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AutorBeiträge
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Hallo miteinander!
Wollte mal Euere Einschätzung über folgende Situation wissen:
Ist es ein Diskriminierung, wenn ich in einer MA-Qualifikationsmatrix die Punkte
„kann lesen“, „kann schreiben“, evtl. erweitert mit „deutsch“ reinschreibe?Bei manchen Prozessen ist das Lesen oder Schreiben halt notwendig und erleichtert auch die Stellvertreterregelung bzw. zeigt evtl. Schulungsbedarf auf.
Danke schon mal vorab für Euere Statements!
Und Grüßle an Q-Engelchen!
Ideen sind mächtiger als Körperkraft.
Sophokles
Dichter 496-406 v.Chr.Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman,
imho: Ja.
Eine solche Matrix ist ganz heikel. Beachte unbedingt das AGG! Außerdem: Woher willst Du wissen, ob der MA lesen kann oder nicht? Ich kenne genug, die zwar lesen können, aber aufgrund dessen, dass deutsch nicht deren Muttersprache ist, sich hiermit schwer tun und es von anderen ausgelegt wird, als wenn sie nicht lesen könnten.
Mein Tipp: Lass´ die Finger von einer solchen Matrix. Notfalls arbeite in der Beschreibung lieber mit Bildern, denn die sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte…
el verde
Der Klügere gibt nach – diese traurige Wahrheit begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
Hallo qualyman,
gehe mit meinem Vorredner konform.
Stelle fest, wer Probleme hat, mach dir eine eigene Notiz davon und schaue danach, dass die Leute geschult werden.Außer bösem Blut wirst du mit der Matrix nichts bewirken.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Ups Qualyman….
Könnte echt haarig werden…..
Es gibt einige Ausnahmen, aber die treffen wohl in dem Fall nicht zu. Oder erstellt ihr technische Übersetzungen? Dann lass die Finger davon, ausser es steht in den Stellenbeschreibungen: Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift.
Dann ist es aber auch noch mit Vorsicht zu geniessen, kann unter Umständen auch zu Problemen führen.Nur meine bescheidene Meinung….
Dino
PS: Ich hab in der Vergangenheit auch immer wieder vor diesem Problem gestanden. Wenn man Mitarbeiter aus verschiedenen Nationen mit unterschiedlich guten oder schlechten Deutschkenntnissen hat, kann man schon mal verzweifeln.
Ich habe da auch immer mit Bildern oder Piktogrammen gearbeitet.
Vor einigen Wochen habe ich diese Zeichensprache sogar bei einem Kunden gesehen.______________________
Lieber Gott, hilf mir, mein großes Maul zu halten.
Wenigstens so lange, bis ich weiß, wovon ich rede.
(F.J. Strauß)Moin,
hmm Diskriminierung hin oder her.
Wie el_verde schon schrieb wer beurteilt ob der MA lesen und schreiben kann?
Roll das anders auf. Was willst du mit kann schreiben/ lesen bezwecken? Ich vermute mal das der MA (tech.) Anweisungen verstehen kann bzw. Doku ausfüllen kann. Dementsprechend trägst du das in die Matrix ein.Gruß: Mr.Idea
Hallo,
ich sehe das nicht ganz so problematisch (habe aber auch keine Erfahrung im AGG).
Vor dem AGG-Zeiten war ich im Baubereich beschäftigt. Dort wurde von den AN ein Deutsch sprechender „Polier“ gefordert, damit der Bauleiter Anweisungen geben konnte, die auch verstanden wurden (Arbeitsinhalt, -sicherheit, etc.). Ich würde das vor diesem Hintergrund nicht als diskriminieren einschätzen, sondern als notwendig zur Aufrechterhaltung der spezifischen Geschäftstätigkeit durch eindeutige Kommunikation.Lt. wikipedia scheint dies auch möglich zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz
„Ungleichbehandlungen sind generell dann erlaubt, wenn ein geächtetes Kriterium nicht das Hauptmotiv für die Ungleichbehandlung bildet. So stellte das Arbeitsgericht Berlin fest, dass es zulässig sei, Bewerber wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht einzustellen, obwohl von solchen Praktiken vorwiegend Menschen fremder ethnischer Herkunft betroffen seien.“Die Aussage aber funktional zu bechreiben – wie von Mr.Idea vorgeschlagen – finde ich die bessere Lösung, da man
1. die Problematik inzwischen leider auch bei „Einheimischen“ beobachten kann.
