Audit jagt Audit jagt Audit …2006-08-01T16:06:37+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Audit jagt Audit jagt Audit …

Ansicht von 9 Beiträgen – 16 bis 24 (von insgesamt 24)
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  • Uhu
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    Ein Moin zurück von einem buitenbremer’schen Gastarbeiter an der Isar,

    „Grund: Mißtrauen in die Zertifizierer, suchen nach Einsparpotential, Preise drücken…..
    So wird ein System, das ja eigentlich den Verbraucher vor mieser Qualität schützen soll, zu einem politischen Instrument. „

    Daß Qualität den Verbraucher schützen soll, ist mehr gefälliger Vorwand und Feigenblatt als wahr.

    Denn nach Fredmund Malik, so wird er häufig zitiert, ist Management der Beruf des Resultate-Erwirkens. Klar, Unternehmen ohne überdurchschnittliche Resultate haben eine kurze Halbwertszeit im Wettbewerb.

    Qualitätsmanagement ist ein Teil davon. Allerdings ein Teil mit einem „edlen“ Namen, Qualität hören Kunden gern und es gab mal eine Zeit, in der Mitarbeiter für Qualität zu Leistungen bereit waren, die sie für Vorhaben unter anderem Namen nicht gebracht hätten.

    „In der Automotive Branche ist es doch mittlerweile echt so, dass die QMler, die den Lieferanten am besten quälen, weiter kommen.“
    Hm, ich rätsele schon einige Zeit, warum die teuersten Huren wohl die der „schlagenden Zunft“ sind :-). Gibt’s da einen kausalen Zusammenhang?

    „Ich habe die Befürchtung, dass dieses ganze System irgendwann implodieren wird.“

    Diese Befürchtung kann ich Dir nehmen – gewöhnlich wechselt der professionelle Reiter das Pferd lieber, bevor es zusammen gebrochen ist, als daß er sich als schlechter Reiter outet oder als Opfer eines Roßtäuschers.

    Die Frage ist: Welchen Namen wird das neue Pferd tragen? Welche Namen kommen in Frage? Wie könnte man sich schon vorher ein wenig darauf vorbereiten, um nachher auf den richtigen Bandwagon zu springen, um auf der richtigen Welle zu surfen?

    So hoch das Toyota Production System gehandelt wird, könnte man erst mal annehmen, die Großkonzerne würden die Einkaufsphilosophie von Toyota übernehmen.
    (Das Verhältnis Toyota-Zulieferer ist offenbar sehr produktiv, hat die Zukunft der Zusammenarbeit zum Ziel, und Toyota betrachtet seine Zulieferer nicht als ex-und-hopp-Schlachtkühe, sondern will gesunde Milch von gesunden Zulieferern. Unter anderem gibt’s nach Liker, Jeffrey K.: „The Toyota Way“, McGraw-Hill Book, 2004, ISBN 0-07-139231-9, die eiserne Regel, Fertigungs-Know-how des einen Kunden nicht zum nächsten zu tragen. Bei deutschen Unternehmen würde ich das für ein Hochglanz-Lippenbekenntnis halten, Toyota in seiner Samurai-Tradition nehme ich das ab.)

    Sollte ein deutscher Automobil-Großkonzern das Toyota-Einkaussystem übernehmen wollen, muß er scheitern.
    Weil die Einkaufsphilosphie von Toyota genau wie das Toyota Production System auf der Unternehmenskultur „The Toyota Way“ so aufbaut, wie unser Zivil- und Handelsrecht auf unserem Grundgesetz – und weil das Toyota Production System mit den Unternehmenskulturen deutscher Großkonzerne so inkompatibel ist wie Rechtslenkerautos mit dem Straßenverkehr in Deutschland.

    Denn so sehr Chefs in deutschen Großkonzernen Management nur als Beruf des Resultate-Erwirkens verstehen, kann deren loyaler Einkäufer nicht anders, er muß konsequenterweise die schnelle Mark suchen, für den maximalen Quartalsgewinn muß er dem Teufel auch die Zukunft seines Unternehmens verkaufen, er muß seine Zulieferer tüchtiger in den Ruin aussaugen als sein Kollege und Konkurrent um Arbeitsplatz und Beförderung. Soll doch sein Nachfolger das Problem mit dem entstandenen Monopol-Zulieferer lösen.

