Einführung der "Werkerselbstprüfung"2006-11-22T21:51:01+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Einführung der "Werkerselbstprüfung"

Ansicht von 15 Beiträgen – 1 bis 15 (von insgesamt 27)
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  • Messi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 15

    Hallo zusammen

    Ich soll nächstes Jahr die „Werkerselbstprüfung“ einführen. Das heißt die Mitarbeiter sollen dann ihre Teile optisch beurteilen. Derzeit übernimmt dies die Qualitätssicherung. Wer kann mir hier helfen?? Hat jemand Erfahrung damit??

    Gruß Messi

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Moin,

    1. Schule deine MA gut (vorallem erkläre ihnen warum die „Mehrarbeit“ übernommen werden soll-> Dadurch steigt die Akzeptanz)
    2. Arbeite mit „Grenzmustern“. Das hilft bei optischer Beurteilung.
    3. Kontrolliere am Anfang (ca. halbes Jahr) selber mit bzw. oft. Nur so siehst du obs auch funktioniert.
    4. Gebe den MA Hilfestellung

    Gruß: Mr.Idea

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Messi,

    wenn du oben unter „Suche“ mit dem Wort „Werkerselbstprüfung“ nach alten Threads suchst, findest du schon ganz nett was. Habe es gerade getestet. Wenn du dann noch weitere Fragen hast, stelle sie.

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    geändert von – msb on 23/11/2006 08:29:17

    Lars124
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 156

    Hallo Messi,

    Kann mich Mr.Idea nur anschliessen.
    Wir haben zusätzlich jedem Mitarbeiter eine persönliche Kontrollnummer verpasst. Anhand dieser können wir MA und Charge nachvollziehen. (falls doch mal etwas nicht so klappt, wie man es sich vorstellt). Desweiteren haben wir den Prozess so geregelt, dass jeder folgende Werker die Arbeit des Vorgängers ebenfalls überprüft.
    Und jetzt kommt das beste, es funktioniert.

    Gruss
    Lars

    Andre.A
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 69

    Hallo Messi,

    ich habe schon zweimal die Werkerselbstprüfung in Unternehmen eingeführt.

    Alle sprechen von Werkerselbstprüfung, vorallem die Geschäftsführung. Die Geschäftsführung will nur eins, die Personalkosten senken.

    Man muss unbedingt die Rahmenbedingungen innerhalbt des Unternhemns berücksichtigen.
    Ich nenne mal ein paar:
    – Wie ist die Produktion aufgestellt(Fertigungsart => CNC-Maschinen,
    Stanzautomaten mit Handbestückung usw.)
    – Fertigungspersonal (Facharbeiter, Hilfsarbeiter usw.)
    – Nationalität der Mitarbeiter (Verständigung)
    – Qualifikation der Mitarbeiter, bezüglich Qualitätsprüfungen
    – Fertigungslosgröße
    – Wichtigkeit der Prüfmerkmale(z.B. D-Merkmale)

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Einführung der Werkerselbstprüfung im Fachbetrieb der Zerspanungstechnik kein großes Problem ist und auch Sinn macht. Das Fertigungspersonal besteht überwiegend aus Facharbeiter und der Maschinenpark besteht zu 80% aus CNC Maschinen.

    Es leidet in diesem Fall die Produktivität nicht und der Schulungsaufwand ist gering. Was auch wichigt ist, ich kann den Prüfaufzeichnungen vertrauen.

    Wie sieht es wohl aus, wenn das Fertigungspersonal nur aus Hilfsarbeiter und aus unterschiedlichen Nationalitäten besteht? Die Fertigungsmaschinen mit Hand bestückt werden und die Fertigungslosgröße bei durchschnittlich 1000 Stück (z.B. Fertigungszeit pro AG 3 Stunden)liegt.

    – Wo geht die Produktivität hin?
    – Wie groß ist der Schulungsaufwand?
    – Kann man den Prüfaufzeichnungen vertrauen?
    – Werden wirklich alle Prüfungen
    durchgeführt?

    Gruß
    André

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Servus,

    ich kann André da nur Recht geben.

