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Hallo Qualitäter,
ich bin seit bereit seit längerer Zeit eifriger Leser dieses Forums. Heute habe ich mich entschlossen, hier eine recht delikate Frage zu stellen – aus Verzweiflung.
Ich befinde mich derzeit in einer sehr präkären Situation. Ich trenne mich in einer Konfliktsituation von meinem Arbeitgeber. Ich war als QMB beschäftigt. Ich möchte keine weiteren Ausführungen zu dem Unternehmen machen. Die Fakten sprechen leider für sich.
Um überhaupt ein einigermaßen qualifiziertes Arbeitszeugnis zu bekommen, muss ich selbst tätig werden. Ehe ich mich vor Gericht um den Erhalt oder irgendwelche Formulierungen streite, gehe ich lieber diesen Weg.
Ich habe allerdings meine ersten Erfahrungen als QMB gesammelt und würde gern in dem Bereich weiterarbeiten. Ein miserables Zeugnis kann einem jeglichen Eintritt in einen neuen Job vereiteln.
Die Beschreibung meiner Arbeitsaufgabe, Befugnise etc. ist keine Hürde. Der grundsätzliche Aufbau ist mir auch bekannt. Was erwartet ein potentieller Arbeitgeber darüber hinaus im Zeugnis zu finden – vielleicht auch zwischen den Zeilen? Wie ausführlich sollte das Zeugnis sein?
Ich bin dankbar für jeden Hinweis. Vielleicht kann dieser oder jener von euch ein paar nützliche Erfahrungen beisteuern?
Vielen Dank
PS: Auf die Buh-Rufe der Entrüstung bin ich allerding nicht sonderlich erpicht. Ich bin ziemlich am Boden zerstört.
Hallo Mia,
geht es Dir um den fachlichen Teil oder um alles andere. Beim fachlichen Teil kann ich leider mangels Erfahrung nichts sagen, aber zum anderen könnte ich vielleicht etwas beitragen.
Gruß und Kopf hoch,
ThomasHallo Mia,
1. Wenn die Firma Dir gekündigt hat, würde ich auf jeden Fall einen Rechtsanwalt einschalten. Auch wenn Du keine Rechtschutzversicherung hast, lohnt sich dies meistens. Wenn es dann zur Zeugniserstellung kommt, kann Dir Dein Anwalt entsprechenden Tipps und Hinweise geben.
2. Ich lese aus Deinen Zeilen heraus, dass Du Dir Dein Zeugnis selber schreiben darfst. Stimmt das?
Wenn dem so ist, empfehle ich Dir dringend, entsprechende Fachliteratur über die Erstellung von Arbeitszeugnissen zu kaufen und diese zu studieren. Diese Bücher geben nicht nur Hinweise über die Erstellung, sondern auch über „Standardformulierungen“ die in jedem (sehr) guten Zeugnis stehen sollten. Dort findest Du auch die entsprechenden Zwischen-den-Zeilen- Formulierungen.
Hier alle Formalien und Formulierungen aufzulisten, würde mit Sicherheit den Rahmen sprengen.
In jedem ordentlichen Buchladen findest Du i.d.R. jede Menge Bücher über die Erstellung von Zeugnissen.
Gruß
el verdeP.S. Dein P.S. verstehe ich nicht, wieso sollte Dich hier jemand wegen Deiner Frage beschimpfen??????
geändert von – el_verde on 23/09/2004 12:32:08
Hallo Mia,
unter http://www.wiwo.de Rubrik Arbeitszeugnis-Check aufrufen. Dahinter verbirgt sich eine UB die im Bereich Personal aktiv ist. Dort kannst Du (gegen Geld) sowohl Zeugnisse prüfen als auch erstellen lassen.
Die Qualität ist sehr gut (ich spreche aus Erfahrung). Die Kosten (die Kurse finde ich fair) können von der Steuer abgesetzt werden.Viel Erfolg !
Gruß
MichaelHallo Mia,
Die Sache „qualifiziertes Abschlusszeugnis“ beschäftigt nicht nur die Arbeitnehmer/-geber und -vertreter (BR & Gewerkschaften) sondern auch Anwälte und Gerichte, die hier alle davon leben können :-((
Eins vorneweg: Jeder AN hat Anspruch auf ein „gutes“ Abschlusszeugnis beim Ausscheiden aus einem Unternehmen. Es ist hierbei offiziell untersagt, Negativbeschreibungen einzubauen, auch nicht mit dem sog. Geheimtext zw. od. in den Zeilen, die zum Nachteil des AN gedeutet werden können.
Beispiel: „Sie/Er war stets bemüht“ = Versager ! „Sie /Er arbeitete stets an seinen Zielen“ = erreicht wurden diese nie!Würde mit Unterstüzung eines Fachmannes (Gewerkschaft oder Anwalt)auf alle Fälle das vom AG verfasste Zeugnis querlesen und checken lassen oder, falls Du die Möglichkeit hast, eins aufsetzen lassen und dem AG dann zur Unterschrift vorlegen.
