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Hallo Forum,
Ende September kommt unser Zertifizierer mit 3 Leuten, um 4 Tage lang unser System nach DIN ISO 9001 + TS 16949 + VDA 6.4 und ISO 14001 zu überprüfen.
Eine Woche vorher fühlt sich ein großer Kunde berufen, ein Assessment zu machen mit einem Fragenkatalog (ca. 100 000 Fragen oder ein paar weniger …), um uns diesen Tag der Vorbereitung zu stehlen, zwischendurch kommt der gleiche Kunde und ein paar andere und machen einen Prozessaudit nach dem nächsten.
Irgendwie frage ich mich, wozu man dann noch die Zertifikats-Audits braucht, wenn eh jeder kommt, wie er Lust hat, nur weil er ein großer Kunde ist und zuviel Leute am Start hat?Geht’s euch ähnlich oder habt ein Mittel, wie man sich das Ganze ein wenig vom Leib halten kann?
Der Sinn in diesem Tun ist mir völlig unklar.
Gruß von einem leicht aufgebrachten msb
— wer die Wahrheit sucht, wird sie finden —
Moin,
ich hab vor ein paar Jahren mal das gleiche Problem gehabt.
Generell ist es ja so, dass (rein theoretisch) du immer „Auditbereit“ sein sollst.Funktioniert nicht, ist klar. Aber ich habe damals mit dem Kunden ausgemacht, dass er erst nach dem Zert. Audit kommt, hat er auch eingesehen. Red am besten mit dem verantwortlichen in der Abteilung darüber.
Ich stimme dir allerdings zu, dass der Auditwahn zunimmt. Aber, und das seh ich vielleicht alleine so, heißt es ja auch, dass die Automotive Menschen ja von der Zertifizierung mehr zum Self-Assesment gehen, also nicht mehr so sehr auf den Zettel an der Wand achten sondern sich selber ein Bild machen wollen.
Generell nichts dagegen einzuwenden, aber dann bitte sollen sie das auf ihre Kosten machen und uns dann die Zert. Kosten ersparen.Dino
Moin msb,
nice to read you :-).
Ich habe noch eins oben drauf:
Großer Kunde kommt und macht drei Tage lang ein Six Sigma Audit.
Resultat: top Bewertung und Bester im Benchmarking mit den Mitbewerbern. Leider kauft der Kunde woanders, weil unsere Produkte zu teuer sind …
Wer hat den Aufwand und die Zeit bezahlt?In diesem Sinne viele Grüße
QmarcP.S. Ich gehe gleich noch meinen Kühlschrank im Hinblick auf den Hefekaltschale-Lagerungs-Prozess hin auditieren …
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Wie verlassen sind die Wege des geringsten Widerstands?@QMarc: Den Auditbericht darfst du uns dann aber nicht vorenthalten, bin sehr gespannt!
@msb: Kannn dir leider nicht wirklich sinnreiche Tips geben, ausser vielleicht, kocht schlechten Kaffee…..
Gruß
Evereve99
„Seht ihn an den Dichter
Trinkt er, wird er schlichter
Ach, schon fällt ihm gar kein Reim
auf das Reimwort „Reim“ mehr eim.“Robert Gernhardt
(In Memoriam)@all,
wir (9001/14001) beobachten mittlerweile einen ähnlichen Audit-Tourismus.
Ich erkläre mir das Ganze so, dass es etliche QM-Leute in Unternehmen gibt, die eine gewisse Anzahl von Lieferantenaudits pro Jahr machen müssen, um ihre private Auditlizenz nicht zu verlieren (quasi der Notnagel, falls man den Job verliert – dann geh ich halt für einen Zertifizierer als Auditor los).
Insges. kostet diese Sache Zeit und hilft einem selbst nicht wirklich, um sein System zu verbessern.Bei den Automotivleuten könnte ich mir noch vorstellen, dass man so durch das Hintertürchen mal die Einsparpotentiale abklopfen will, um dann „partnerschaftlich“ am Preis zu feilen.
Ein auditgeplagter IsoMan
@all,
wir (9001/14001) beobachten mittlerweile einen ähnlichen Audit-Tourismus.
Ich erkläre mir das Ganze so, dass es etliche QM-Leute in Unternehmen gibt, die eine gewisse Anzahl von Lieferantenaudits pro Jahr machen müssen, um ihre private Auditlizenz nicht zu verlieren (quasi der Notnagel, falls man den Job verliert – dann geh ich halt für einen Zertifizierer als Auditor los).
Insges. kostet diese Sache Zeit und hilft einem selbst nicht wirklich, um sein System zu verbessern.Bei den Automotivleuten könnte ich mir noch vorstellen, dass man so durch das Hintertürchen mal die Einsparpotentiale abklopfen will, um dann „partnerschaftlich“ am Preis zu feilen.
Ein auditgeplagter IsoMan
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Es wäre mal wieder an der Zeit einen neuen Footer zu suchen
—Hmmpf.. hier ging jetzt was schief… und ändern kann ichs auch nicht..
Aloso: Das mit dem Personenzertifikat aufrecht erhalten mag ich nicht so ganz nachvollziehen.
Die Sache mit dem Einsparpotential kann ich bestätigen (nicht jede Einkaufsabt. sieht im Lieferantenerzeiher ähh -qualifizierer (sorry) einen natürlichen Feind. Es sollen schon Symbiosen gesichtet sollen sein ;-)
Was m.E. aber der echte Grund ist (ein hohes DC Tier hat das mal auf einer Tagung in die Welt gesetzt) Die OEMs und die großen Zulieferer <vertrauen> der Pappe an der Wand nicht mehr.
