QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Berechnung repräsentativer Stichprobenumfang
-
AutorBeiträge
-
Hallo liebes Forum!!
Ich muss einen repräsentativen Stichprobenumfang für den Rohwareneingang von Lebensmitteln (z. B. von Sultaninen) festlegen. Die Ware soll auf den Anteil von Fremdkörper hin überprüft werden (dabei darf der Anteil von Fremdkörper nicht größer als 0% sein).
Ich habe mich schon hier durch das Forum zu diesem Thema durchgearbeitet, leider passen nur irgendwie die Themen nicht ganz zu meinem Problem, oder ich habe die richtige Antwort auf meine Frage überlesen [8D]
Dass die Stichprobenermittlung mit Hilfe der DIN Normen nicht ganz so sinnvoll ist, habe ich mittlerweile verstanden [:)] …
Aber welche zusätzlichen Informationen benötige ich zu der Angabe, dass ich z. B. einen Losumfang von 1600 Kartons Rohware habe? Ohne, dass ich die Norm anwende? Und wie gehe ich dann mit welchen Formeln vor um den Stichprobenumfang zu ermitteln?
Oder nehme ich doch die DIN Norm 2859, da ich noch anschließend eine Dynamisierung des Wareneinganges veranlassen soll?
Eine Schritt für Schritt Erklärung für Leute, die gerade auf dem Schlauch stehen wäre suuuper [:I]
jeder Funken Hilfe ist herzlich willkommen!!
Vielen Dank!!Viele Grüße,
SophieHallo Sophie – willkommen im Forum
deine Frage ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Es gibt hier Statistikprofis im Forum die sicherlich etwas zur Statistik sagen können und auch die ein oder andere Formel wissen.
Ich gebe aber zu Bedenken, dass Fremdkörper sicherlich nicht gleichmäßig in der Charge verteilt sind?
Für mich klingt das eher nach klassischem HACCP. Was für Fremdkörper sind zu erwarten und welche Gefährdung geht von diesen aus? Kann der Lieferant dieses Risiko auf ein akzeptables Niveau reduzieren? Wenn nicht, können eure Prozesse es? Wenn nein müsstet ihr eigentlich eure Prozesse entsprechend modifizieren.
Dies nur als kleiner Denkanstoß – die Statistikprofis warden sich bestimmt dazu auch noch melden.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Q…t…„If there’s more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.“ Edward A. Murphy, jr.
Hallo Sophie!
Ich würde schlichte Logik anwenden: Wie willst Du mir irgendeiner Stichprobenprüfung mit Sicherheit belegen, daß der Anteil an Fehlern <= 0,000% ist? In der Aufgabenstellung fehlt 1. die Toleranzangabe (ist 0% wirklich 0,Periode0%?) und zweitens die Anforderung an die Sicherheit, mit der die Aussage getroffen werden soll.
Ich gehe mal davon aus, daß Du vor einem realen Problem und nicht vor einer Hausaufgabe im Studium sitzt. Die reale Lösung ist dann seit Demings Zeiten eine Prozeßkontrolle beim Lieferanten oder eine billige, vollautomatische 100%-Prüfung bei Dir. Steinchen in Sultaninen kann man z.B. im Wasserbad recht einfach aussondern. Aber dafür mußt Du sehr viel tiefer in die reale Welt eintauchen. Meine ersten Fragen wären dann, welche Fremdkörper überhaupt mit welcher Wahrscheinlichkeit vorkommen und welche Fremdkörper welche Kundengefährdung bedeuten. Ich persönlich würde vermuten, daß der gefährlichste und häufigste Fremdkörper von einer Sultanine ohnehin kaum zu unterscheiden ist: Nämlich eine verfaulte oder verschimmelte Sultanine.
Liefer‘ uns bitte noch ein paar mehr Details!Schöne Grüße
Frank
„and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)Hallo Sophie,
eigentlich haben Q..t und Frank Hergt schon alles wichtige dazu gesagt. Meine Kurzform: Wenn Du 100%-ig sicher sein willst nie (=0,0000%) einen Fremdkörper in der Rohware zu übersehen, lass die Finger von der Statistik.
Viele Grüße
Barbara
————
Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Hallo liebes Forum!
Nach langen Diskussionen sind wir nun so verblieben, dass wir die Fremdkörper mit ihrem 0% Fehleranteil nicht als grundlegenden Parameter beurteilen, da eine 100% Kontrolle leider nicht abgebildet werden kann…
Wir haben uns folgendes überlegt:
Nehmen wir an, wir nehmen einen anderen physikalischen Parameter als Berechnungsparameter. Z. B. den Anteil an anhaftenden Stielen. Dabei dürfen max. 3 Stück pro 100 g auftreten.
Sollte es bei der Rohwareneingangskontrolle (die einen Stichprobenumfang gezogen hat, hier würde ich dann Euch um Hilfe bitten, wie ich diesen berechne, also nicht nach DIN Norm oder doch??) nun Auffälligkeiten geben, z. B. Fremdkörper, welche ja einen Anteil von max. 0% haben dürfen, dann müsste ja eh noch eine 2. Probe gezogen werden, bzw. die Ware würde abgelehnt werden.Ich hoffe, das ist so verständlich, wie ich das geschrieben habe und ihr könnt mir helfen…
Danke und Viele Grüße
und einen schönen 4. Advent,Sophie
Ps. als weitere Info habe ich einen Losumfang von 1600 Kartons, wie oben beschrieben
Hallo Sophie,
quote:
Ursprünglich veröffentlicht von Sophie89
Nach langen Diskussionen sind wir nun so verblieben, dass wir die Fremdkörper mit ihrem 0% Fehleranteil nicht als grundlegenden Parameter beurteilen, da eine 100% Kontrolle leider nicht abgebildet werden kann…Weil es nicht richtig geprüft werden kann wird es gar nicht geprüft? [B)]
quote:
Ursprünglich veröffentlicht von Sophie89
Nehmen wir an, wir nehmen einen anderen physikalischen Parameter als Berechnungsparameter. Z. B. den Anteil an anhaftenden Stielen. Dabei dürfen max. 3 Stück pro 100 g auftreten.In Statistik-Sprache ist das eine Attributprüfung der Anzahl Fehler (Poisson-Stichprobenprüfung), d. h. hier könntest Du eine Norm wie die DIN ISO 2859 einsetzen oder den notwendigen Stichprobenumfang berechnen. Selbst berechnen sichert die Qualität deutlich gezielter ab als die Norm-Tabellenwerte.
Sagen wir einfach mal der Stichprobenumfang ist n=8. Dann brauchst Du noch einen Plan, in welcher Einheit Deine Stichprobe gezogen wird. Wenn Du die Anzahl Stiele pro 100g zählst, wären das 8 mal 100g, die einzeln ausgezählt würden.
Wenn Du auf Basis von 1600 Kartons (die vermutlich jeweils mehr als 100g enthalten) arbeiten willst, musst Du erst umrechnen wie viele Stiele in einem Karton gerade noch akzeptabel wären (z. B. bei 5kg pro Karton: 3*50=150 Stiele), darauf den Stichprobenumfang ermitteln und dann die entsprechende Menge an Kartons prüfen.
Viele Grüße
Barbara
————
Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.