    Diese Einstellung paßt ganz und gar nicht zu der eines Unternehmens wie Toyota, das nach den Prinzipien eines auf ferne Zukunft ausgelegten Familienunternehmens geführt wird.

    Deshalb scheitert der Versuch der Übernahme des Toyota-Einkaufssystems auf deutsche Großkonzerne.

    Ich weiß genauso wenig, was kommen wird, wie ich die Schneehöhe am 24.12. voraussagen kann, der Trend ist noch nicht sichtbar.
    Aber was auch immer kommen wird, es muß ein zumindest scheinbarer Beitrag zu den größten Problemen der Großkunden sein:
    * Gegeneinander in der eigenen Firma.
    * Produktivitätslücke gegenüber Toyota.
    * Innovationslücke. (Die Monopol-Stellung von Toyota im Hybridantrieb heute hat die deutschen Fans des Brennstoffzellenantriebs von übermorgen mächtig erschüttert. So mächtig, daß sich Konkurrenten zusammengetan haben für ein Crash-Programm.)
    * Qualitätslücke.

    Mein Tipps:
    1. Sobald Zulieferer-Monopole wieder schwarze Zahlen schreiben, wird der Ruf laut werden, sie in den eigenen Konzern wieder einzugliedern.
    2. Den Einstieg der Familie Piech bei VW interpretiere ich als Ergebnis der Lehre aus Toyota und BMW. BMW hat den Vorteil, von der Großaktionärsfamilie Quandt wie ein Familienunternehmen geführt zu werden. Deshalb vermute ich, Toyota, BMW und VW werden den deutschen Markt unter sich aufteilen, und dann wird das Verhältnis Großkunde-Zulieferer für beide gesünder werden.

    Aber mal sehen, ob es Weihnachen überhaupt schneit.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Der Kampf der Unternehmenskulturen entscheidet zunehmend über Produktivität, Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Marktanteile, Gewinne und Zukunft.

    Beispiel: Toyota.

    Wer klüger kämpft, ist im Vorteil.

    Loretta
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    full ack!

    bis auf die Tatsache, das Toyota derzeit schwer nachlässt!
    Gruß von der Isar an die Isar & den Rest ;-)


    Es wäre mal wieder an der Zeit einen neuen Footer zu suchen

    QM-Dino
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    Beitragsanzahl: 1402

    Moin,

    2 kleine Ergänzungen zu dem Vorredner:

    1) Toyota hat Ford in den USA überholt….

    2) Siehe dazu den Thread „Wie Toyota eine Kartoffel zubereitet“ (oder so ähnlich), den es mal vor ner Zeit hier gab.

    Dino

    PS: Uhu, geh mal in die Vergangenheit. Vieles Verbrauche haben möglicherweise dem System das Leben zu verdanken.

    Loretta
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    Beitragsanzahl: 724

    01.08.2006 10:00
    Toyota: Krise beim Qualitätssieger aus Japan?

    Die Qualität der Neufahrzeuge von Toyota ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken, wie sich nicht nur anhand der zunehmenden Rückruf-Aktionen, sondern auch an den Ergebnissen der aktuellen Kfz-Händlerzufriedenheitserhebung der Forschungsstelle Automobilwirtschaft FAW, Bamberg, ablesen lässt.

