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Hallo, Barbara,
die Werte folgenden Ergebnisse bei einer Ch² Berechnung sind mir suspekt
14 140000 (0,01%)
0 400 (0,00%)P = 0,00616 (0,6%), also sign. Unterschied
140 140000 (0,10%)
0 400 (0,00%)
P = 0,872 (87%), also nicht-sign. Unterschied.Was läuft hier schief? Danke für eine ganz kurze Aufklärung.
Noch eine Frage und Bitte:
Hat jemand den finalen Text der EU-Verordnung zu den Medizinprodukten und IVDs, wie dieser letzte Woche in Brüssel verabschiedet wurde?Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hallo QM-FK,
„schief“ ist vermutlich genau der springende Punkt: Die Häufigkeiten sind dermaßen unterschiedlich, dass die Chi²-Testergebnisse beliebig wackelig werden. Für extrem ungleiche Häufigkeiten funktionieren die ganzen Tabellen-Tests (Chi², Fisher…) nicht wirklich gut.
Allgemein sollte nie eine Zelle eine Häufigkeit kleiner als 5 haben und schon gar nicht kleiner als 1. 0 ist einfach extrem wenig, vor allem verglichen mit den anderen sehr großen Zahlen. Und dann gibt es auch nicht DEN Chi²-Test, sondern diverse Testverfahren, die mal mit und mal ohne Korrekturfaktoren gerechnet werden. Bei sehr kleinen Häufigkeiten wird z. B. die Yates Korrektur eingesetzt (Wikipedia (en) Yates’s correction for continuity), nur so richtig helfen tut die in diesem Fall auch nicht.
Was genau in Deinem Test nicht funktioniert, konnte ich nicht nachvollziehen, weil ich Deine p-Werte nicht reproduzieren konnte. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Testergebnis mit Korrektur und das andere ohne Korrektur gerechnet wurde oder dass nur in einem Fall eine Korrektur verwendet wurde.
Wenn (sehr) kleine Häufigkeiten oder Anteilswerte miteinander verglichen werden sollen, würde ich eher einen Poisson-Test (Vergleich von Häufigkeiten) oder einen Binomial-Test (Vergleich von Anteilen) verwenden. Die liefern mit diesen Werten das eher zu erwartende Ergebnis, dass in beiden Fällen die Unterschiede signifikant sind.
Hilft Dir das weiter?
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Danke, Barbara,
das hilft sicherweiter. Auf solche Fälle geht die Standard-Literatur nicht ein …
Die haben nicht alle eine „Barbara“, welche es so toll erklären kann! [:)] [:I]Je nach Quelle kommen unterschiedliche p-Werte raus – meist hängts an 1- oder 2-seitiger Fragestellung, Yates nicht durchgeführt (oder doch) und an der Approximation der Chi² Werte.
Minitab ist hier bei 2×2 Tafeln nicht sehr komfortable so dass ich auf freie Tools zurückgegriffen hatte.
Danke nochmals!Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it. -
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