Wünsche Standfestigkeit und viel Erfolg im neuen Job!
Spruch zum Donnerstag:
„Heute ist der erste Tag, vom Rest Deines Lebens. Tu was!“Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !
Hallo
ich danke euch für eure Hilfe.
Die Winkelzüge der Zeugnisformulierung sind mir bekannt. Wenn ich jedoch ausschließlich Standardformulierungen lt. Lehrbuch verwende, wird mein Zeugnis am Ende trotz wohlwollender Formulierungen nicht viel wert sein.
Einen Rechtsanwalt werde ich vorerst nicht einschalten. Dabei kommt eh nur das o. g. Zeugnis ala Mustervorlage heraus. Das Zeugnis würde vermutlich von wenig Mühe für den Arbeitnehmer und von wenig Wertschätzung zeugen. Durch die netten Musterformulierungen weiß jeder professionelle Personaler gleich Bescheid.
Ich möchte möglichst der Automobilindustrie treu bleiben. Was darf in der Beurteilung nicht fehlen? Welche Fachkenntnisse und Erfahrungen sollten im QM unbedingt genannt werden? Auf welche persönlichen Eigenschaften wird im QM besonderer Wert gelegt? Wie sollte das sogen. Führungsverhalten bewertet werden?
Mia
Hallo Mias!
Wenn ich ein Zeugnis von einem QMB lesen würde, möchte ich wissen für was er zuständig war, welche Verantwortung hatte er und was hat er erreicht? In der Automobilindustrie wird ganz klar zwischen täglicher Arbeit und Sonderaufgaben unterschieden. Reklamationsbearbeitung ist Tagesgeschäft und Projektmanagement und Qualitätsvorausplanung wird meistens als Sonderaufgabe angesehen. Da ich nichts über deinen Arbeitgeber weiß, hier einige Bespiele was erwartet wird: Hinweis auf Einführung von QM Systemen (VDA, TS etc.) Eigenverantwortliche Bearbeitung oder Einführung von…., Mitarbeiterverantwortung, hat direkt an die Geschäftsleitung berichtet, Beurteilung der Führungsfähigkeit, evtl. Beurteilung der Kundenbeziehungen (ist aber sehr heikel) Der Tip mit der Fachliteratur oder der Beratung durch Gewerkschaft und / oder Anwalt ist ebenfalls sehr ratsam. Aber so wie Du deine Situation beschreibst, ist eine gerichtliche Auseinandersetzung wahrscheinlich nicht zu vermeiden.
Die persönlichen Beziehungen von Personalchefs und der Informationsaustausch ist bei einer Stellensuche ebenfalls nicht zu unterschätzen.Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für deine Tipps. Ich hoffe ich komme um eine gerichtliche Auseinandersetzung herum. Vielleicht ist mein Chef sogar froh, dass ich ihm die Mühe abnehme. Die Gefahr, dass ein professioneller Personaler bei meinem unprofessionellen Chef anruft, bleibt natürlich.
Also noch mal Danke
Mia
Hallo zusammen,
ich hab da was aus dem Fundus gegraben. Wie ist das nun… Habe Ähnliche Situation wie oben genannt. Sei es mein Zeugnis (Zwischen-) fällt gut aus. Wie ist das mit den professionellen Personalern und meinem Chef? Wenn da einer Anruft hab ich ja schon verloren, obwohl – jeder im Unternehmen weiß es – er von meiner Tätigkeit (Funktion) keinen blassen Schimmer hat. Und ich somit auch nicht meinen Auftrag erfüllen kann/darf. Wie kann ich diesen Schaden abwenden?
LG
FlohMia, ruf mich mal an; Nummer kommt per e-mail
Loretta
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„Ist der Mensch nach Ausfall aller Gehirnfunktionen wirklich tot, oder einfach nur ein deutscher Abgeordneter?“ (Matthias Richling)
—Hallo Loretta,
ich weiß nicht, ob Mia noch o.g. Problem hat. Thread ist 2 Jahre alt :) Ich wollte nur daran anschließen, weil hab ich Suchefunktion gefunden….
Wir können aber auch gerne telefonieren. Für Ratschläge bin ich immer ganz Ohr. Tel. Nummer steht auf Liste von Usertreffen.
LG
Floh<schäm> ok nicht aufgepasst und gleich geschrieben..
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„Ist der Mensch nach Ausfall aller Gehirnfunktionen wirklich tot, oder einfach nur ein deutscher Abgeordneter?“ (Matthias Richling)
—algemein zu selbstbewertung: meistens ist es aber ja auch noch so das die Fa. wo du anfangen möchtest kurz ein kontakt mit der alten sucht, und nach gründen etc. fragt. In diesen fall net so dol.
würde an deiner stelle dementsprechend mit offenen karten spielen. bin damit auch immer am besten gefahren.
würde in diesem Fall auf ein Zeugniss verzichten , und tabullarisch die aufgaben etc. auflisten ( beschreiben ).gruss
robbob
@ mia , gibt es hier feedback , wie die geschichte ausgegangen ist.
gruss
robbob
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