Und wir alle wissen, glaube ich, warum…..Gruß Loretta (grummel nochmal tipp ichs nich)
—
Es wäre mal wieder an der Zeit einen neuen Footer zu suchen
—Moin,
fassen wir mal zusammen:
Die Firmenauditoren tingeln durchs Ländle. Grund: Mißtrauen in die Zertifizierer, suchen nach Einsparpotential, Preise drücken…..
Darauf läuft es letztlich hinaus. In der Automotive Branche ist es doch mittlerweile echt so, dass die QMler, die den Lieferanten am besten quälen, weiter kommen.
So wird ein System, das ja eigentlich den Verbraucher vor mieser Qualität schützen soll, zu einem politischen Instrument. Die vor Ort ansässigen QMs werden vergewaltigt und mißbraucht, können ihren eigentlichen Job nicht mehr machen, weil sie vor lauter Audits eigentlich nicht mehr ihrer Tätigkeit nachgehen können.Ich habe die Befürchtung, dass dieses ganze System irgendwann implodieren wird.
Dino
Moin zusammen,
[Dino quote]
Ich habe die Befürchtung, dass dieses ganze System irgendwann implodieren wird.
[/Dino quote]Ich würde an den auditierenden Kunden folgende Zeilen schicken.
„Sehr geehrter Kunde,
aus Gründen der betrieblichen Auslastung, der von Ihnen gewünschten niedrigen Preise und unseres hohen Aufwandes, Ihnen höchste Qualität zu liefern, halten wir es für unnötig ihrem Wunsch nach einem Kundenaudit nachzukommen.
Wir haben zu tun.Mit freundlichen Grüßen
ihr bester Lieferant“Euch allen einen schönen Tag
Qmarc____
Wie verlassen sind die Wege des geringsten Widerstands?Ich habe die Befürchtung, dass dieses ganze System irgendwann implodieren wird.
DinoMorghähn…
Nee wird es nicht, weil da mittlerweile ein regelrechter Lobbyismus dahintersteckt.
Es wird vollkommen zur Farce werden.. :-/—
Es wäre mal wieder an der Zeit einen neuen Footer zu suchen
—War in meiner alten Firma genauso :-((
Wir haben an unzählige grosse First-Tier und OEM´s geliefert und alle meinten uns besuchen zu müssen.
Manches kann man abblocken (kein Zeit, kein Personal, kein Lust) aber der Rest reicht auch noch :-((
Früher war das besser, da ging man mit dem Besuch in den P*ff und gut war es ;-)) (Vorsicht, Sarkasmus und Wahrheit vermischt).
So was geht heute leider nicht mehr ;-))
Hallo Forum,
da kann man nur beipflichten die Bürokratie und die Kosten werden immer größer und der Preis den man erzielt wird immer kleiner.Lopez ist tot, aber es lebe der Lopez.
Ich frage mich, was nützen alle Zerifikalte von DIN ISO 9001 bis ISO TS 16949, wenn dann Lieferanten genommen werden, welchen keine Zertifizierung haben!!!!!
Die Einkäufer kaufen dort wo es anscheinend man billigsten ist, ob es dann im Edeffekt teurer wir ist denen egal. Sie habe ja einiges gespart.
Der beste Erfüllungsgehilfe dabei ist die QM-Abteilung von Automotiv, welche die Kosten noch zusätzlich in die Höhe treibt.
Ein Mitleidensgenosse
Gruß
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
Hallo Leidensgenossen,
es tut gut zu lesen, dass man nicht allein leidet. Geteiltes Leid ist …
Frustrierend bleibt die Tatsache, dass man im Grunde nichts machen kann, außer schlechten Kaffee kochen (ein Test vielleicht mal angebracht). Wenn man sich wenigstens die Zertifizierungskosten sparen könnte, da ja eh jeder selber kommt und dem Papier nicht mehr glaubt. Bin gespannt, ob die Zeit kommt, in der man jede Woche 3-4 Tage Audits hat und einen Tag arbeitet. Oder man bündelt die sich ankündigenden Kunden und sagt kommt immer in der ersten Woche des Monats, da kommen noch weitere 10 Kunden zum Audit, dann können wir Geld sparen, das ihr uns dann wieder aus der Tasche ziehen könnt.
Viele Grüße
msb— wer die Wahrheit sucht, wird sie finden —
Hi msb,
arrangier doch ne Werbeverkaufsveranstaltung.
Alle Kundenauditoren plus Einkäufer in nen Bus, jeder darf ein wenig rumauditieren, anschliessend Schnittchen und Prickelbrause und keiner geht, bevor du dein Lager net leerverkauft hast.Dino
Hallo Dimo,
deine Idee mit der Kaffeefahrt für Einkäufer und QMler zusammen ist nicht schlecht.
Dann müssen die Busse von der eigenen Firma gestellt werden und die Kaffefahrtverkäufer müssen auch die Betreuung übernehmen.
Dann klappt es, denn wenn das Lager nicht leer ist gibt es keine Heimfahrt.Ein schöner Gedanke, leider nicht durchführbar.
Gruß
hschlAlle gefundenen Schreibfehler könnt ihr behalten
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