QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Die Verantwortung des QMB
-
AutorBeiträge
-
Hallo liebe QM-Gemeinde,
bei uns kreist die Idee herum, regelmäßige Meetings mit den Prozessverantwortlichen ins Leben zu rufen (inkl. QMB). Hintergrund ist, sich hierdurch mehr um die PV´s zu „kümmern“ sowie eine Plattform für aktuelle Probleme usw in den einzelnen Bereichen zu schaffen – als Ergebnis soll eine bessere Planung der internen Audits sowie ein Qualitätsbericht aus den einzelnen Bereichen an die GF erfolgen (…)
In meinen Augen gibt es hier einige Defizite im Bereich QM und mich würde einfach interessieren, ob dieser Weg in euren Augen der Richtige ist (soweit dies aus den Infos möglich ist) und wie ihr mit dem Thema „Verantwortung des QMB“ steht …
Vielen Dank für eure hilfreichen Feedbacks!
Gruß von QMBiene
Hallo Biene!
Das nennt man doch im allg. technisches Meeting, Produktionsbesprechung, Standortmeetinmg etc. etc. Immer sehr aufschlußreich und auch ratsam. Muß nur vernüftig dokumentiert und kommuniziert werden. Alles mit Datum, Name, Zuständigkeit, Wer mach Was bis Wann etc. etc. Und noch ein Moderator für das Meetingf, dann seid ihr schon gut dabei.
Verantwortung des QMB, sollte in seiner Stellenbeschreibung stehen, oder meinst Du was anderes?
Gruß
MichaelHallo Michael,
also Produktionsbesprechungen finden tägl. statt, an denen der QMB jedoch nicht teilnimmt und wovon auch keine Dokumentation stattfindet(!)
Es geht mir um die Frage nach der generellen Verantwortung des QMB: es finden bis dato keine QM-Meetings statt, die Prozessverantwortlichen sind mehr oder weniger sich selbst überlassen und die internen Audits scheinen die einzige QM-Aktivität zu sein. Ich will mehr, aber mir sind die Hände gebunden .. deswegen interessiert mich eure Meinung zu dieser Thematik!
Viele Grüße
Hallo QMBiene,
ähm, wie um alles in der Welt sollst Du wissen was läuft, wenn Du *nicht* an den Meetings teilnimmst und es keine Dokumentation gibt?
Ich empfehle an dieser Stelle Kaffeesatz oder Kristallkugel, ist nur wahrscheinlich schwierig, das von einem Auditor abgesegnet zu bekommen ;-)
Mal im Ernst: Ein guter, regelmäßiger und sauber dokumentierter Austausch ist doch notwendig, damit alle gut zusammen (und eben nicht gegeneinander) arbeiten können.
Falls Du noch Argumentationsfutter brauchst: Beschreib doch einfach an einem Beispiel, wo durch mangelnde Kommunikation / Dokumentation ein Kunde verärgert wurde (oder sogar abgesprungen ist), wie viel Zeit(=Geld) das in Anspruch genommen hat und wie viel Euch das direkt an Preisnachlässen und/oder Entgegenkommen gekostet hat.
Wobei mir da eigentlich nur eins zu einfällt: Der Fisch fängt immer vom Kopf her an zu stinken. Kann das sein?
Viele Grüße
Barbara
_____________________________________
Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)Hallo Barbara,
danke für deine bestätigende Reaktion.
Zuerst möchte ich jedoch allgemein klar stellen, dass ich NICHT der QMB im Hause bin – sondern das „Geschehen“ aus gewisser Distanz beobachte.
Die u.a. beschriebenen Vorschläge im ersten Teil stammen von meiner Seite – ja, der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken und deswegen muss gehandelt werden!
Viele Grüße,
QMBieneHi QM-Biene,
gerade heute haben wir bei uns wieder ein neues Software-Tool eingeführt, in der alle Meetings und Dokumente zum Thema Kundenreklamationen erfasst werden. Aufgaben können über das System verteilt werden und ich als QMB habe immer den aktuellen Status der Projekte im Blick. Jeder der eine Aufgabe erhalten hat muss sie innerhalb kurzer Zeit abarbeiten, sonst bekommt er jeden Tag eine eMail-Erinnerung.
Ich kann Dir das Programm gerne mal bei uns Zeigen. Damit würdest Du schonmal ein bischen transparenz in den Betrieb bringen. Es geht jedoch nichts über gut moderierte und dokumentierte Meetings.
