeite in solchen Firmen nicht :-) Dann sind die eben nicht zeritfiziert und wursteln vor sich hin.
Der Prüfer: Ja, so könnte man es formulieren.
Gratuliere, Sie haben bestanden!Verblüfft ging ich raus, einige der Mitstreiter warteten noch auf mich und mein Ergebnis.
Also hatte niemand die mündliche versemmelt??? Und das obwohl die Antworten (auch der anderen Mitstreiter!) wohl nicht so waren, wie die Prüfer es erwarteten – einem fiel angeblich gar nichts ein, der hatte einen Blackout!Ich fuhr nach Hause und war enttäuscht:
– von der telefonischen Aussage der DGQ: ich hätte nämlich Unterlagen zu den vorangegegangenen DGQ-Seminaren anfordern können!
– von der Prüfungsplanung: Prüfung dauerte 30 min. schriflich + 20 min. mündlich – aber ich hatte dazwischen eine Wartezeit von über 4 Stunden!
– von der Auswertungsdauer der schriftlichen Prüfung: wieso dauert es 3 Wochen, um 20 Kreuze auf einem DIN A4-Bogen auszuwerten??
(In jeder Fahrschule geht´s fixer)
– von den Prüfungsfragen: nicht eine einzige Frage im schriftlichen Teil ging auf die eigentliceh Arbeit eines QMB oder eines Internen Auditors ein!
– von der mündlichen Prüfung: Scheinbar besteht hier eine reine Anwesenheitspflicht. Hier hätte man wohl alles erzählen können!
– vom Prüfungspreis: 330,-€ hätte ich (für 1 Stunde Prüfung und 4 Stunden warten) privat dafür nicht ausgeben wollen.Wenn ich in 3 Wochen den Bescheid bekommen sollte, dass ich durchgefallen bin, würde ich keine Nachprüfung machen!
Ich denke, dass die DGQ sich auf Ihrem guten Ruf (woher der kommt , weiß ich nicht!)ausruht und würde keine weiteren Seminare/Prüfungen hier buchen.Ich bin enttäuscht!
Kann jemand meine Erfahrungen teilen??
LG
Barbara aus Hamburg
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Qualität = Kundenzufriedenheit + Wirtschaftlichkeit!Hallo Barbara!
Ja, kann ich. Ich habe schon 1999 meine erste und auch einzige Prüfung bei der DGQ gemacht. Einmal und nie wieder. In der mündlichen Prüfung habe ich auch einen Begriff nicht verstanden und mir erlaubt nachzufragen. Antwort: Das wissen wir nicht wir arbeiten hier nur die Fragen ab. Auf dem Namensschild einer der beiden Prüfer stand vor dem Namen ein Dr. Da erwarte ich schon etwas Fachwissen, zumal er mich ja prüfen soll. Angeblich soll er auch Berater bei der DGQ sein. Ich gehe mal davon aus, das hier am Samstagvormittag einige Leute sich ein Zubrot verdienen wollen und dies, wie Du richtig schreibst, mit dem Namen der DGQ auch gut funktioniert. Ich mache nur noch Seminare bei dehnen ich im Anschluss sofort die Prüfung ablegen kann. Ob da jetzt TÜv oder BVQI oder DNV steht ist völlig egal.
Gruß
MichaelDa bist du nicht alleine mit deinen Erfahrungen. Ich kenne Beispiele wo Teinehmer einer Black Belt Prüfung, trotz nicht bestandener Prüfung ihr Zertifikat erhalten haben. Das war zwar bei einem anderen Schulungsträger, aber die verkaufen auch nur ein Produkt. Offensichtlich rechnet es sich die Durchfallquote auf 0 zu senken um erfolgreich zu wirtschaften.
Gruß, derBernd
AnonymGast18. Mai 2009 um 10:46 UhrBeitragsanzahl: 2122Meine DGQPrüfung war 2001.
In der mündlichen Prüfung wurde ich u.a. nach Unterschied 9001:2000 zu 9001 gefragt und irgendwelch Normenreihen musste ich aufsagen.
Ich dachte, ich wäre im falschen Film: Auswendig-Lern-Aufgaben !
Aber das DGQ-Seminar zum QM & Auditor war wirklich super, sehr nah an der Praxis.
Martin S
Hallo Barbara,
ich kann deine Erfahrung nicht ganz Teilen. Bei meinen Weiterbildungsmaßnahmen war aber die Prüfung immer direkt im Anschluss – vielleicht liegt es daran. Bei DGQ habe ich den Q-Fachmann in einer Inhouse Schulung gemacht (etwa 2004). Es gab zwar nur eine schriftliche Prüfung, die war aber sehr streng und dauerte ca. 2 Std., glaube ich.
Der QMB und Auditor folgten bei TÜV-Süd. Beide Seminare waren sehr gut durchgeführt, die Unterlagen waren ok und die Dozenten wirklich Spitze – Leute vom Fach eben. Bei der Prüfung zum QMB habe ich schon gemerkt, dass die Fragen an eigene Schulungsunterlagen ausgelegt sind, ich habe mich aber vorher mit der Theorie und Begriffen auseinander gesetzt, so konnte ich die Prüfung auch bestehen. Es ist aber nicht ganz so einfach bei „Quereinsteiger“, wenn man nicht die komplette Ausbildung bei einem Träger macht. Die Prüfung zum Auditor hat sich dann schon eher auf das eigentliche Seminar bezogen, ohne die Allgemeinen QM-Grundlagen und -begiffe wieder abzufragen.
Beide Prüfungen, beim Auditor auch eine mündliche, waren auch direkt im Anschluss, am letzten Schulungstag, gut organisiert und mit Fachleuten in der Prüfungskommission. Die Ergebnisse waren auch nach ca. 2 Stunden da.Im Großen und Ganzen bin ich mit meinen Schulungen und Prüfungen zufrieden und die Ausbildung beim TÜV-Süd, zumindest Stuttgart, kann ich empfehlen – mit TÜV-Süd habe ich sonst nichts zu tun.
Gruß, LuftfahrerMoin,
… und dann wundert man sich, warum Q-leute oft so einen schlechten Ruf haben und neben Normen und Checklisten der GMV so oft ausgeschaltet scheint…
gruß, Rainaari
Hallo Barbara,
dein bericht deckt sich mit dem was auch ich erlebt habe. Bin anschließend zu anderen anbietern gegangen. Dort waren die seminare kürzer und kompakter, die prüfung nicht so aufgebläht und wesendlich billiger.
Der verein hat meiner meinung nach genau wie beuth die lizenz zum geld drucken.Schönen Gruß
Stefan
„Das ganze Elend kommt daher, dass die Menschen nicht zu Hause bleiben.“
Hallo,
interessante Erfahrungen – bringt den Personalern mal jemand bei, dass es nicht nur DGQ-Scheine/Zertifikate gibt?
Schöne Grüße
Vivian
Hallo,
genau das ist es.
Was aber noch für andere anbieter spricht, ist die laufende frage nach prüfungsfragen von dem verein. Lässt dies einen rückschluss auf die ausbildung zu ?
Schönen Gruß
Stefan
„Das ganze Elend kommt daher, dass die Menschen nicht zu Hause bleiben.“
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