    BAMBERG (faw / kn) — FAW-Leiter Prof. Dr. Wolfgang Meinig, interpretiert den jüngsten weltweiten Rückruf von 206.000 Corolla Verso aufgrund von Funktionsfehlern am Airbag als „ernstes Anzeichen einer sich andeutenden Qualitätskrise beim Dauer-Qualitätssieger Toyota“.
    Die dies­jährigen Ergebnisse des Dealer Satisfaction Index DSI, die 2006 zum zwölften Mal in Folge von der Bamberger Forschungsstelle Automobil­wirtschaft (FAW) unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Meinig durchgeführt wurde, zeigen: Über alle untersuchten 25 Fabrikate betrachtet, landet Toyota in der Qualitätseinschätzung ! der Händler nur noch auf Platz 11, während im vergangenen Jahr noch der vierte Platz belegt wurde.
    „Nachlassende Zufriedenheit der Kfz-Händler“, so Meinig, „ist ein oft unterschätzter Früh-Indikator für Unternehmensmißerfolg“. Dieser Zusammenhang wurde von der FAW Bamberg in zahlreichen empirischen Untersuchungen, z.B. SSI (Supplier Satisfaction Index für die Kfz-Zulieferer) nachgewiesen.
    Positive Beispiele gibt es nach Angaben der FAW ebenfalls. Besonders nachhaltig wirke sich – so Meinig – offenbar ein völlig neues Qualitätsbewußtsein bei Opel aus; bereits seit vergangenem Jahr können die Rüsselsheimer das vergleichsweise hohe Qualitätsniveau halten. Lediglich die Qualität der Subaru- und Daihatsu-Fahrzeuge schneidet in den Augen der Kfz-Vertragshändler besser ab.
    Meinig befürchtet, daß der Zuwachs an Rückrufen bei Toyota u.a. auch auf die in Japan deutlich kürze! ren Entwicklungszeiten von neuen Kfz-Modellen zurückzuf&#! 252;hren ist. „Zeitdruck kann das Qualitätsbewußtsein beeinflussen und sich negativ auf die Produktqualität auswirken. Auch ein japanischer Ingenieur hat z.B. aufgrund von Rapid Prototyping – also Versuche und Entwicklung am PC – weniger Realitätsbezug. Zwar verringere dies auch die Kosten, aber es bestehte die Gefahr, daß wegen mangelnder Tests der Kunde auch der erste Testfahrer ist und damit als Versuchskaninchen auf Mängel stößt, die zu Rückrufen führen“.
    Meinig sieht aber auch eine Ursache in der Verlagerung von Kernkompetenzen an die Zulieferer: „Zulieferer erbringen mittlerweile bis zu 80 Prozent der Wertschöp­fung eines Automobils, d.h. sie übernehmen enorme Verantwortung. Sie sind es auch, die als Innovationsmotor in der Automobilbranche gelten. Dadurch, daß die Hersteller immer mehr Aufgaben an die Zulieferer vergeben, müssen diese nicht nur ihre eigenen Entwicklungszeiten verkürzen, sonder! n extrem flexibel auf Änder­ungswünsche der Hersteller reagieren, die z.T. gar nicht vertraglich geregelt sind.“


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    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    ob ich der nächsten Bestätigung eines Kunden für einen Audit, den Link zu diesem Thread anhängen soll??

    Gruß msb

    — wer die Wahrheit sucht, wird sie finden —

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    jetzt noch eine ernstgemeinte Frage:

    die ganzen Beiträge haben mich auf folgenden Gedanken gebracht (nach dem Motto, die Gedanken sind frei):

    wäre es denkbar mit seinen Kunden eine vertragliche Abmachung zu machen, in der drin steht, dass wir nach folgenden Normen x – y – z zertifiziert waren von 1990 bis 2005, diese weiterhin praktizieren, jedoch aus Kostengründen durch einen Zertifizierer aber nur alle 10 Jahre prüfen lassen. In den Jahren dazwischen leben wir das System auch, jedoch ohne „Papier“ an der Wand.

    Ist das zu futuristisch, jenseits jeder Realität, fernab jedes Q-Gedankens, keines weiteren Nachsinnes wert …

    Oder ein paar weitere Gedanken wert?

    Gruß
    msb

    — wer die Wahrheit sucht, wird sie finden —

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo MSB!

    Vor ca. 4 Jahren habe ich mal eine Veranstaltung besucht auf der ein hohes Tier von Delphi folgendes sagte: Wir werden unsere Zertifikate auslaufen lassen und keine weitere Zertifizierung durchführen“ Der Gedanke war also schon mal da. Soweit ich weiß, ist Delphi bis heute Zertifiziert.

    Der Wettbewerb hat weiterhin Zertifikate und ihr nicht? Wenn alle mitmachen würden (Weltweit)/ O. K., aber wer macht das schon.

    Gruß
    Michael

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo MSB!

    Vor ca. 4 Jahren habe ich mal eine Veranstaltung besucht auf der ein hohes Tier von Delphi folgendes sagte: Wir werden unsere Zertifikate auslaufen lassen und keine weitere Zertifizierung durchführen“ Der Gedanke war also schon mal da. Soweit ich weiß, ist Delphi bis heute Zertifiziert.

    Der Wettbewerb hat weiterhin Zertifikate und ihr nicht? Wenn alle mitmachen würden (Weltweit)/ O. K., aber wer macht das schon.

    Gruß
    Michael

    Jau….

    und pleite….

    Dino

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    was aber eher eine frage der kundenstruktur ;-) , als der zertifikate ist, ähh war..


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