2. im Kern darum geht, die spezifische Anweisung zu verstehen
(die funktionale Formulierung ist neutral und damit vor der Weiterentwicklung des Managementsystems zukunftssicher – z. B. Video-Arbeitsanweisungen).Viele Grüße
mfunkSie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
<chinesische Weisheit>Hallo zusammen!
Bei der Diskussion sträuben sich mir gerade etwas die Nackenhaare. Mache ich mich auch der Diskriminierung schuldig, wenn ich für eine bestimmte Stelle einen Facharbeiterbrief oder gar ein Ingenieurdiplom fordere?
Ganz ernsthaft: Wo ist der Unterschied?Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
lesen und schreiben lernt jeder, aber nicht jeder wird facharbeiter oder ingenieur.
monika
Ola,
der Grad zwischen Diskriminierung und notwendiger Qualifikation ist sicher nicht immer leicht zu sehen, insofern würde ich die Anforderungen auch eher an der Qualifikation festmachen als an pauschalen Aussagen wie „muss lesen können“.
Denn „muss lesen können“ kann heißen:
*einfache Anweisungen verstehen wie „roten Knopf drücken“
*halbschwierige Anweisungen verstehen, z. B. Verfahrensanweisungen
*komplexe Texte, z. B. Fachbücher@monika.heinze: Es ist leider ein Irrtum zu glauben, alle würden lesen und schreiben lernen. Allein in Deutschland (mit allgemeiner Schulpflicht) gibt es ca. 10 % funktionale Analphabeten.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)@Mr.Idea: Die Zahl mit den 10 % hab ich aus der letzten Initiative zur Alphabetisierung, zu finden ist eine ähnliche Zahl auch bei Wikipedia: „In Deutschland sind 2004 nach Schätzungen 0,6 % der Erwachsenen totale sowie zwischen etwa 6,5 % und 11,2 % funktionale Analphabeten.“
Jupp, 10 % / 8 Millionen funktionale Analphabeten sind für ein Land wie Deutschland nicht nur viel, sondern meiner Meinung nach bei einer 10jährigen Schulpflicht definitiv zu viel. Das Schimpfen darüber nutzt nur nix, weil der (potentielle) Mitarbeiter dadurch auch nicht besser lesen und schreiben kann.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)lesen und schreiben lernt jeder, aber nicht jeder wird facharbeiter oder ingenieur.
monikaErsteres stimmt schlicht nicht,
zweiteres stimmt
drittens bezweifle ich bei zweiteren machmal auch das erstere.;-)
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„Wenn du eine weise Antwort verlangst, mußt du vernünftig fragen“olle Wolfgang Johann von Goethe
-wird mir immer sympatischer der Mann-
—Hi Loretta,
kannste das mal bitte grafisch darstellen?
Kann zwar lesen, aber ich blick das so nedde ;-)
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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vermutlich handelt es sich bei Zweiteren nicht um Analphabeten sondern um Legastheniker – die vertauschen manchmal etwas ;-> z.b. Wörter…
Ralf
Ich hatte grade mit einem unserer Entwickler, das Thema „fertigungsgerechte Zeichungen“, auslassen diverser Norm- u. Rechtschreibfehler, sowie „Lesen von Lastenheften“, nebst… ach.. lassen wir das… :-/
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„Wenn du eine weise Antwort verlangst, mußt du vernünftig fragen“olle Wolfgang Johann von Goethe
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