QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Beeinflussung Unternehmenspolitik durch Q- Ziele
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Hallo Forum !!
habe als QMB erstmals die Chance einen Beitrag für eine Unternehmenspolitik zu leisten. Ich möchte diese Chance bestmöglich nutzen und die Unternehmenspolitik im Sinne der Qualität beeinflussen.
Befinde mich in einen Dienstleistungsunternehmen (Transport) und frage mich wie ich die Definition der Q-Ziele treffen soll:a) eindimensionale Konzepte (Management by Objectives, QFD nach Fukahara)
b) mehrdimensionale Konzepte ( Hoshin Planning, Goal Deployment)
oder c) …..
Wer hat diesbezüglich bereits Erfahrungen in seinem Unternehmen gesammelt bzw. kann und möchte darüber im Forum bzw. mail-Verkehr , mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Kann es diesbezüglich eine Vernetzung bzw. Ergänzung dieser Konzepte geben ?
Wäre für jeden Hinweis und Tipp sehr dankbar.
Ein bemühter Qualitätshund
AnonymGast7. März 2005 um 16:48 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Qualidog,
aus meiner Sicht wird umgekehrt ein Schuh daraus.
Zuerst einmal ist es meine Überzeugung, daß der einfachste Weg zu ineffizientem und erfolglosem Management der ist, sich von einer Managementmethode durch historische Daten überzeugen zu lassen, diese Methode als das non plus Ultra anzusehen, daraus seine Ziele abzuleiten und dann die Methode ganz stringent umzusetzen.
Jede Managementmethode ist für relativ fest definierte Rahmenbedingungen ausgelegt und nur wenn diese alle gegeben sind, kann sie wirklich positive Wirkung entfalten.
Das heißt aber nicht, daß man nicht aus jeder Managementmethode gute Lehren, Leitlinien und Anregungen schöpfen kann oder NACH der Analyse der spezifischen Gegebenheiten eine dieser Methoden auswählen kann um bestimmte Probleme zu lösen.
Den Posten des QMB verstehe ich so, ein System zu entwickeln, einzuführen und zu warten, daß der obersten Leitung hilft, die richtige Managementmethode auszuwählen.
Wenn ich Preisführer bin und ein techisch völlig anspruchsloses Produkt habe bei dem ich es mit durchweg geringen Material-und Lagerkosten zu tun habe, macht es sicherlich keinen großen Sinn, ein Just in Time Projekt aufzusetzen oder in Lean Management zu machen. Obwohl die Methode klasse ist.
Mit anderen Worten: zuerst einmal die Probleme herausarbeiten, dann überlegen wie man denen am besten begegnen kann. Daher kommt dann, mit welcher Managementmethode dieses am besten zu realisieren ist.
Wo ich dann meine Ziele hernehme? Z.B. aus den Anforderungen der DIN EN ISO 9000. Kundenzufriedenheit evaluieren, Mitarbeiterzufriedenheit evaluieren und sehen, ob ich meine Ressourcen vernünftig einsetze.
Wenn dann rauskommt, daß meine Mitarbeiter unzufrieden sind, weil sie zu wenig Eigenverantwortung haben und sich nicht entfalten können, die Organisation zu träge und zu bürokratisch ist, weil die Kommunikationswege zu lang sind und Handlungsfreigaben für jede Kleinigkeit beantragt werden müssen, dann ist MbO vielleicht eine gute Idee.
Ich hoffe, etwas geholfen zu haben,
Grüße,
Tim Gerdes
Hallo Qualidog,
Hallo Tim!Ich finde diesen Ansatz zur Zieldefinition / Zielfindung sehr gut.
Die Verknüpfung von eindimensionalen / mehrdimensionalen Strategien im Unternehmen ist besonders im Überschneidungsbereich eine kritische Herausforderung.
Eine grundsätzliche Aussage dazu ist:a) Bei den Zielen beschränkt man sich im Top-Management auf ein bis zwei sogenannte „Breakthrough-Zielen“, d.h. Ziele, die für den Unternehmenserfolg absolut wesentlich sind.
b) Diese Fokusierung verspricht große Erfolgsaussichten und ermöglicht den notwendigen Freiraum für spezifischer Ziele auf den weiteren Unternehmensebenen.
c) Klarheit und Transparenz in der Formulierung der Ziele, den dazugehörigen Messgrößen, Strategien zur Zielerreichung und Umsetzungskennzahlen, ist unabdingbar notwendig.
Was bleibt dann noch zu tun ?
Die Ziele im Unternehmen zu operationalisieren, spezifizieren ( Plan, Strategie, System und Struktur erstellen ) sowie mit der jeweils übergeordneten Ebene abzustimmen bzw. abzusprechen ( = Catch-Ball-Prinzip ).
Eine breite Diskussion im Vorfeld, mit dem Willen zu einem guten Ende zu kommen ist von Vorteil ( Einbindung von Führung und Mitarbeitern ) und schafft Akzeptanz.
Noch schnell ein Spruch zum Thema :
Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt kräftig an und handelt. Dante
Schöne Grüße
Qalex
PS: nicht aus Australien sondern Österreich
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