    Nachdem ich grundsätzlich erst einmal Türkisch, Griechisch, Russisch, Polnisch und noch Serbo – Kroatoisch hätte lernen müssen, um den Leuten zu erklären, was sie wie zu prüfen haben, mussten wir den Hauptprüfaufwand doch wieder nach hinten legen…..

    Dino

    Das Menschen Leben gleicht der Brille
    man macht viel durch.
    (Heinz Erhard)

    Lars124
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 156

    Hallo Andre, hallo Dino,

    ihr habt natürlich recht, die Rahmenbedingungen müssen eine solche Veränderung tragen können.

    @Dino
    Eine Frage musst du mir noch gestatten, in welcher Form kommuniziert ihr überhaupt mit euren Werkern? Wie könnt ihr sicherstellen, dass alle wissen was sie und wie zu machen haben, wenn es so ein grosse Sprachenvielfalt gibt?

    Gruss
    Lars

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo Lars,

    ok, ist ne frühere Firma…. ging mit Händen, Füßen und vieeeeel Fantasie…
    und halt mit Bildern.

    Ist aber beim Audit nie beanstandet worden.
    Hatte mal den Fall, da stand der Auditor hinter einer Dame, die an einer Presse saß und relative kleine, dünne Blechteile mit Löchern und so versah. Die hatte ihre Prüflehre und ein Bild, auf dem zu sehen war, wie sie das Teil aufzustecken hatte, dazu groß die entsprechende Zahl, nämlich 1 für jedes Teil. (Wie gesagt, einfache Prüfungen mit Lehren gingen… aber Messen konnten die Leut net)

    Der Auditor stand dahinter, besah sich das und war zufrieden. Ich auch, weil der liebe Gott mein Flehen erhört hatte, den Auditor bitte diese Dame nichts zu fragen. Die konnte nur:
    Gutten Morgen
    Auff Widasähen
    Danke

    Dino

    Man gab uns mancherlei auf Erden:
    zum Denken gab man uns die Stirn,
    man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
    doch auch den Himmel und den Zwirn.
    (Heinz Erhard)

    Q-Haut
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 78

    Hallo Messi,
    wir haben nur ca. 20 MA in der Fertigung und machen auch Werkerselbstprüfung (hauptsächlich Sichtprüfung von Spritzgussteilen). Bei der Einführung unseres CAQ habe ich die Leute selbst geschult – einzeln. Manche saßen nämlich vorher nie an einem PC! Wir haben auch unterschiedliche Nationalitäten. Aber was soll ich sagen – es funktioniert. Dadurch, dass sich die Leute alle mit Namen und Passwort anmelden müssen, wissen Sie auch, dass sie Verantwortung für Ihre Prüfung haben und dass sie sie gewissenhaft durchführen müssen. Klar, es gibt immer mal wieder schwarze Schafe, die Werte faken, aber ich denke, davor ist man nie sicher (auch nicht in einer großen Firma). Ich denke, die Werkerselbstprüfung ist auch ein Stück weit motivierend, weil eben niemand hinterher noch die Teile durchprüft. Sie gehen direkt so an den Kunden. Dessen sind sich die MA bewusst und auch der Verantwortung, die dahinter steckt.

    Viele Grüße,
    krl

    _______________________
    Nach dem Audit ist vor dem Audit

    ma_este
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 90

    Hallo Messi, ich habe die Erfahrung gemacht, das es gilt, schwere Überzeugungsarbeit zu leisten. WSP kann motivierend sein, muss aber nicht. Ohne Kontrollnummern geht es nicht. Aber die MA dürfen nicht das Gefühl bekommen, Sie müssen jetzt Kontrollnummern aufkleben, damit sie leichter abgestraft werden können. (Man versteckt es zwar unter dem Mäntelchen der Rückverfolgbarkeit, aber es ist so) Erst als wir angefangen haben, die MA mit zum Kunden zu nehmen, ihnen selber die Aussortieraktionen durchführen zu lassen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was hinter einer Reklamation wirklich steckt, ist es besser geworden.
    Bin allerdings auch ein leidgeprüfter Automobilzulieferer.