Gruß
Henning————————
Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.
————————Hi, QMBiene,
Du: „..bei uns kreist die Idee herum, regelmäßige Meetings mit den Prozessverantwortlichen ins Leben zu rufen (inkl. QMB).“
Beispiel für eine schlimme Variante:
1. Die PV des Konzerns sind hauptsächlich in ein Gebäude am Firmenhauptsitz gezogen.
2. Sie versenden die neuesten Releases ihrer Prozesse per Email an alle, die es angeht.
3. Die Mitarbeiter tun so, als würden sie danach handeln,.
4. Deren Manager heucheln mit.Kurz: Unter dem Deckmantel „wir sind ein prozeßorientiertes Unternehmen“ die Anarchie des verteilten Pragmatismus.
Ach so, Qualitätskosten, Reklamationen, Verfehlungen von Termin- und Kostenzielen…
Eine der Ursachen: Die Überschätzung der PV’s.
„Wer es einem Vorgesetzten gleichtun will, beginnt mit den schlechten Eigenschaften.“ (Aus Japan)
Wo dieser Satz wahr ist, da ist der PV weit schwächer als der unmittelbare Boss.„Der PV“ ist grundsätzlich unfähig, die Zusammenarbeit im Unternehmen wesentlich zu ändern, wenn diese Änderung Lebertran-Schlucken erfordert.
Ich staune immer wieder, wie flexibel Menschen in Management und am Fleißband solche grundsätzlichen Managementfehler zumindest teilweise wegstecken und dann gegen die geltenden Regelungen dennoch das Vernünftige tun.
Ciao
Wolfgang HornHallo QMBiene,
einmal ganz pragmatisch gefragt: Was ist die Konsequenz aus den Meetings?
Ich stelle in letzter Zeit immer mehr die Unart fest, ein Meeting um des Meeting willen durchzuführen.
Auf die Feststellung: „Die Qualitätskosten sind zu hoch“ kommt die Antwort „Verstehe ich auch nicht, wir haben doch Meetings“ :)
Dies erstreckt sich über Meetings, Statistiken, Auswertungen, Analysen, usw. Die Konsequenz daraus muss ein Actions-Plan, Massnahmenplan, LOP Liste oder wie immer man es nennen will, sein. Mit Aktivitäten, Terminen und Verantwortlichen. Und hier sehe ich den Part des QM als sogenannten Treiber. Er ist Moderator, und fragt den Status ab und dokumentiert diesen. Er bereitet die Analysen, Statistiken usw. vor, um das Meeting vorzubereiten. Dies muss nicht der QMB sein, denn der kann sich ja nicht teilen (Vor allem bei mehreren Standorten) Hier sehe ich den jeweiligen Q-Leiter des Standortes, bzw. seine Mitarbeiter in der Pflicht. Der absolute Idealfall wäre dann noch, wenn die Ergebnisse in eine Wissensdatenbank oder in die (vorhandene) Produkt – Prozess FMEA einfliesen würden.Hallo QM-Biene,
ich bin der Meinung, dass 1. zu jedem prozessbezogenen Meeting eine kurze Dokumentation erfolgen muss und dass 2. der QMB hier auf jeden Fall im Verteiler stehen muss. Ob der QMB bei allen Meetings dabei sein muss, ist davon abhängig, was besprochen wird. Lt. Norm Punkt 5.5.2. und 5.5.3 hat der QMB die Verantwortung: „…sicherzustellen, dass die für das QM-System erorderlichen Prozesse eingeführt, verwirklicht und aufrechterhalten werden.“ Für mich bedeutet dies, dass der QMB bei allen prozessbezogenen Meetings dabei sein muss bzw. mind. informiert werden muss, die eine Änderung am Prozess (z. B. aufgrund von Reklamationen oder auch Anregungen von MA)herbeiführen würden. Mögliche Maßnahmen muss er ja auch nachhalten und gemeinsam mit den PV’s auf ihre Wirksamkeit prüfen.Grüße,
Bettinaauf die Gefahr dass ich gesteinigt werde (…ein Päckchen Kiesel bitte..)
meine besten „Meetings“ waren immer die am Kaffeeautomaten am Gang, wo man/frau nach einem Kaffee & Zigarette auseinander ging und sagte „so mach ´mas“
Loretta – mal wider den Spielregeln…
—
Hohle Gefässe geben mehr Klang als gefüllte. Ein Schwätzer ist meist ein leerer Kopf. <August von Platen>
— -
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.