    Andre.A
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 69

    Hallo zusammmen,

    zusätzlich habe ich nach der Erführung der Werkerselbstprüfung, die Erfahrung gemacht, dass die Anzahl der Reklamationen auch nicht reduziert wurden oder zumindest früher erkannt wurden.

    Gruß
    André

    Messi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 15

    Hallo zusammen

    Ich wollte mich ersteinmal für die große Resonanz bedanken.

    Noch ein paar Fakten:
    1. Wir haben ca. 40 Produktionsmitarbiter in 3 Schichten
    2. Kunststoffspritzerei
    3. Das Niveau der MA ist manchmal kleiner Null
    4. Alle Nationalitäten vorhanden.

    Mir ist zum Weinen… ;-)

    Hallo zusammen

    Ich soll nächstes Jahr die „Werkerselbstprüfung“ einführen. Das heißt die Mitarbeiter sollen dann ihre Teile optisch beurteilen. Derzeit übernimmt dies die Qualitätssicherung. Wer kann mir hier helfen?? Hat jemand Erfahrung damit??

    Gruß Messi

    Messi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 15

    …eins noch ;-))

    Habe desöfteren was von Schulungsunterlagen heraus gelesen. Wer hat Erfahrung hiermit??
    Unsere Produktpalette ist sehr reichhaltig.

    Gruß Messi

    Hallo zusammen

    Ich soll nächstes Jahr die „Werkerselbstprüfung“ einführen. Das heißt die Mitarbeiter sollen dann ihre Teile optisch beurteilen. Derzeit übernimmt dies die Qualitätssicherung. Wer kann mir hier helfen?? Hat jemand Erfahrung damit??

    Gruß Messi

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Messi!

    Ich habe Dir im anderen Forum geantwortet, aber das stell‘ ich lieber auch hier rein:

    Die Angaben haben bisher, auch im anderen Forum, gefehlt! Damit kann ich nur eins empfehlen: LASS ES!!!
    Wir haben auch Lieferanten, die solche Wege gegangen sind. Sie stehen seit Jahren auf einer Liste mit dem schönen Titel: „Keine Neuteile“.
    Ich nehme an, Ihr arbeitet Schicht. Und wahrscheinlich drei Schichten. Das heißt, das Du des Nachts einem Zeitarbeiter, der nicht fähig ist, schriftliche Anweisungen umzusetzen und nicht genug vom Spritzguß versteht um selber den Prozeß nachregeln zu können, die volle Kontrolle über Eure Auslieferqualität überläßt. Jetzt könnte man einwenden, daß das für die Spielzeugindustrie noch ausreicht, aber dort setzen Lego und Playmobil die Standards und die gehören zu den besten Spritzgießern weltweit.

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    Speckiy
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 92

    Moin Messi !

    Also bei uns gibt es so zusagen eine PsydoWSK. Die Werker entscheiden beim Start der Produktion selbständig ob das Produkt i.O. ist und so pruduziert werden kann. Am Produktionende misst aber immer noch einer von uns in der QS gegen und schaut sich die Teile dann noch an.(sprich Leichenbeschau).
    Bevor Ihr das so einführt wie es bei uns ist dann lasst es gleich bleiben.

    Ich denke dass es eh in eurem Fall völlig fälsch währe zu sagen „so und ab heute machmer WSK“.
    Man muss ertsmal die ganzen produktions MA schulen. Sie vertraut mit den Produkten machen, worauf muss ich besonders achten, welche Fehler sind kritisch welche sind zwar nur Schönheitsfehler können aber vom Kunde so verbaut werden …und…und…und…

    Dann müsst Ihr Fehlerbilkataloge anlegen und Grenzmuster definieren.

    Also ich persöhnlich würde euch davon abraten. Die Reklazahlen werden sich dadurch dev. nicht senken sondern eher steigen. Das einzige was wiklich eintreten wird ist das eure GL Personalkosten einspart. Um eine funktionierende WSK aufzubauen sollte man schon Fachpersonal haben oder wenigstens gut geschulte MA. Die Chefs wollen aber werder qualifizierte MA noch die nötigen Schulungen zahlen, das ist der Knackpunkt bei der WSK

    MFG

    Speckiy

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